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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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bemühte sich Gloot, Zeit zu gewinnen. Er deutete auf Retief und Magnan. »Du willst doch wohl nicht diese Ausländer erschießen. Sie haben diplomatische Immunität!«
    »Heißt das, daß die Kugeln keine Löcher in sie bohren?«
    »Es heißt, daß derjenige, der das versucht, nachher die gesamte Marine der Groaci auf dem Hals hat!«
    »Hast du – Groaci – gesagt?«
    »Richtig. Dieser hier ist Superschwarmmeister Retief, ein Anführer der gesamten Groaci!«
    »Nun, das ist etwas anderes.« Der Lumbaganer senkte sein Gewehr. »Warum hast du das nicht gleich gesagt? Wir erwarten einen AHRP-Besuch …«
    »Weil es ein Geheimnis ist!« erklärte Gloot.
    »Oh. Aber warum hast du es mir dann gesagt?« wollte der Kapitän wissen.
    »Wenn du uns erschießt, würde es die Überraschung verderben.«
    »Ja – das ist wahr. Ich nehme an, ihr wollt Oberst Suash sehen, wie?« wandte sich der Lumbaganer an Retief.
    »Ich hätte es selbst nicht besser ausdrücken können«, entgegnete Retief. »Wie geht es dem Oberst denn so?«
    »Genau wie mir«, erwiderte der andere. »Wie sonst?«
    »Und ich muß natürlich als Dolmetscher mitgehen«, erklärte Gloot.
    »Weswegen? Der Groaci-Herr spricht recht gut Lumbaganisch.«
    »Er spricht nur den diplomatischen Dialekt. Alles, was er sagt, bedeutet etwas anderes.«
    »Oh, in diesem Fall mußt du wohl besser doch mitkommen.« Der Einheimische führte sie auf einen schmalen Weg zwischen üppigen Gewächsen. Zwei weitere, identische Lumbaganer tauchten auf und bildeten die Nachhut der Marschkolonne.
    »So etwas Unheimliches habe ich noch nie gesehen«, murmelte Gloot zu Retief. »Junge, muß das verwirrend sein, wenn jeder die gleiche Anzahl von allem hat. Da kann man ja so durcheinanderkommen, daß man sogar in das falsche Schlafzimmer gerät.«
    »Das kommt vor«, bestätigt Retief.
    »Richtig, ihr Groaci seid ja auch alle nach dem gleichen Muster gemacht«, sagte Gloot. »Außer, daß du etwas zu kurz gekommen bist, was die Augen angeht. Komisch, ich vergesse immer wieder, daß du ein Fremder bist, Retief, du wirkst so normal.«
    »Danke, Gloot. Ich nehme an, daß Zwillinge eine Seltenheit auf Lumbaga sind, ganz zu schweigen von Mehrlingen, wie?«
    »He, jetzt ist Schluß mit dem Gerede«, brüllte der Offizier. »Ich bekomme Kopfschmerzen davon, wenn ich versuche, mir das Gegenteil von allem vorzustellen, was der Groaci sagt.«
    Der Pfad führte auf eine breite Lichtung mit ordentlich errichteten Zelten. Vor dem größten Zelt hing ein farbiges Banner schlaff in der windstillen Luft. Ein Dutzend Soldaten war um ein Lagerfeuer versammelt, alle genaue Kopien des Empfangskomitees.
    »Donnerwetter!« rief Gloot. »Ich habe schon davon gehört, daß Truppen in Uniformen gesteckt werden, aber dies hier ist phantastisch!«
    »Retief«, sagte Magnan hinter vorgehaltener Hand. »Wir haben keine Meldungen von irgendeiner organisierten einheimischen Miliz hier auf Lumbaga erhalten! Himmel, mir schaudert, wenn ich an die Folgen dieser Entwicklung denke, was Recht und Ordnung betrifft!«
    »Ein nachdenklich stimmender Punkt«, stimmte Retief zu.
    »Wartet hier«, befahl der Offizier und trat in das große Zelt. Einen Augenblick später kam er mit einem weiteren Duplikat seiner selbst zurück, dieser trug jedoch einen bunten Kummerbund und Epauletten. Der Neuankömmling starrte den Terraner an und riß dann eine Energiepistole aus seinem Halfter.
    »Was soll das heißen?« fragte er scharf. »Du bist nicht Schwarmmeister Ussh!«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Retief fröhlich. »Bei einer Mission von solcher Wichtigkeit wollte ich lieber persönlich kommen.«
    »Du siehst nicht mal aus wie die anderen«, stellte der Offizier fest. »Nicht genügend Augen …«
    »Laß das«, wies Gloot ihn scharf zurecht. »Der arme Kerl wurde so geboren.«
    »Geboren? Was ist das?«
    »Das ist etwas schwer zu erklären«, antwortete Gloot. »Man fängt ganz unten an und eines Tages – blupp, ist man da. So ungefähr, verstehst du?«
    »Pff, wofür hältst du mich? Ich habe Gerüchte gehört, daß Fremde auf eine so wunderbare Weise ins Dasein gelangen, aber ich glaube nicht an spontane Existenz! Also, was hattet ihr hier vor: Sabotage? Spionage? Mord?«
    »Nur weiter so«, murmelte Gloot, »irgend etwas wird dann schon stimmen.«
    »Ich fürchte, wir verschwenden Zeit, Oberst«, sagte Retief. »Wollen wir nicht hineingehen? Meine Angelegenheit ist vertraulich.«
    »Nun …«, begann der Oberst, aber Retief war

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