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Friesenwut - Kriminalroman

Friesenwut - Kriminalroman

Titel: Friesenwut - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hardy Pundt
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Sie welches in unserem
Hause angelegt haben …«
    »Schon gut, Herr Dr. Vahrenholz.
Schon gut. Diese Sprüche hören wir ja im Moment jeden Tag in Funk und
Fernsehen! Die Kanzlerin legt einen neuen Schutzschirm über uns alle und Amen …
Zurück zu Aldenhoff: Wie hat er reagiert, als Sie ihn im Aufsichtsrat angehört
haben und ihm die Konsequenzen eröffneten?«
    »Er war ein aalglatter
Typ, wissen Sie, aber seine Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er
hat, so will ich es mal sagen, gut reagiert, besonnen, doch seine Züge
veränderten sich sichtlich. Ich habe eine gute Beobachtungsgabe, mir fällt so
etwas auf.«
    »Wussten Sie, dass er Verträge
gefälscht hat?«
    »Bitte?« Vahrenholz richtete sich
blitzschnell in seinem Schreibtischsessel auf und starrte Tanja Itzenga mit
großen Augen an.
    »Na, mit der Informationspolitik
in Ihrer Bank scheint es nicht gut bestellt zu sein«, Itzenga lehnte sich
zurück, den Anschein einer überlegenen Position erweckend. »Er hat für seine
Freundin unterschrieben, weil er selbst Geld brauchte. Urkundenfälschung. Große
Wohnung, großes Auto, große Versprechungen. Das kostete Geld.«
    »Seine Freundin?«
    »Freya Reemts. Die Dame, die von
Herrn Aldenhoff angefahren wurde.«
    »Ja, eine dumme Sache, er war es
also tatsächlich selbst …«
    »Sagten Sie nicht, dass Sie das
nicht gehört hätten?«
    »Doch, doch, aber sehen Sie, im
Moment lese ich fast ausschließlich die Börsennachrichten! Man muss ja alles im
Blick behalten, nicht nur die deutschen Werte, auch die in den USA, in Japan,
Korea, ach, weltweit … Selbst die Chinesen spielen ja mittlerweile fleißig und
überaus erfolgreich mit, Kommunismus hin, Kommunismus her …«
    »Na, ob das nun Kommunismus ist …
Mag ja alles sein, nun zurück zum Fall: Aldenhoff benötigte Geld, privat. Das
hat er bei der eigenen Bank – auf anderen Namen – geliehen.«
    »Ich werde mich genauer über die
Sache informieren müssen – Frau Hauptkommissarin, man kommt ja manchmal
vor lauter Arbeit nicht zum Arbeiten, ich weiß nicht, ob Sie das kennen«, Dr.
Vahrenholz machte einen halb genervten, halb überraschten Eindruck.
    »Da können Sie mal sehen. Ist
schon ein wenig komisch, dass ich Ihnen diese Dinge erzählen muss! Wie dem auch
sei, Sie haben mir dennoch geholfen, Herr Dr. Vahrenholz. Danke für Ihre
Auskünfte, sie waren in jeder Hinsicht aufschlussreich!«
    »In jeder Hinsicht?« Vahrenholz
schien sich in verschiedenen Gedanken zu verlieren, so ganz bei der Sache war
er nicht mehr.
    »Was die Bankenkrise betrifft und
natürlich bezüglich Ihres Mitarbeiters Aldenhoff.«
    »Ach so, ja, also, mit der
Bankenkrise, das haben wir wirklich nur angeschnitten, das Problem ist
komplexer, als Sie glauben, Frau Itzenga!«
    »Vielleicht später. Ist was für
den Feierabend. Allerdings, den gibt’s für uns beide gar nicht, wie?« Itzenga
sah ihn, sich des Gesprächs mit Herrn Cassjens erinnernd, verschmitzt von der
Seite an.
    »Mal so, mal so«, erwiderte
Vahrenholz, er sah nervös auf seine Uhr. Dann sagte er plötzlich: »Ich kann auf
Ihre Vertraulichkeit bauen? Wir hatten das so vereinbart!«
    »Sicher, ich verwende
alles nur polizeiintern im Rahmen der Ermittlungen. Nach außen gelangt nichts.«
    »Vielen Dank!«
    »Dafür nicht. Ist
selbstverständlich. Obwohl ich Ihnen gern raten würde, die breite
Öffentlichkeit einmal aufzuklären, warum die Banken jahrelang nichts vom Staat
hören wollten und ihn nun um Milliardenhilfen anbetteln.« Tanja Itzenga
wunderte sich selbst, wie forsch sie einige Argumente in den Raum warf.
    »Wir betteln doch nicht. Es ist
eine zeitweilige Krise, die …«
    »Herr Vahrenholz, wie gesagt,
eventuell später. Ich muss los. Auf Wiedersehen!«
    »Wiedersehen, Frau
Hauptkommissarin, auf Wiedersehen.«

     
    Tanja Itzenga machte
sich auf den Weg zur schweren, klobigen Eichentür, die das Büro von Dr.
Vahrenholz von dem seiner Sekretärin und Vorzimmerdame trennte. Trotz seiner
ganz anderen Ansichten hatte sie ihn sympathisch gefunden, er ließ unter der
Oberfläche des erfolgsorientierten Bankers Menschlichkeit erkennen. Und war
insgesamt ein zuvorkommender, sachlicher Mensch. Wieso gab es diese Krise?
Offenbar gab es neben den schwarzen Schafen wie Aldenhoff auch fähige Leute in
den Aufsichtsgremien! Schafften sie es nicht, sich gegen die anderen
durchzusetzen, waren sie zu zurückhaltend? So richtig verstand sie die ganze
Sache nicht.

     
    Vahrenholz machte
indes einen leicht

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