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Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi

Titel: Friesenluege - Ein Nordfriesland Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Duenschede
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Paar wurden, in festen Händen gewesen war. Irgendwann, Tom und Marlene hatten bereits zusammengelebt, war diese Monika einfach vor der Tür aufgetaucht. Er erinnerte sich gut, was für einen riesigen Aufstand es in der Beziehung gegeben hatte. Und ihm war es auch nicht anders ergangen. Jahrelang hatte Elke ihn angelogen und ihm war nichts aufgefallen. Nur durch einen Zufall waren ihr doppeltes Spiel und ihre Lügen ans Licht gekommen. Gut, vielleicht war der Mord an den Eltern eben dieser Zufall, den es bedurfte, aber gespürt hatte Haie damals, dass etwas nicht in Ordnung war. Er glaubte daher, auch Manuela musste etwas geahnt haben. Die Hausherrin brachte das Essen. Es duftete köstlich, da gab es nichts zu meckern. Nur die Preise, so hatte Haie bei seinem ersten Blick auf die Speisekarte festgestellt, waren nicht günstig.
    »Esst man erst mal und dann wird’s auch ruhiger«, bemerkte Manuela nervös. Der Besuch der Polizisten machte ihr Angst. Sie ließen sich die Gerichte schmecken. Peer hatte lange nicht solch köstlichen Fisch gegessen.
    »Obwohl es in Hamburg ganz gute Fischrestaurants gibt«, erklärte er, »aber man geht doch oftmals zum Italiener um die Ecke.« Thamsen nickte.
    Ihre Teller waren leer, und endlich gesellte sich Manuela Groß zu ihnen. Sie wischte sich die Hände an der Schürze ab, ehe sie einen Stuhl vom Nachbartisch griff und sich zu ihnen setzte.
    »Aber lange habe ich nicht Zeit. Zum Kaffee ist eine Gesellschaft angemeldet«, bemerkte sie sofort.
    Haie zog die Augenbrauen hoch. Hatte sich die Lage der Wirtsleute so schnell verändert? Vielleicht war der Mord an den Eltern durchaus geschäftsfördernd?
    Thamsen räusperte sich. »Ja, also es haben sich ein paar neue Hinweise ergeben im Fall Ihrer Eltern.« Manuela Groß blickte ihn erwartungsvoll an. »Wir bräuchten ein paar Informationen über das Verhältnis Ihrer Eltern.« Die junge Frau krauste die Stirn. »Wie würden Sie die Ehe der beiden beschreiben?«
    Manuela Groß atmete laut aus. »Tja, wie soll ich das sagen? Normal?«
    »Normal?«
    »Naja, die beiden waren über 40 Jahre verheiratet.« Sie schaute ihn an, als sage das alles.
    »Und gab es irgendwelche Schwierigkeiten? Hatten die beiden Probleme? Miteinander?«
    Nun kniff Manuela Groß die Augen zusammen, schüttelte aber den Kopf.
    »Hören Sie, uns ist zu Ohren gekommen, Ihr Vater habe die eine oder andere Affäre gehabt.«
    »Davon weiß ich nichts!«, verteidigte sich Manuela.
    Er spürte sofort, dass sie log. Er sah es ihr förmlich an der Nasenspitze an. Aber wie konnte er die Wahrheit aus ihr herauskitzeln?
    »Und von Ihrem angeblichen Bruder wissen Sie auch nichts?« Peer Nielsen ging das Schauspiel der Tochter auf die Nerven. Auch er hatte gleich gemerkt, dass sie nicht die Wahrheit sagte.
    »Bruder? Aber, nein!« Manuela sprang auf, aber Thamsen war noch nicht fertig.
    »Setzen Sie sich!«, befahl er ihr geradezu.
    Die junge Hotelbesitzerin ließ sich wortlos auf den Stuhl fallen.
    »Harry Leibnitz hat uns davon erzählt. Sie müssen davon wissen, denn schließlich macht der Unbekannte Ihnen das Erbe streitig!«
    »Ja, aber …«, sie blickte ihn nicht an. »Das ist ein Missverständnis. Ich habe keinen Bruder. Und wer immer sich da als Erbe ausgibt: Er lügt!«
    Thamsen holte einen Ausdruck des Phantombilds aus seiner Tasche. »Sie wollen also behaupten, Sie kennen diesen jungen Mann nicht?« Er hielt ihr das Papier direkt unter die Nase.
    »Mensch, Manuela«, mischte sich nun auch Haie ein, »selbst die Lina wusste, dass Vatern fremdgegangen ist.« Noch immer schwieg die Tochter des Toten.
    »Wir wissen übrigens von den Kontakten Ihres Vaters in Hamburg und glauben nicht, dass er Opfer eines Raubmordes geworden ist.«
    Nun blickte sie auf. »Ja, aber das ist doch lange her.«
    »Und?«, Peer betrachtete nun das Bild des Fremden. »Ihr Bruder scheint auch älter zu sein.«

23. Kapitel
    Tom hatte Niklas zu den Großeltern gebracht und war anschließend zu den Landungsbrücken gefahren. Dort saß er in einem kleinen Café und blickte auf den Hafen. Vor gut drei Jahren hatte er hier das letzte Mal mit Marlene gesessen, doch diese Zeit schien ihm unendlich lange her, und er hatte schrecklich Angst, die Erinnerungen an diese Zeit zu vergessen. Er vermisste sie. Er vermisste sie so sehr, dass es immer noch schmerzte. Alles, was ihn an sie erinnerte, zerrte an seinem Herzen, drohte, ihn wieder in dieses tiefe Nichts fallen zu lassen. Daher schaffte er es auch

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