Friedenskommissare der Galaxis
draußen folgten.
Das Lager war bereits verlassen bis auf den zornigen Oberst und einem einsamen Gemeinen, der noch am Lagerfeuer verharrte und seinem im Wald verschwundenen Kameraden nachstarrte.
»Nun, es freut mich, daß ich wenigstens einen loyalen Untergebenen habe«, rief Suash. »Angetreten, du da!«
»Ich frage mich, warum er nicht mit den anderen davongelaufen ist«, sagte Magnan.
»Vielleicht, weil er einen guten Grund hatte, in der Nähe zu bleiben«, meinte Retief.
»Nun, Gemeiner«, wandte sich Suash an den Burschen, »es war mir ein Vergnügen, dich in meiner Kompanie zu haben.«
»War?« fragte der Soldat in scheuem Flüsterton.
»Es ist jetzt meine traurige Pflicht, dir zu befehlen, dich in deine Einzelteile aufzulösen«, fuhr Suash fort. »Es ist eine Schande, da du der einzige loyale Soldat in der Gruppe bist, aber so ist das nun mal im Krieg.«
»Äh … ich fürchte, das geht nicht«, widersprach der Soldat.
»Was ist das, eine Meuterei?«
»Aha!« sagte Gloot zu Retief. »Da stimmt was nicht. Paß auf!« Er trat vor, schob Suash beiseite und rammte einen versteiften Finger in das Zwerchfell des Soldaten. Dieser knickte vornüber zusammen und stieß jammervolle Laute aus.
»Ich habe es dir gesagt!« rief Gloot. »Packt ihn!« fügte er hinzu, als der Soldat plötzlich lossprang und zu fliehen versuchte, ein Versuch, der sofort von dem Oberst vereitelt wurde.
»Er hat sich eindeutig verraten, Retief«, erklärte Gloot sehr zufrieden. »Jeder echte Lumbaganer wird sofort in Einzlinge auseinanderbrechen, wenn man ihm einen kräftigen Stich in den Lunar-Plexus versetzt.«
»So, so«, grollte Suash und starrte auf den unglücklichen Betrüger. »Ein Terry-Spion, wie?«
»Auf keinen Fall«, keuchte der falsche Soldat und kam mühsam auf die Füße.
»Ich weiß es besser!« bellte Suash. »Glücklicherweise hat mir dieser Groaci-Zivilist, Mr. Retief, einen Tip gegeben …«
»Retief? Groaci?« Der beschuldigte Spion fummelte an seinem Kopf herum und riß sich schließlich eine Gummimaske herunter. Fünf Stielaugen in einem blaßgrauen Gesicht kamen zum Vorschein. »Zufällig bin ich Pilth, Groaci-Beobachter mit Untergrund-Überwachungspflichten betraut!« zischte er. »Dort –« er deutete auf Retief – »ist der Terry-Spion!«
Suash blickte unsicher von Retief zu dem Groaci und warf dann einen scharfen Blick auf Gloot, als dieser laut auflachte.
»Ein guter Versuch, Terry«, sagte Gloot. »Aber zufällig kann ich für Retief bürgen. Ich habe ihn persönlich aus dem geheimen Groaci-Hauptquartier in der Dacoit Street abgeholt. Dort war er mit Shluh zusammen.«
»Idioten! Mörder! Seid ihr so unwissend, daß ihr die charakteristischen Merkmale der noblen Groaci-Rasse nicht kennt?
Wo, so frage ich euch, sind die hübschen Stielaugen, fünf an der Zahl?«
»Schon wieder!« sagte Gloot resigniert. »Na schön, der Bursche ist zwar deformiert, aber trotz dieses Handikaps kommt er sehr gut zurecht. Wie steht es mit dir, Terry? Ich habe das Gefühl, daß drei deiner Augen, mit denen du mir zuwackelst, falsch sind …« Er griff nach Pilths zuckenden Augenstielen, aber mit einem scharfen Aufschrei wich der Groaci zurück.
»Rühr mich nicht an, bösartiger Ureinwohner!« kreischte er.
»Ich werde nur leicht daran rupfen«, versicherte Gloot dem entsetzten Gefangenen und streckte erneut die Hand aus.
»Ich gestehe!« quiekte Pilth und versteckte sich hinter Suash. »Ich gestehe alles, nur laßt diesen großen, groben Kerl nicht Hand an mich legen!«
»Diese Unverfrorenheit!« rief Suash. »Sich einfach als einen meiner guten Groaci-Freunde auszugeben – und meine Operation zu bespitzeln!«
»Du solltest feststellen, wieviel er in Erfahrung gebracht hat«, schlug Retief vor.
Suash starrte den Schuldigen wütend an. »Wieviele unserer Geheimnisse hast du ausgekundschaftet?«
»Oberst könnte ich Sie unter vier Augen sprechen?« flehte Pilth, »bevor eine große Ungerechtigkeit stattfindet, ebenso wie eine Katastrophe hinsichtlich unserer gemeinsamen Sache?«
»Hör nicht auf ihn, Oberst«, drängte Gloot. »Was immer dieser Terry zu sagen hat, kann er vor uns Groaci sagen.«
» Du behauptest jetzt auch, ein Groaci zu sein?« rief Suash verblüfft.
»Nun, so etwas wie ein Groaci ehrenhalber. Wegen meiner Freundschaft mit Retief und so.«
Suash brummte ein wenig und wandte sich dann wieder Pilth zu. »Los, rede.«
»Ich soll diesem gemeinen Terry groacianische Staatsgeheimnisse
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