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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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nachsichtig. »Du hast wohl nicht alle beisammen, Retief. Wo sonst sollte Zung herkommen? Aber der Ärmste hat es nie geschafft, weißt du.«
    »Was meinst du damit, Smelch?«
    »Zung ist einer von den Jungs, denen man nicht erlaubt hat, in diese große, wunderschöne Welt hinauszugehen, so wie mir und dir.« Er breitete seine verschiedenen Hände aus. »Er muß im Wald bleiben und darf nur mal gelegentlich jemanden niederschlagen, der vorbei kommt …« Er senkte seine Stimme. »Er und die anderen, die sind nicht so ganz richtig, verstehst du? Ausgestoßene, sozusagen.«
    »Ausgestoßen von was, Smelch?«
    »Schsch.« Smelch blickte sich besorgt um. »Mir gefällt diese Unterhaltung nicht, vor allem nicht so nahe an du-weißt-schon-was.«
    »Nein, ich weiß nicht, aber es ist an der Zeit, daß ich es herausfinde.«
    »He – du willst doch wohl nicht über den Zaun steigen?«
    »Es sei denn, du weißt, wo das Tor ist.«
    »Sicher, hundert Meter weiter, oder vielleicht auch nur zehn. Ich weiß das immer nicht so genau.«
    »Dann mache ich mich jetzt auf den Weg, Smelch. Grüße Flunt von mir, wenn du ihn siehst.«
    »Du willst wirklich du-weißt-schon-wohin schleichen und einen Blick auf du-weißt-schon-was erhaschen? Junge, Junge, wenn dich du-weißt-schon-wer sieht …«
    »Vielen Dank für die erschöpfende Auskunft. Übrigens, wenn du einem Burschen mit drei Beinen begegnen solltest, der auf den Namen Gloot hört, dann wäre es sehr nett vor dir, wenn du ihm weiterhilfst.«
    »Gewiß. Sag mir Bescheid, wenn wir ihn sehen.«
    »Wir?«
    »Zum Henker, ja. Du glaubst doch wohl nicht, daß ich allein da hineingehe, wie? Und jetzt verschwinden wir besser. Zung fängt an, sich zu bewegen.«
    Als sie leise weitergingen, hörte Retief erneut das Rascheln und Schnüffeln, das ihm seit seiner Ankunft auf der Insel immer wieder aufgefallen war. Durch eine Lücke im Gebüsch erhaschte er einen flüchtigen Blick auf eine geduckte Gestalt, die sich sofort in die Schatten verdrückte, als er stehenblieb. Retief ging weiter, und das Rascheln seines Verfolgers begleitete ihn wieder wie zuvor.
    Das Tor – eine breite Konstruktion aus Aluminium-Platten und Stacheldraht – blockierte den Weg etwa dreißig Meter oberhalb der Stelle, wo sie Zung begegnet waren. Es wurde von einem grünlichen Scheinwerfer angestrahlt. Von der Schließe hing ein mächtiges Vorlegeschloß.
    »Gibt es hier noch mehr versteckte Wachen?« fragte Retief.
    »Nein. Flunt und ich sorgen bestens für Sicherheit weiter unten, und dann mit dem anderen Kerl hier oben – was braucht es mehr?«
    »Das hat einiges für sich«, meinte Retief. Sie gingen kühn auf das Tor zu. Smelch versuchte, zu öffnen und schien überrascht, als es nicht aufschwang.
    »Muß wohl irgendwo klemmen«, bemerkte er und riß es aus den Angeln, mitsamt dem Schloß und allem und warf es in einem klirrenden Haufen eingedrückter Platten beiseite.
    »Es geht doch nichts über eine direkte Aktion«, sagte Retief bewundernd. »Aber ich schlage vor, von jetzt an etwas vorsichtiger zu sein – nur für den Fall, daß hier jemand ist, der bei dem Krach eines Zusammenstoßes von mindestens drei Autos so weit entfernt von der nächsten Autobahn etwa argwöhnisch werden könnte.«
    »Du bist wirklich klug«, meinte Smelch nun bewundernd. »Ich wollte mich schon immer gern mit einem Burschen zusammentun, der imstande ist, die Dinge von allen Seiten zu sehen.«
    Hinter dem ehemaligen Tor führte der Weg noch ein Stück weiter bis zu einer großen Lichtung, und einem hohen Lattenzaun.
    »Ach, süße Heimat«, murmelte Smelch sehnsüchtig. »Es hat sich aber schon um einiges verändert, seit ich in die große Welt hinausging.«
    »Hier bist du also geboren und aufgewachsen?«
    »Ja, innerhalb des Zauns habe ich meine glückliche Kindheit verbracht – die gesamten vier Tage.«
    »Ich würde mir den Ort gern mal näher ansehen.«
    »Nun, das wird dem alten Schleichfuß nicht gefallen, aber zum Teufel mit ihm und seinen dummen Vorschriften. Wer außer einem der alten Zöglinge würde sich dort schon umsehen wollen? Komm, Retief.« Smelch führte den Terraner zu einer unauffälligen Pforte im Lattenzaun, die Smelchs Bemühungen rasch nachgab, nicht ohne ein gewisses Maß an zersplitterndem Holz. Retief lehnte die Tür wieder an ihren Platz und betrachtete dann eine ausgedehnte Ansammlung von reihenweise angeordneten Käfigen, die sich bis ans andere Ende des Zauns hinzogen. Ein jämmerlicher wimmernder

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