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Frontlinien

Frontlinien

Titel: Frontlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Galanter , Greg Brodeur
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Erhabenen-und-mächtigen-Herrscher-über-alles-Arrogante inklusive?«
    Chakotay nickte und gestikulierte mit der freien Hand.
    »Angesichts eines solchen Titels fällt es mir schwer, zwischen Ihnen zu unterscheiden.« Er winkte ein Besatzungsmitglied zur Tür. »Schließen Sie den Zugang.«
    Lothridge eilte zu den Kontrollen und wenige Sekunden
    später schloss sich die Tür, verwehrte den Blick in den Korridor.
    »Dieses Schiff ist weitgehend automatisiert«, erklärte Chakotay. »Offenbar handelt es sich dabei um ein
    Konfigurationsprinzip. Dadurch genügen wenige Personen, um es zu fliegen. Reparaturen sind allerdings mit erheblichen Problemen verbunden.«
    »Das alles haben Sie mit einem Blick auf die Anzeigen der internen Sensoren herausgefunden?«
    Chakotay wich ein wenig zurück und sah sich in dem
    Frachtraum um, der erst in eine große Arrestzelle verwandelt worden war und jetzt der entführten Voyager- Crew als Operationsbasis diente. »Der von mir überwältigte Wächter glaubte, ich würde den Überwachungsraum betreten und mich erschießen lassen. Er sagte, es sei eine leere Kammer.«
    Paris folgte Chakotays Blick und fragte sich, wonach er suchte. »Ich nehme an, sie war nicht leer.«
    »Nein. Und da die Gimlon nichts von Waffen halten, die auf Betäubung justiert werden können…«
    »Ja, das habe ich ebenfalls herausgefunden.«
    Chakotay schritt zum rückwärtigen Bereich des Frachtraums und betrachtete die Container, hinter denen die
    Besatzungsmitglieder der Voyager in Deckung gegangen waren. »Nun, die drei Gimlon im Überwachungsraum leben nicht mehr.«
    »Desintegriert?«
    »Ich wünschte, die Sache wäre so sauber gewesen.«
    Stith-ta drehte den Kopf, blieb jedoch wie angewurzelt stehen. Paris beobachtete, wie sich in seinem Gesicht etwas veränderte. Der Oberkörper des Gimlon neigte sich langsam von einer Seite zur anderen, als hätte ihm jemand einen heftigen Schlag versetzt.
    War er entsetzt, weil er Männer verloren hatte, weil das Schiff jetzt nicht mehr über eine vollständige Crew verfügte?
    Oder weil sich die ehemaligen Gefangenen anschickten, das ganze Schiff unter ihre Kontrolle zu bringen?
    »Was ist hier drin?« Mit dem Gewehr deutete Chakotay auf die Behälter.
    Einmal mehr presste Paris den Lauf seines Disruptors an den Rücken des Gimlon. »Antworten Sie, Stith-ta.«
    Er sah jetzt Entschlossenheit im Gesicht des Gimlon-
    Kommandanten, keinen Kummer in Hinsicht auf die toten
    Mitglieder seiner Crew.
    »Ich helfe Ihnen nicht«, sagte Stith-ta.
    »Ich könnte Sie auf der Stelle töten.« Mit der freien Hand griff Paris nach der Schulter des Mannes, drehte ihn um und sah ihm in die Augen.
    »Nur zu«, erwiderte Stith-ta. »Ich helfe Ihnen nicht noch einmal.« Der Gimlon spuckte diese Worte förmlich aus und unter dem Summen des automatischen Translators hörte Paris die tatsächlichen Worte des Kommandanten – sie klangen scharf und kehlig. »Ich rufe in keine Korridore mehr, fordere niemanden mehr auf, die Waffen niederzulegen«, fuhr Stith-ta fort. »Meine Situation war anders, als ich glaubte, noch immer die Kontrolle über das Schiff zu haben. Jetzt weiß ich: Wenn ich Ihnen helfe, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Sie auf der Brücke sind.«
    »Sie würden uns nicht einmal helfen, um Ihr Leben zu
    retten?«, fragte Chakotay und kehrte zum Gimlon-
    Kommandanten zurück.
    »Ich bin bereits tot«, sagte Stith-ta. »Selbst wenn Sie mich den Edesianern übergeben, die mich dann irgendwann aus der Kriegsgefangenschaft entlassen… Man wird mich töten, weil ich so dumm war, in Gefangenschaft zu geraten.«
    Chakotay schien darüber nachzudenken und wechselte einen weiteren Blick mit Paris.
    »Und wenn wir Ihnen die Flucht ermöglichen, ohne zu einem Kriegsgefangenen zu werden?«, fragte er.
    »Wenn man mich vermisst und als Deserteur klassifiziert, bringt man meine Familie in ein Harmonielager und lehrt sie dort, ohne mich zu leben.«
    »Ich nehme an, das ist nicht so harmlos, wie es klingt«, sagte Paris.
    »Es ist eine sehr wirkungsvolle Maßnahme, um Loyalität zu gewährleisten.«
    Paris schüttelte den Kopf. Stith-ta war ein Opfer seines Regimes, und trotzdem unterstützte er eine Politik, die bereit war, ihn und vielleicht auch seine Familie zu töten.
    Der Gimlon-Kommandant sah kurz zur Tür und blickte dann zu Boden. »Ich wäre in jedem Fall loyal.«
    »Er versucht, Zeit zu gewinnen«, stellte Chakotay fest. »Wir fliegen zum Raumbereich der Gimlon und er versucht, Zeit

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