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Frohes Fest!

Frohes Fest!

Titel: Frohes Fest! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Jeschke (Hrsg)
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kannte, aber sie stank fürchterlich. »Was ist passiert – ist das Zeug da alles, was von Brian übriggeblieben ist?«
    Jesse nickte. »Ich habe Milch über ihn gegossen – das löst Vampire auf. Zu gesund oder so, keine Ahnung, aber es funktioniert immer. Allerdings muß man Vollmilch verwenden. Fettarme oder zweiprozentige bringt’s nicht.«
    »Jesse, du mußt den Traum anhören, den ich gerade hatte.« Ich erzählte ihm von dem Tunnel und dem Asteroiden und Elvis. Jesse hampelte nur nervös herum. Schließlich sagte er: »Das ist kein Traum, Bobby June. Das ist echt und wir müssen schnell handeln, wenn wir unseren Planeten retten wollen.«
    Ich war immer noch ein bißchen betäubt wegen all der Sterberei und der Rückkehr und so, also protestierte ich kaum, als er das Geschäft abschloß und mit mir losfuhr. Es war mir sogar ziemlich egal, wohin wir fuhren. Ich saß einfach da, in eine Decke gewickelt, weil sein Pickup keine Heizung hatte, und schaute aus dem Fenster den großen, alten Vollmond an.
    »Weißt du, dies ist der Höhepunkt meines Aufenthalts auf der Erde«, sagte Jesse.
    »Was?«
    »Ich bin der Zwilling, der zurückkehrte«, sagte er. »Der, von dem dein kleiner Babyonkel gesprochen hat.«
    »Was?« Die Nacht war schon verrückt genug, ohne daß Jesse mir was Vorspann. Ich sah ihn zum ersten Mal richtig an. Er sah wirklich aus wie Elvis. »Wer bist du?«
    »Wie ich schon sagte, ich bin der Zwilling. Elvis’ Zwillingsbruder Jesse, der angeblich bei der Geburt starb, aber in Wirklichkeit von der Erde entführt und in einem UFO erzogen wurde.«
    »Sprichst du von UFO-Leuten, die vermißte Kinder gestohlen und aufgefressen haben?«
    »Nee – die Burschen sind von Andromeda.«
    »Oder die UFO-Leute, die deine Haustiere oder Gartenzwerge zur Gesellschaft mitnehmen und ein Jahr später zurückbringen?«
    »Unsinn – Beteigeuze.«
    »Wie steht’s dann mit solchen, die außen vor deinem Fenster schweben und dich davon abhalten, den Fraß aus den Imbißstuben zu essen?«
    »Die Gschaftlhuber? Ich hoffe nicht. Nein, mein UFO kam vom Kreuz des Südens und die Leute dort sind richtige Wohltäter.«
    Ich fing plötzlich an zu schniefen. »Armer Jesse. Von deiner Familie weggenommen und bei komischen Außerirdischen aufgezogen.«
    Er nahm die Hand lang genug vom Lenkrad, um mir auf die Schulter zu klopfen. »Das war nicht so schlimm. Die Umgebung war nett und wir hatten die Wiederholungen im Fernsehen übers Radioteleskop. Außerdem bin ich selbst ein halber Außerirdischer und hatte dort Verwandte.«
    Sein Gesicht nahm einen richtig traurigen Ausdruck an. »Armer Bruder Elvis. Er hat nie die Wahrheit über seine Abstammung erfahren. Deshalb hat er auch zu viel gegessen und getrunken und Drogen genommen. Die Erdennahrung hatte nicht genug von den wichtigen Vitaminen und Mineralien, die er brauchte.«
    »Oh!« Plötzlich war mir klar, warum Jesse immer Tictac lutschte. »Deine Pfefferminzbonbons sind auch aus dem Weltraum!«
    »Richtig. Sie sollen Lücken in meiner Ernährung füllen und mich vor der Umweltverschmutzung schützen.«
    Immer mehr ergab einen Sinn. Wie diese Elvis-Sichtungen überall im Land. Das war Jesse gewesen, der einfach so herumwanderte und auf etwas wartete, wofür er auf unseren Planeten geschickt worden war, damit er es aufhalten konnte. Als er weiterfuhr, erzählte er mir ein wenig über seine Reisen, immer einen Schritt schneller als die Reporter und der KGB und die bösen Außerirdischen, die nicht wollten, daß er die Erde rettete.
    Dann kamen wir an. Sein Ziel war das Observatorium oben in der Nähe der Universität. Ich war nicht mehr dort gewesen, seit wir in der zweiten Klasse eine Lernfahrt dorthin gemacht hatten. Jesse brachte es fertig, daß wir hineingelassen wurden – er konnte schon Leute beeindrucken – aber die Eierköpfe dort waren hochnäsig und glaubten uns nicht.
    »Asteroid, der kommt und uns zerstört? Erzählen Sie mir was Besseres«, sagte der zuständige Professor, aber dann zog Jesse ihn beiseite und flüsterte eine Weile mit ihm, und als sie zurückkamen, war der Mann blaß. »Dreht das Teleskop herum«, ordnete er an und begann, den Himmel abzusuchen.
    »Was hast du dem gesagt?« fragte ich Jesse.
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe ihm nur ein paar Sachen erzählt, die nur er allein wissen konnte – daß er in Wirklichkeit Sushi nicht mag und daß er eigentlich immer Feuerwehrmann hatte werden wollen und er ist heimlich verliebt in Vanna White.«
    Es

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