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Frisch verlobt

Frisch verlobt

Titel: Frisch verlobt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mallery Susan
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Sonnenlicht.
    Hawk blätterte in der Weinkarte, die den Umfang eines Romans hatte, und gab dann die Bestellung auf. Nachdem der Kellner sich entfernt hatte, beugte er sich vor.
    „Brittany hat mich angerufen, als sie zu Raoul unterwegs war. Sie hat mir erzählt, dass du ihr bei diesem besonderen Geburtstagsessen geholfen hast. Ich danke dir dafür.“
    „Es hat mir Spaß gemacht, aber ich war schon ein wenig überrascht, dass sie damit zu mir kam.“
    „Ich hätte ihr ja auch geholfen, aber sie weiß genau, dass sie es mit mir nicht leicht gehabt hätte. Schließlich ist es das Privileg eines Vaters, seine Tochter zu piesacken.“
    „Meiner hat sich nie viel daraus gemacht.“ Nicoles Vater war immer ein sehr distanzierter Mensch gewesen, der sich mehr dafür interessierte, was im Fernsehen lief, als dass er Anteil am Leben seiner Töchter genommen hätte. „Brittany ist ein reizendes Mädchen. Sie hält große Stücke auf dich. Ihr scheint eine ganz besondere Beziehung zu haben.“
    Er zuckte die Schultern. „Wir kommen gut miteinander klar. Ich würde gerne sagen, dass es mein Verdienst ist, aber die Lorbeeren gebühren vor allem Serena. Als sie starb, waren die Weichen schon gestellt.“
    Nicole wusste nicht recht, was sie mit dieser Information anfangen sollte. Sollte sie ihn weiter nach Serena befragen oder lieber das Thema wechseln? Ehrlich gesagt war sie sich gar nicht so sicher, wie viel sie eigentlich über sie erfahren wollte.
    „Hast du dein ganzes Leben hier verbracht?“, fragte er dann.
    Sie nickte. „Sogar meine Collegezeit. Ich war an der University of Washington und habe zu Hause gewohnt. Die Bäckerei ließ mir nicht viele Möglichkeiten, etwas anderes zu tun.
    „Warum?“
    Sie hob ihr Wasserglas, stellte es aber gleich wieder ab. „Schon seit Ewigkeiten ist die Bäckerei Keyes Familienbesitz. Ich bin in dem Wissen aufgewachsen, dass ich immer ein Teil dieser Tradition sein werde und die Bäckerei eines Tages übernehmen würde.“
    „Du hast doch auch Schwestern, nicht wahr? Wie komme ich nur darauf, dass du Schwestern hast?“
    „Ich habe zwei. Claire ist meine Zwillingsschwester. Vielleicht hast du von ihr einmal gehört.“
    Der Kellner erschien mit einer Flasche Rotwein. Nachdem er sie geöffnet hatte, goss er ein wenig davon in ein Glas, das er Hawk zum Probieren reichte. Hawk nahm einen Schluck und nickte, woraufhin der Kellner ihnen den Wein einschenkte und sich wieder entfernte.
    „Warum sollte ich von deiner Schwester gehört haben?“, fragte Hawk.
    „Claire Keyes?“
    Erst schüttelte er den Kopf, dann schien ihm etwas einzufallen. „Sie spielt Klavier?“
    Nicole lächelte. „Konzertpianistin. Berühmte Solistin. Sie ist schon überall auf der Welt aufgetreten und hat mehrere erfolgreiche CDs herausgebracht. Als wir beide drei Jahre alt waren, haben wir mit unseren Eltern einmal Freunde besucht. In deren Haus ist Claire dann zum Klavier marschiert und hat einfach angefangen zu spielen. Davor hatten wir beide noch nie ein Klavier zu Gesicht bekommen, also sind alle durchgedreht. Anschließend hat sich unser Leben komplett verändert. Claire begann Unterricht zu nehmen, und als sie sechs war, ist sie zusammen mit meiner Großmutter von Zuhause weggegangen, um in New York und Europa ihre Studien fortzusetzen. Im selben Jahr kam meine jüngste Schwester Jesse zur Welt. Danach war alles anders.“
    „Sie ist also einfach so verschwunden? Du musst sie doch sehr vermisst haben.“
    „Das stimmt. Es war, als hätte ich einen Arm verloren. Als ich zwölf war, wurde Claires Terminkalender meiner Großmutter zu anstrengend. Deshalb kehrte sie nach Hause zurück, und meine Mutter ging dann an ihrer Stelle fort, um mit Claire durch die Welt zu reisen.“
    Was Nicole nicht erwähnte und was sie immer noch ärgerte, war die Freude, mit der ihre Mutter losgezogen war. Völlig begeistert hatte sie die Gelegenheit beim Schopf gepackt, reisen und die Welt sehen zu können, in Fünf-Sterne-Hotels zu wohnen und mit reichen und berühmten Leuten herumzuhängen. Nicht ein einziges Mal hatte sie wenigstens angedeutet, dass sie das, was – und wen – sie zurückließ, vermissen würde.
    „Meinem Vater gehörte die Bäckerei, aber er hat sich nie viel daraus gemacht“, fuhr Nicole fort. „Zu Hause musste ich mich um Jesse kümmern und habe dann auch noch angefangen, in der Bäckerei auszuhelfen. Als Claire und ich sechzehn waren, kam unsere Mom bei einem Autounfall ums Leben. Danach habe

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