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Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Titel: Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie von Zedernburg
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Situation nicht nur Vorteile hatte. Mit Lilly hatte sie sich ausgesprochen. Es war nicht leicht, dem Kind klar zu machen, dass sie an dem Debakel mit ihrem Vater keine Schuld trug.
    Die Kleine machte es sich zum Vorwurf, dass sie ihm den Pin für die EC-Karte gegeben hatte, schließlich wusste sie doch, was das zur Folge haben konnte. Bei dieser Gelegenheit wurde Senta erneut bewusst, wie skrupellos ihr Ex vorging, wenn er etwas wollte. Er machte nicht einmal vor seiner Tochter halt, die ihm doch angeblich so wichtig war.
    Schamlos hatte er zuerst die Schwester im Krankenhaus benutzt, um an die Tasche zu kommen, und dann die eigene Tochter, damit er an ihr Geld kam.
    Jetzt war ihr auch klar, warum Schwester Jana bei der Erklärung, dass es sich bei dem vermeintlichen Ehemann lediglich um ihren Ex handelte, so komisch reagiert hatte. Die plagte schlicht und ergreifend das schlechte Gewissen, wusste sie doch, dass sie die Tasche, die ihr der Rettungsdienst anvertraut hatte, nicht einfach so jedem Beliebigen aushändigen durfte.
    Senta wunderte sich im Nachhinein, dass sie so gar nicht am Verbleib ihrer Tasche interessiert gewesen war. Das passte irgendwie überhaupt nicht zu ihr. Sie geriet doch schon in Panik, wenn sie im eigenen Haus den Geldbeutel nicht gleich fand. Sie schüttelte ungläubig den Kopf. Sie konnte nur hoffen, dass das mit der erlittenen Gehirnerschütterung zusammenhing und nicht mit einer beginnenden Altersdemenz.
    Nun, so schlimm die ganze vertrackte Angelegenheit auch war, es gab Probleme, die waren jetzt wesentlich wichtiger. Ihr armes Auto war bekanntlich nur noch Schrott und hier auf dem Dorf war man ohne fahrbaren Untersatz aufgeschmissen.
    Sie runzelte sorgenvoll die Stirn.
    Dazu kam noch, dass zwischen den Jahren einfach nichts wie gewohnt lief. Viele Handwerker, Werkstätten und Ämter hatten dichtgemacht, und so war an eine Klärung ihres PKW-Disasters gar nicht erst zu denken. Sie saßen fest und der Kühlschrank war gähnend leer. Sie konnte nur hoffen, dass ihr bescheuerter Ex wenigstens das Konto nicht irreparabel geplündert hatte. Wenn sie nur daran dachte, hob sich ihr Magen. Sie hatte es noch nicht gewagt, einen Blick auf den Kontostand zu werfen, aus Angst vor dem, was sie da erwartete. Schöne Aussichten für einen guten Rutsch ins neue Jahr!
    Sinnend sah Senta aus dem Fenster. Sie bemerkte erst jetzt, dass vor ihrem Grundstück ein weißer Kombi parkte. Gerade eben stieg ein kräftig aussehender Mann aus, öffnete den Kofferraum und entnahm ihm ein riesiges Ding, das anscheinend in Zellophan gewickelt war. So, wie es aussah, war das Teil nicht eben leicht und sein Transporteur verschwand völlig dahinter. Gerade, als Senta sich fragte, was das nun wieder zu bedeuten hatte, sah sie, wie sich das Zellophan auf Beinen auf den Weg in Richtung Klingel machte.
    Senta ging ihm entgegen.
    »Frau Weißenfels?«, kam es fragend hinter der Verpackung hervor. Ein Kopf erschien und Senta verkniff sich mit Mühe ein Lachen. Das war doch Ben Blum. Sie kannte ihn schon seit Jahren. Er führte gemeinsam mit einem Partner ein Delikatessenlädchen im naheliegenden Bremstadt, dem Städtchen, wo auch sie bis vor Kurzem einen kleinen Schmuckladen betrieben hatte. Sie war zwar keine Stammkundin, das konnte sie sich leider nicht leisten, aber ab und an kaufte sie bei ihm eine Kleinigkeit. Ben Blum war ein sehr gepflegter Endvierziger mit leicht ergrautem Haar und sorgfältig gestutztem Vollbart. Die subtile Art, mit seinen Kundinnen zu flirten, war legendär. Auch Senta konnte sich seinem Charme nicht entziehen. Sie verließ den Delikatessenladen stets mit einem Lächeln. Allerdings hegte sie den Verdacht, dass er kein wirkliches Interesse an der weiblichen Spezies hegte. Er ging sehr liebevoll mit seinem Partner um, was ihren Verdacht noch erhärtete.
    »Ach, sie sind das!« Er strahlte übers ganze Gesicht und blies die bunten Bänder, die ihm um den Kopf hingen, beiseite, um besser sehen zu können. »Ich habe hier etwas Leckeres für sie. Da hat ein netter Zeitgenosse anscheinend viel für sie übrig.« Er schnaufte unter seiner Last. »Im wahrsten Sinne des Wortes.«
    Er streckte Senta einen riesigen Geschenkkorb entgegen, zog ihn aber hastig wieder zurück.
    »Der ist viel zu schwer für eine zarte Frau. Ich werde ihnen den Korb selbstverständlich ins Haus tragen!«
    Er warf sich in die Brust, ganz großer Held!
    »Na, dann kommen sie mal rein, Herr Blum!« Senta lächelte verschmitzt. Wenn man

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