Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
schüttelte jedoch den Kopf und ging noch einmal zurück, um das Bett zu machen.
Das war die neue Mac, erinnerte sie sich. Die ordentliche und in allen Bereichen ihres Lebens - privat und beruflich -
perfekt organisierte Mackensie Elliot. Die Mac mit dem neuen, genial unterteilten Kleiderschrank, in dem alles seinen Platz hatte - an dem es auch lag.
Sie schüttelte die Kissen auf, strich die Laken glatt, breitete ordentlich die Decke über das Bett. Siehst du, sagte sie sich wie jeden Morgen, es dauert nur zwei Minuten. Mit befriedigtem Nicken sah sie sich in ihrem Zimmer um.
Keine Klamotten lagen in irgendeiner Ecke, keine Schuhe waren unter einen Stuhl gekickt worden, kein Schmuck lag achtlos auf der Frisierkommode verteilt. Dies war das Zimmer einer erwachsenen Frau mit Geschmack - und einer Frau, die alles im Griff hatte.
Sie duschte und dachte anschließend daran, das Handtuch aufzuhängen. Im Schlafzimmer genoss sie es, ihren Kleiderschrank zu öffnen, dann einfach nur dazustehen und ihn zu betrachten.
»Genau das meine ich.«
Ihre Kleider hingen in Reih und Glied da, geordnet nach Funktion und Farbe. Jedes Paar ihrer beeindruckenden Schuhsammlung steckte in seiner schützenden Klarsichtbox, nach Typen sortiert. Abendschuhe, Schuhe für tagsüber, Sandalen, Stiefel - Pumps, zehenfreie Schuhe, Pfennigabsätze, Keilabsätze.
Lauter Schönheiten.
Handtaschen, ebenfalls nach Funktion und Farbe geordnet, befanden sich leicht zugänglich in großzügigen Fächern. In den glänzenden weißen Schubladen der Einbauregale ruhten Schals und Tücher, die einst dazu verdammt gewesen waren, in verschlungenen Knäueln oder wirren Haufen ihr Dasein zu fristen. Nun lagen sie säuberlich gefaltet da, genau wie ihre eleganteren Pullover und ihre Strümpfe.
Das machte das Anziehen zu einem absolut stressfreien Vergnügen. Sie brauchte nicht mehr fluchend nach Sachen zu suchen, sich nicht mehr zu fragen, wo zum Teufel sie die blaue Bluse mit den Umschlagmanschetten hingelegt hatte, brauchte auch nicht notgedrungen eine andere blaue Bluse anzuziehen, weil sie die gesuchte nicht fand.
Denn die blaue Bluse mit den Umschlagmanschetten hing genau dort, wo sie hingehörte.
Sie zog ein weißes ärmelloses Top an, einen marineblauen V-Pullover und Jeans - angemessene Garderobe für die Vormittagsarbeit und den Fototermin am frühen Nachmittag. Höchst zufrieden mit sich selbst schlenderte sie hinaus.
Und machte gleich wieder kehrt, um ihren Pyjama in den Wäschekorb zu stopfen.
Sie ging gerade nach unten, als Emma vorn zur Tür hereinkam.
»Mir ist der Kaffee ausgegangen. Hilf mir.«
»Klar. Ich wollte gerade … Oh, Carter muss welchen gemacht haben, bevor er gegangen ist.«
»Ich will dich nicht dafür hassen, dass du jemanden hast, der dir Kaffee kocht, während du noch schläfst, aber damit meine selbstlose Seite erwachen kann, brauche ich Koffein.« Emma schenkte sich einen Becher ein, um den ersten Schluck regelrecht zu inhalieren. »Das Leben. Jetzt ist es wieder gut.«
Mac schenkte sich ebenfalls ein und trank mit zustimmendem Nicken. »Willst du meinen Schrank sehen?«
»Du hast ihn mir schon dreimal gezeigt. Ja, er ist die Königin aller Kleiderschränke im ganzen Land.«
»Die Königin ist Parker.«
»Parker ist die Göttin der Wandschränke. Den Titel der Königin kannst du haben. Die Braut von Samstag hat angerufen«, fuhr Emma fort. »Sie denkt, dass sie für die Blumenmädchen
doch andere Blumen möchte - statt Rosenblütenblätter im Körbchen einen zartrosa Pomander.«
»Ich dachte, sie wäre vom Pomander auf die Körbchen umgeschwenkt.«
»Ja. Und beim Brautstrauß von der Tropfenform zum Wasserfall und wieder zurück.« Emma schloss die großen braunen Augen und ließ den Hals kreisen. »Ich bin froh, wenn die Feier vorbei ist.«
»Sie ist die Art Braut, die Carters Schwester Recht gibt.«
»Sherry?«
»Nein, seiner älteren Schwester, die sagt, Hochzeiten sind zu stressig, zu bombastisch und generell zu aufwendig. Es ist nur ein einziger Tag.«
»Es ist der Tag. Außerdem verdienen wir damit unseren Lebensunterhalt.«
»Stimmt. Aber die Braut von Samstag wird uns noch auf Trab halten, bis sie endlich vor dem Altar steht. Gestern rief sie mich an und war total auf eine Aufnahme fixiert, die sie in irgendeinem Magazin entdeckt hat. Davon soll ich nun am Samstag ein genaues Pendant liefern. Klar, kein Problem. Nur dass ihr Kleid vollkommen anders ist, ihr Körperbau, ihr Kopfschmuck, ihre
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