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Frost

Frost

Titel: Frost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Rector
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nichts.
    «Ich hoffe, du hast das mit dem Schuppen verstanden. Ich will, dass du den tieferen Sinn erkennst.»
    «Ihr Geheimnis ist bei mir sicher.»
    Zack lächelte. «Weißt du, am Anfang zweifelte ich an dir, aber Gott hatte wie immer recht.»
    «Dann brauchen Sie ja auch unser Autokennzeichen nicht.»
    «Absolut nicht, solange wir am selben Strang ziehen.»
    Ich nickte.
    Zack griff in seine Brusttasche, nahm den Zettel heraus und reichte ihn mir. «Da hast du es.»
    Ich drehte und wendete das Papier.
    Es war leer.
    Zack lachte. «Da hab ich dich erschreckt, oder?»
    Ich versuchte ein Lächeln, dann ließ ich den Zettel auf den Tisch fallen und sagte: «Allerdings.»
    «Dachte ich mir.»
    Ich trank den letzten Schluck aus dem Glas und stand dann auf. «Ich muss jetzt gehen. Danke für den Drink.»
    Zack rührte sich nicht.
    «Viel Glück im Krieg.»
    «Danke.»
    Ich ging auf die Tür zu.
    Zack hielt mich auf.
    «Noch eine Sache, Nate. Wenn du noch eine Minute hast?»
    Ich fühlte, wie sich etwas Schweres auf meine Brust legte.
    «Unser Freund in der Rezeption? Der Schneemann?»
    «Was ist mit ihm?»
    «Du weißt, dass ich dich gestern Nacht dabei beobachtet habe, wie du ihn auf das Feld geschleppt hast, oder?»
    Ich antwortete nicht.
    Zack wartete, dann sagte er: «Ich würde sehr gerne wissen, warum.»

25
    «Hast du ihn angeschossen?»
    «Nein», sagte ich. «Wir haben ihn nur mitgenommen.»
    «Und wer war es dann?»
    «Keine Ahnung.»
    Zack lehnte sich zurück und breitete seine Arme auf der Rückenlehne aus. Er wollte, dass ich alles von Anfang an erzählte, also tat ich es. Ich erzählte ihm von dem Diner und der Herrentoilette und von unserer Fahrt durch den Schneesturm. Ich erzählte ihm, wie wir das Motel entdeckten und dann sahen, dass Syl in unserem Auto gestorben sein musste.
    «Aber er war nicht tot», sagte Zack.
    «Offenbar nicht.»
    Zack starrte mich an. «Weiter.»
    Ich erzählte ihm alles, woran ich mich erinnern konnte. Dabei bemühte ich mich, bei der Wahrheit zu bleiben. Nur beim Geld machte ich eine Ausnahme.
    An diesem Punkt log ich.
    «Zweihunderttausend Dollar?» Zack riss die Augen auf und stieß scharf die Luft aus. «Das ist eine Menge Geld.»
    «Ja», sagte ich. «Das ist viel.»
    «Wo ist das Geld jetzt?»
    «Wir haben es.»
    Zack stand auf und nahm die Flasche von der Anrichte. Er füllte erst mein Glas, dann seins. «Habt ihr wirklich gedacht, dass er tot ist?»
    «Ich habe nach seinem Puls getastet und konnte keinen finden.»
    Zack nahm einen Schluck und setzte sich dann wieder auf das Sofa. «Also hast du dir gedacht, du könntest ihn irgendwo draußen ins Feld werfen, und wenn die Straßen wieder frei wären, könntest du mit dem Geld abhauen und niemand würde etwas davon erfahren?»
    «Ziemlich genau so war es.»
    «Und dann taucht der Typ einfach so wieder auf, als wäre nichts gewesen.»
    Ich wollte schon fragen, ob er ihn den Abhang hochgezogen hatte, aber dann war ich mir nicht mehr sicher, ob ich das überhaupt wissen wollte.
    Stattdessen sagte ich: «Das hätte ich nicht erwartet.»
    «Das kann ich mir denken.» Er drehte nachdenklich das Whiskyglas in der Hand. «Zweihunderttausend sind ein guter Anfang für eine junge Familie.»
    «Auf jeden Fall.»
    «Also, und was jetzt?»
    Ich dachte eine Sekunde darüber nach. Dann sagte ich: «Ich weiß nicht. Ich nehme an, es hängt von ihm ab.»
    «Ob er überlebt oder nicht.»
    «Genau.»
    «Und was, wenn er stirbt?»
    «Dann ziehen wir unseren Plan durch», sagte ich. «Wenn er nicht stirbt, weiß ich noch nicht, was wir tun werden.»
    «Ihr beide steckt ganz schön in der Klemme.»
    Ich nickte, dann sagte ich: «Was würden Sie denn tun?»
    «Für zweihunderttausend würde ich verdammt viel tun.» Zack lehnte den Kopf zurück und schaute an die Decke. «Ihr wisst, dass er vermutlich nicht sterben wird. Er müsste schon längst tot sein, aber er ist ein zäher Scheißkerl.»
    «Da haben Sie recht.»
    «Wir könnten die Sache beschleunigen.»
    Ich sah ihn schweigend an.
    «Ich halte heute Nacht Wache bei ihm. Ich kann dafür sorgen, dass er es nicht schafft bis morgen früh.»
    «Ihn töten?»
    Zack zuckte mit den Schultern. «Ich nehme ein Kissen. Niemand wird es je erfahren. Es wird aussehen, als sei er im Schlaf gestorben. Ganz einfach.»
    «Warum würden Sie das tun?»
    Zack lächelte. «Geld.»
    Ich zögerte. «Wie viel?»
    Zack richtete sich auf und trank sein Glas in zwei großen Schlucken aus.
    «Was wäre, wenn ich alles

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