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Frostglut

Frostglut

Titel: Frostglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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Knack! Knack!
    Die Juwelen zerbrachen in Dutzende Stücke. Eine Aufgabe erledigt. Jetzt die nächste.
    Agrona wollte mich mit ihrem Schwert aufspießen, aber Nickamedes schlug ihr die Waffe aus der Hand.
    »Halten Sie ihren Arm nach unten!«, schrie ich ihn an.
    Der Bibliothekar nickte, als er verstand, was ich vorhatte. Er warf sich auf die Frau und presste ihren rechten Arm auf die Bühne.
    Morgan war in der Bibliothek der Altertümer aus ihrem zombieähnlichen Zustand erwacht, als ich die Schale der Tränen zerstört hatte. Ich hoffte, dass dasselbe bei Logan passieren würde. Deswegen hatte ich die Juwelen zerstört, die Agrona trug. Jetzt musste ich nur noch den letzten Edelstein loswerden.
    Wieder riss ich Vic hoch und rammte das Heft des Schwertes mit aller Kraft nach unten.
    KNACK!
    Agrona schrie, als ich den Ring zerschlug und ihre Hand gleich mit. Der Apate-Rubin mochte ja unglaublich mächtig sein, aber dasselbe galt für Vic. Immerhin war er die Waffe eines Champions – meine Waffe, die Nike selbst mir geschenkt hatte.
    Das Heft des Schwertes zerschmetterte den herzförmigen Rubin, als bestände er lediglich aus Glas.
    In dem Moment, in dem Vics Heft den Edelstein berührte, erglühte der gesamte Konzertsaal in einem wütenden roten Licht, das mir in die Augen stach und mehrere Schüler und sogar einige Schnitter aufschreien ließ. Nach ein paar Sekunden verblasste das gleißende Rot. Ich sah zu Logan und erwartete, dass er verwirrt seine Besessenheit abschüttelte.
    Stattdessen starrte der Spartaner mich grimmig an und kam wieder auf mich zu – und seine Augen leuchteten immer noch in diesem unheimlichen, schrecklichen Schnitterrot.
    »Närrin!«, knurrte Agrona. »Er ist schon zu tief im Ritual versunken, und er trägt immer noch das Halsband mit Apates Juwelen. Das wirst du ihm mit deinem lächerlichen Schwert nicht abnehmen können. Nichts wird ihn noch aufhalten. Nichts. Er wird dich weiter angreifen, bis einer von euch tot ist.«
    Ich sprang auf die Füße und riss Vic gerade rechtzeitig hoch, um einen Schlag von Logan abzuwehren, der mich sonst getötet hätte. Déjà-vu. Hin und her tobte unser Kampf über die Bühne, während ich den Spartaner anbettelte und ihn anflehte, sich gegen den Einfluss des Rituals zu wehren … aufzuwachen … sich daran zu erinnern, wer ich war, was wir füreinander empfanden … und an all das zu denken, was wir schon gemeinsam durchgemacht hatten.
    Doch meine Worte hatten keinerlei Effekt.
    Ich schaffte es einfach nicht, zu dem Spartaner durchzudringen. Stattdessen warf er sich immer wieder auf mich, startete einen Angriff nach dem anderen. Ich hatte kaum noch Kraft, und ich schaffte es nur mit Mühe, Vic zu heben, um seine Schläge zu parieren. In weniger als einer Minute würde Logans Schwert meine Verteidigung durchbrechen, und dann würde er mich umbringen. Und sobald das geschehen war, wäre er für immer verloren – wenn das nicht bereits der Fall war.
    Das konnte ich nicht zulassen. Aber ich wusste nicht, wie ich es aufhalten sollte. Während ich gegen Logan kämpfte, versuchte ich einen Weg zu finden, wie ich zu ihm durchdringen konnte. Aber es hatte nichts geholfen, die Edelsteine zu zerstören, und sonst fiel mir nichts mehr ein.
    »Du wirst deine Magie gegen ihn einsetzen müssen, Gwen!«, schrie Vic über den Kampflärm. »Du musst deine Berührungsmagie gegen ihn anwenden. Du musst ihn damit umbringen, wie du es bei Preston getan hast!«
    Der Gedanke war so schrecklich, dass ich erstarrte, einfach so, mitten auf der Bühne. Mehr brauchte Logan nicht. Er rammte mir die Faust in den Magen. Ich stolperte rückwärts, und wieder folgte mir der Spartaner. Er würde nicht aufhören, bis ich tot war. Sein Killerinstinkt konnte sich nicht mit weniger zufriedengeben.
    Ich verdoppelte meine Anstrengungen, kämpfte besser als jemals zuvor in meinem Leben, weil ich hoffte, den Spartaner zu entwaffnen. Doch Logan hielt mühelos dagegen. Schließlich war er derjenige, der mir das Kämpfen beigebracht hatte.
    »Setz deine Magie ein, Gwen!«, schrie Vic wieder. »Jetzt! Bevor es zu spät ist!«
    Ich wollte meine Berührungsmagie nicht gegen Logan einsetzen. Ich wollte ihm nicht das Leben aus dem Körper ziehen, wie ich es bei Preston getan hatte. Schon bei dem Schnitter war es mir bloß mit Mühe gelungen und auch nur, weil es der einzige Weg gewesen war, die tödliche Wunde zu heilen, die Preston mir zugefügt hatte.
    Nein, ich konnte Logan nicht mit meiner

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