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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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Unter diesen Umständen blieb Janeway nur die Hoffnung, dass die Voyager Edesia vor dem Eintreffen der Gimlon-Streitmacht erreichte.
    »Warp drei Komma sechs, Captain.«
    »Wie ist der Durchschnitt, Mr. Tuvok?«
    »Bisher betrug unsere durchschnittliche Geschwindigkeit Warp drei Komma sieben fünf, Captain.«
    Das war ganz und gar nicht gut, wenn der Marodeur mit Warp vier nach Edesia flog – immerhin verfügte er auch noch über einen Vorsprung.
    »Captain…«, begann Harry Kim.
    Janeway sah zu dem jungen Fähnrich. »Mr. Kim?«
    »Ich empfange eine Nachricht – auf einer Starfleet-
    Frequenz!«
    Die Kommandantin erhob sich, trat an Kims Seite und blickte auf die Anzeigen seiner Konsole.
    »Von wo?«
    »Aus diesem Sektor. Ein kurzer Impuls in einem Subraum-Kanal, der normalerweise von Starfleet benutzt wird. Jetzt findet dort keine Signal-Aktivität mehr statt.«
    »Chakotay?« Janeway sah zu Tuvok, der sich übers Sensor-Display beugte.
    »Bitte transferieren Sie die empfangenen Daten zu meiner Station, Fähnrich«, sagte der Vulkanier.
    Kim nickte und berührte Schaltflächen. »Aye, Sir.«
    Tuvok nahm eine kurze Analyse vor und sah dann zu
    Janeway. »Ich nehme an, wir können hieraus schließen, dass Commander Chakotay noch lebt.«
    Chakotay war so gut wie tot und das wusste er. Bis auf die Notbeleuchtung waren alle Bordsysteme ausgefallen und ohne eine Rejustierung der Gimlon-Automatisierung hätte selbst die nicht funktioniert.
    Die Zeit verstrich langsam und die Luft wurde immer dünner auf der Brücke des übernommenen Gimlon-Schiffes. Bei
    beiden Männern wuchs die Benommenheit. Paris hielt sich beschäftigt – er hatte ein Wandsegment geöffnet und
    versuchte, neue Schaltverbindungen herzustellen. Chakotay hingegen starrte ins Leere und fragte sich, ob er irgendeine Möglichkeit übersehen hatte, sie alle am Leben zu erhalten.
    Blieb ihnen wirklich nichts anderes übrig, als auf den Tod zu warten?
    »Paris?« Chakotays Stimme hallte durch den Kontrollraum.
    »Ja?«
    »Was machen Sie da?« Der Erste Offizier konnte den Piloten kaum sehen.
    »Ich probiere einfach nur ein wenig herum.« Paris hustete und keuchte leise. »Vielleicht… vielleicht enthalten die Batterien noch ein wenig Energie für die
    Lebenserhaltungssysteme…«
    Mit seiner Neigung, über alles zu scherzen, mochte Tom Paris oberflächlich wirken, aber dieser Eindruck täuschte. Er war kein Klugschwätzer, sondern ein unverbesserlicher
    Optimist. Chakotay bewunderte das und fragte sich, warum er es manchmal vergaß.
    Derzeit fühlte er sich alles andere als optimistisch. Selbst wenn es ihm gelungen war, die Nachricht zu senden… Es gab keine Garantie dafür, dass die Voyager sie empfangen hatte.
    Und selbst wenn die Mitteilung empfangen worden war –
    vielleicht wurde die Voyager noch immer sabotiert und konnte überhaupt nicht ins Geschehen eingreifen.
    Chakotay hätte es riskieren sollen, die Nachricht früher zu senden. Wenn er bereit gewesen wäre, sie bereits vor einer Stunde zu übermitteln… Nun, die Gimlon hätten sie
    vermutlich abgefangen und das Feuer eröffnet, aber man konnte nur einmal sterben und jetzt stand ihr Tod unmittelbar bevor. Wenn er die Mitteilung sofort auf den Weg geschickt hätte… Dann wäre die Voyager vielleicht in der Lage gewesen, sich selbst und die Edesianer zu retten.
    Chakotay atmete tief durch und stellte fest: Die Luft enthielt immer weniger Sauerstoff und immer mehr Ruß. Risse in der Außenhülle… keine Energie für die
    Lebenserhaltungssysteme… Plasma- und Kühlmittellecks…
    ätzender Rauch…
    »Ob die anderen den Maschinenraum verlassen konnten,
    bevor sich dort das Plasma ausbreitete?« Chakotay lauschte der eigenen Stimme und fand, dass sie viel zu rau klang. Der Rücken schmerzte wieder.
    »Ja, das nehme ich an.«
    »Niemand hat versucht, die Brücke zu erreichen.«
    »Vielleicht sitzen sie zwischen den Decks fest«, sagte Paris und setzte seine Bemühungen fort. »Trümmer oder ein Leck könnten sie daran gehindert haben, hierher zu gelangen.«
    »Was machen Sie da?«, fragte Chakotay und erinnerte sich dann daran, dass er diese Worte schon einmal an Paris
    gerichtet hatte.
    Er hustete. Inzwischen hatte er ziemlich viel Rauch
    eingeatmet. Die Luft war so dünn und so schmutzig…
    »Paris?«
    »Ja?«
    Chakotay zögerte. Er hatte so etwas nie zuvor gesagt und jetzt blieben ihm nur noch wenige Minuten dazu. »Ich glaube, ich… mag Sie, Tom.«
    »Sie wollen mich doch wohl nicht

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