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Frucht der Sünde

Frucht der Sünde

Titel: Frucht der Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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verguck dich bloß nicht in Colette. Sie ist schon ziemlich viel rumgekommen, verstehst du?»
    Quentin sah sie verwirrt an. «Du meinst, im Ausland?»
    Jane verdrehte die Augen. «Ich meine, rumgekommen wie in Die-verspeist-dich-zum-Frühstück.»
    «Oh», sagte Quentin. «Na ja, sie war ein bisschen baff, als ihr Vater ihr gesagt hat, sie soll sich   … um mich kümmern. Ich glaube, sie hatte eigentlich was anderes vor.»
    «Colette hat immer irgendwas vor.»
    «Nein, ich meine, sie war an jemand anderem interessiert.»
    «Ach ja?»
    «Ich kann mich auch täuschen.»
    «Nein, sag schon.» Jane sah ihm in die wässrigen Augen, aber er wendete schnell den Blick ab. «Das interessiert mich. Warum hast du das gedacht, Quentin?»
    Doch sie erhielt keine Antwort, denn in demselben Moment fiel ein Schatten über sie, und als Jane aufschaute, hatte sie Dean Wall vor sich, dem der Schweiß übers Gesicht lief.
    Dean zog sich einen Stuhl heran, setzte sich Jane gegenüber an den Tisch und grinste sie an. Hinter ihm standen Danny Gittoes und Mark, der Dealer. «Alles klar bei uns?»
    Wer hat bloß diese Idioten reingelassen
?, dachte Jane. Ihr fiel wieder ein, was ihr Colette über spannende Partys erzählt hatte. Blöde Nuss. Während sich Mark an die Tür stellte und die Hände in denHosentaschen versenkte, setzte sich Danny Gittoes Quentin gegenüber. Quentin sah aus, als wäre er am liebsten ganz woanders. Beim Zahnarzt zum Beispiel.
    «Was hast du gerade gesagt?» Dean nickte in Richtung Dr.   Samedi und wandte sich dann wieder Danny zu. «Voodoo, oder was?»
    «So was in der Art», sagte Danny.
    «Wo soll das denn gewesen sein, Gittoes? In Jamaika?»
    «Haiti. Es war ein Voodoo-Gott auf Haiti. Nur dass der
Baron
Samedi hieß. Der Totengott. Hat immer auf dem Friedhof rumgehangen. Und eine Zombie-Sippschaft angeführt. Dabei hat er dasselbe Zeug angehabt, eine Jacke mit Schwalbenschwänzen und einen Zylinder. Kann sein, dass er auch noch einen Stock dabeihatte. So einen Gehstock. Ich hab dieses Buch gelesen. Da hat er die Idee her, kapierste?»
    Dean zwinkerte Quentin zu, der unbehaglich lächelte. «Und das Ganze war so eine Art Teufelsanbetung, stimmt’s?»
    «Na ja, so ungefähr.»
    «Mit so was kennt sich Jane nämlich bestens aus, musst du wissen», sagte Dean, ohne Jane anzusehen.
    «Meinst’n damit?»
    «Hat jetzt scheinbar ihre Mom reingezogen, erzählen die Leute.»
    «O.   k.», Jane stand halb auf. «Das reicht.»
    Sie bemerkte, dass sich Quentins Hand fester um seine Dose Dr.   Pepper schloss.
    «Ihre Mami, die Frau Pfarrer», sagte Dean, «hat heute in der Kirche gekotzt.»
    «Echt?», sagte Danny Gittoes.
    «Ist schon im ganzen Dorf rum, Mann. Hast du’s noch nicht gehört? Ihr ist alles hochgekommen. Und der blöde Bischof hat’s abgekriegt.»
    «Gibt’s doch nicht!», sagte Danny theatralisch. Jane ahnte, dass sich die beiden abgesprochen hatten.
    «Scheint in der Familie zu liegen.» Deans kleine Augen glitzerten. «Können nichts bei sich behalten. Hat mitten in ihrem Einführungsgottesdienst oder wie das heißt, gekotzt.»
    «Glaub ich nicht!»
    Dean kicherte. «War wohl auf Cider, was?»
    «Halt dein dreckiges Maul!» Jane war aufgestanden. Aber Dean redete weiter, als hätte er sie nicht gehört.
    «Das ist garantiert ein Zeichen von Satanismus. Eine Teufelsanbeterin oder Hexe oder was weiß ich, wie man die nennt, kann nicht in eine christliche Kirche gehen, ohne zu kotzen. Hab ich in einem Film gesehen. Alter Schwarzweiß-Streifen.
Das Hexenmal
oder so ähnlich hieß der Scheiß. Kotzt sich die   …»
    «Hör auf!», schrie Jane. «Du Blödmann!»
    «Merkst du was, Gittoes?» Dean lehnte sich selbstgefällig zurück. «Bringt einen ziemlich zum Grübeln, oder? Warum geht eigentlich Jane Watkins sonntags nie in die Kirche? Hast du Jane schon mal in der Kirche gesehen?»
    «Geh doch selber nicht hin.»
    «Tja, ich auch nicht, aber meine Granny schon, und die sagt mir kürzlich, also die sagt mir: ‹Die Tochter von der Frau Pfarrer kommt nie in die Kirche. Das is nich richtig. Das is überhaupt nich richtig!›»
    «Heute Abend war sie aber dort», sagte Danny Gittoes, «hab sie selber reingehen sehen.»
    «Geeenau», sagte Dean. «Genau, mein Alter. War ’ne besondere Gelegenheit, also musste sie rein, um die Kräfte der Finsternis anzurufen, kapierste? Und dann   … Nein, hör zu, das ist echt interessant   … Erinnerst du dich an die Nacht, in der Jane auf uns draufgekotzt hat? Wo

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