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Frösche, die quaken, töten nicht: Roman (German Edition)

Frösche, die quaken, töten nicht: Roman (German Edition)

Titel: Frösche, die quaken, töten nicht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera Sieben
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ich irgendwann ein eigenes exklusives Studio.«
    Es folgte
die Behandlung der Zehennägel, sogar des kleinen, und anschließend eine Massage
und Einölung. Es hatte gar nicht gekitzelt, dabei war Liv sonst äußerst empfindlich
an den Füßen. Frank hatte Livs kitzelige Füße genau gekannt und es oft schamlos
ausgenutzt. Damals, als sie noch ein Paar waren. Er amüsierte sich jedes Mal erneut
über ihre Eigenheit, die Füße zur Kühlung unter der Bettdecke hervorlugen zu lassen.
Sie erinnerte sich nicht mehr genau, ob er oft bei ihr übernachtet hatte. Jedenfalls
funktionierte es noch heute prächtig, oben war sie bis zu den Ohren in ihre Daunendecke
eingemummelt, was am anderen Ende eine taugliche Temperaturregulierung vonnöten
machte. Anfangs grinste er nur, aber irgendwann meinte er, Liv wachkitzeln zu müssen.
Sie konnte ihm nie klarmachen, wie unfair sie diese morgendliche Folter empfand.
Danach waren sie nicht mehr lange zusammen.
    »So, nun
ruhen Sie sich mal schön aus. Ich bin gleich wieder bei Ihnen und dann packen wir
Ihre Händchen ein«, verniedlichte die Kosmetikerin und riss Liv mit diesem kindlichen
Gelaber aus ihrem Tagtraum.
    Sie wusch
sich die Hände mit einem Desinfektionsmittel und verließ den Raum.
    Bei ihrem
Blick nach draußen sah Liv diese schwarze Katze wieder, wie sie am Teich saß und
ihr Spiegelbild betrachtete. Die Katze hatte wirklich außergewöhnlich lange Haare,
sogar am wedelnden Schwanz. Graziös saß sie am Teichufer, mit guter Haltungsnote.
Aber was fixierte sie? Liv schärfte ihre Augen.
    Das konnte
nicht wahr sein – ja, klar, ein dicker Frosch saß auf einem Stein im Wasser zwischen
dem Schilf und schaute ostentativ an der Katze vorbei.
    »Fressen
Katzen auch Frösche?«, fragte Liv die zurückgekehrte Virginia Perle, als diese sich
ihrer Hände annahm.
    »Keine Ahnung,
kann es mir aber nicht vorstellen. Die sind doch nass und ekelig. Katzen fressen
doch nicht alles.«
    »Sie fressen
immerhin auch Ratten, Mäuse und Vögel«, erinnerte Liv.
    »Hält eigentlich
einer Ihrer Kollegen Frösche?« Liv schaute Virginia Perle direkt an. Die Katze war
verschwunden, der Frosch saß nicht mehr auf seinem Stein.
    »Normalerweise
müsste ich jetzt wohl loslachen, denn wer hält sich schon einen Frosch als Haustier?«
    »Aber?«,
drängelte Liv.
    »Aber hier
sind die eine echte Plage.« Sie blickte auf Livs Fingernägel, denen sie einen runden
Schliff zu geben versuchte. »Das sind so ganz kleine, bunte Tiere. Die sehen wirklich
putzig aus. Wir sind ja fast alle im Schichtdienst. Da kann man kaum ein Tier halten.
Und dann kam die Sache mit den Fröschen auf. Nun hat sie hier fast jeder. Manche
länger, anderen sterben sie so weg, denn die brauchen ideale Lebensbedingungen.
Sie kommen nämlich aus dem Urwald und da ist es immer feucht und heiß. Ich habe
mir aber keinen gekauft. Es war mir irgendwie zu blöd, so ein Glibbertier nur anzustarren.
Da kann ich mir doch auch ein buntes Bild an die Wand hängen. Aber ich weiß mindestens
von vier Kollegen, die so einen bunten Minifrosch haben. Die reden viel drüber und
tauschen sich aus. Das ist fast eine Wissenschaft, wissen Sie?«
    »Nein, noch
weiß ich nicht sehr viel«, konterte Liv. »Kleine, bunte Frösche aus Südamerika?
Sind das nicht Giftfrösche?«
    »Echt? Nein,
giftig sind die, glaube ich, nicht. Aber ich habe keine Ahnung. Fragen Sie doch
Alpas oder Jörg, die Kellner, die Susanne Weber von der Rezeption oder Bettina,
die Fitnesstrainerin. Das sind wahre Profis. Die wissen alles über diese Viecher.«
    Die Massage
der Hand nahm Liv kaum noch wahr. Der Kellner, der den Senior morgens gefunden hatte,
hieß doch Alpas. Der nette Kellner, der Jörg Olsson, und Bettina Botrange, sogar
Susanne Weber, die Liv im dunklen Gang überrascht hatte. Sie alle hatten Giftfrösche.
Sie alle waren verdächtig, mindestens einen Mord begangen zu haben. Sie hegten und
pflegten kleine, bunte, ›mörderische‹ Frösche.

38
     
    Das hätte Liv nicht gedacht. Gedankenversunken
ließ sie sich im Ruhebereich auf einer bequemen Liege nieder. Mit einem »Hallo!«
setzte sich die Frau im weißen Trainingsanzug direkt daneben. Liv nickte, legte
sich zurück, schloss ostentativ die Augen und rieb ihre Hände.
    »Die Hände
kribbeln noch etwas nach, nicht wahr?«
    Offensichtlich
langweilte sie sich und suchte ein Gespräch. Dazu war Liv jetzt nicht bereit. Sie
wollte nachdenken.
    »Die Durchblutung
wird wunderbar angeregt bei der Hand- und

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