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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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eine Menge Dinge leid, vor allem aber, dass sie ihre Schwester wirklich geliebt hatte, die nie an jemand anders dachte als nur an sich selbst.
    Ungeduldig wartete Nicole auf der Veranda vor Wyatts Haus. Dann drückte sie noch einmal auf die Klingel und Claire öffnete endlich die Tür.
    „Wusstest du davon?“, schoss Nicole sofort los.
    Claire runzelte die Stirn. „Was soll ich wissen?“
    „Dass Jesse schwanger ist?“
    Claire wurde bleich. „Mein Gott. Bist du sicher?“
    „Ziemlich sicher. Ich habe es gerade von meinem Anwalt erfahren.“
    „Ich schwöre dir, dass ich davon nichts gewusst habe.“
    Nicole glaubte ihr. Claire war in vielerlei Hinsicht sehr talentiert, aber sie war eine lausige Lügnerin, eine Qualität, die Nicole an einer Schwester sehr schätzte. Dagegen war Jesse eine Expertin darin, die Wahrheit zu leugnen.
    Claire trat zurück und ließ Nicole herein. „Ich kann es nicht glauben. Schwanger. Ist es …“
    Nicole betrat gerade das Wohnzimmer und bekam Lust, mit ihrem Stock auf irgendetwas einzuschlagen. „Von Drew? Vom Timing her könnte es passen. Ich schätze, dass auch ihr Freund noch eine Möglichkeit wäre, neben allen anderen, mit denen sie noch geschlafen hat. Aber bei meinem Glück ist Drew der Vater. Ich weiß zwar, wann ich sie zusammen erwischt habe, aber wer weiß schon, wie lange davor sie bereits miteinander im Bett waren.“
    Sie hatten sie zum Narren gehalten, in ihrem eigenen Haus. Sie belogen. So getan, als würden sie sie lieben, während sie zugleich herumschlichen und über sie lachten.
    Nicole musste heftig schlucken und schwor sich, dass sie nicht weinen würde. Das wollte sie sich dann auch gleich zur neuen Regel machen – keine Tränen auf Menschen verschwenden, die es nicht wert waren.
    „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, gestand Claire. „Das ist schrecklich. Hast du mit ihr gesprochen?“
    „Nein. Da gibt es nichts zu sagen. Sie wird alles abstreiten, und darin ist sie sehr gut.“
    „Aber vielleicht …“
    Nicole brachte sie mit einem Blick zum Schweigen. „Das ist jetzt kein guter Zeitpunkt, das Mittelkind zu spielen.“ Sie sank aufs Sofa. „Ich verstehe es einfach nicht. Was ist nur schiefgelaufen? Warum könnte sie mir das antun wollen?“
    „Ich glaube nicht, dass es dabei nur um dich ging. Ich denke, es ist einfach passiert.“
    Nicole verdrehte die Augen. „Hat Jesse dir das erzählt? Und du glaubst ihr?“
    „Woher willst du denn wissen, dass sie absichtlich versucht hat, dich zu verletzen.“
    „Vielleicht nicht, aber ich habe da eine gute Idee. Sie war sauer auf mich. Sie war sauer, weil ihre Hälfte der Bäckerei bis zu ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag in einem Treuhandfonds fest angelegt ist. Ständig lag sie mir damit in den Ohren, dass ich sie sofort auszahlen soll, damit sie frei wäre, was auch immer zu tun.“
    Claire setzte sich neben sie und streichelte ihre Hand. „Ich weiß, dass sie schwierig ist und dass du getan hast, was du konntest. Sie hat sich ja schon in eine Menge Schwierigkeiten gebracht, aber wie kann man nur so etwas tun? Und was ist mit Matt? Hat er ihr etwas bedeutet?“
    Darauf hatte Nicole keine Antwort. Jesse hatte ihre Freunde immer schnell gewechselt, so schnell wie die meisten anderen Frauen ihre Kleider. Mit Matt aber war es anders gewesen, zumindest hatte Nicole das geglaubt. Mit ihm hatte Jesse sich schon einige Monate lang getroffen, und sie schien sich wirklich für ihn zu interessieren.
    „Vielleicht hat sie ihn ja auch nur zum Narren gehalten“, sagte sie gedehnt. „Sie hat geschworen, dass sie ihn lieben würde, dass er ihre große Liebe wäre. Aber dann war es für sie wohl doch wieder alles nur ein Spiel.“
    „Es tut mir leid.“ Claire nahm sie in die Arme. „Es tut mir ja so leid.“
    Nach Nicoles Geschmack lag Mitgefühl viel zu nahe bei Mitleid. Während sie sich umarmen ließ, erinnerte sie sich dann daran, dass sie nie wieder weinen wollte, und stand auf.
    „Ich muss gehen.“
    „Nein, du solltest jetzt nicht allein sein.“
    „Ich komme schon klar“, beharrte Nicole und plötzlich erschien ihr der große Raum viel zu klein. „Drew habe ich übrigens nichts davon erzählt. Und das werde ich auch nicht. Das ist Jesses Aufgabe.“
    „Ich werde ihm auch nichts sagen, und Wyatt ebenso wemg.
    Natürlich würde Claire es aber ihrem Verlobten erzählen, und der war rein zufällig Drews Stiefbruder. Wenn man von Chaos sprach …
    Claire ging mit ihr zur Haustür. „Wie kann

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