Frühlingsträume - Vision in White (Bride Quartet 1)
führen erfordert großes Stehvermögen und vollen Einsatz. Außerdem muss man kreativ sein.«
»Aber es ist so eine fröhliche Arbeit«, warf Sherry ein.
»Wie eine endlose Feier. Blumen, schöne Kleider, Musik, Champagner.«
»Hochzeiten werden immer bombastischer. All die Zeit, der Stress, die Kosten, für einen einzigen Tag.« Stirnrunzelnd zog Diane eine Schulter hoch, während ihre Mundwinkel nach unten sanken. »Die Leute machen sich mehr Gedanken darüber, wer neben wem sitzt oder welche Farbe die Bänder und Schleifen haben sollen, als darüber, was Heiraten eigentlich bedeutet. Und das Brautpaar ist am Ende so erschöpft und gestresst von den Vorbereitungen, dass der Tag selbst ganz verschwommen vorbeizieht.«
»Du hast deinen Tag gehabt, Di.« In Sherrys Augen loderte ein kleines Feuer. »Und ich habe meinen.«
»Ich sage ja nur, dass ich, als ich endlich vor dem Trau - altar stand, so erledigt war - ich kann mich kaum noch daran erinnern, dass ich Ja gesagt habe.«
»Das hast du aber.« Ihr Mann lächelte ihr zu. »Und hast dabei wunderschön ausgesehen.«
»Wie auch immer …«
»Du hast vollkommen Recht«, unterbrach Mac sie. »Das kann strapaziös sein. Und was eigentlich der strahlendste und wichtigste Tag im Leben sein soll, kann ins Gegenteil umschlagen und nur noch nervtötend sein. Wir sind dafür da, genau das zu verhindern. Glaub mir, wenn du bei der Planung deiner Hochzeit meine Partnerinnen an der Seite gehabt hättest, wäre der Tag nicht verschwommen an dir vorbeigezogen.«
»Ich wollte eure Arbeit nicht kritisieren, wirklich nicht. Ich sage nur, wenn die betreffenden Leute sich nicht dazu verpflichtet fühlen würden, so eine Schau abzuziehen, würden sie auch keine Agenturen wie die eure brauchen, um mit allem fertigzuwerden.«
»Das ist vermutlich wahr«, erwiderte Mac gelassen. »Aber eine Braut neigt immer dazu, sich Stress und Sorgen zu machen, sogar Panik zu bekommen. So kann sie uns die Details überlassen. In dem Maße, wie sie es wünscht. Sie - Verzeihung, Nick«, ergänzte Mac lächelnd, »sie steht an diesem Tag im Mittelpunkt, und für uns tut sie das sogar monatelang vor dem großen Tag. Das ist unser Job.«
»Ich bin sicher, dass ihr sehr gut seid. Alles, was ich über dich und eure Agentur gehört habe, spricht dafür. Ich denke eben nur, schlicht ist besser.«
»Das ist alles eine Frage des persönlichen Geschmacks, oder?« Pam griff nach dem Korb mit den Brötchen. »Noch Brot?«
»Und ich will es nicht schlicht. Ich will es lustig.«
»Das haben wir kapiert.« Mac grinste Sherry kurz an. »Schlicht kann jedoch tatsächlich besser sein, ganz nach den persönlichen Vorlieben. Auch bei etwas Schlichtem sollte man aber auf die Details achten. Heute haben wir eine kleine, einfache Hochzeit ausgerichtet. Die Zeremonie fand am späten Vormittag statt. Die Schwester der Braut war die einzige Brautjungfer. Die Braut hatte einen kleinen, handgebundenen Brautstrauß, und statt eines Schleiers trug sie Blumen im Haar. Anschließend gab es einen Brunch mit Champagner, und ein Jazztrio spielte zum Tanz auf. Es war wunderschön. Die Braut sah hinreißend aus. Ich schätze, Vows hat dennoch um die hundertfünfzig Stunden in die Vorbereitung gesteckt, um sicherzugehen, dass alles perfekt für sie ist. Ich bin davon überzeugt, dass sie sich an jeden einzelnen Augenblick erinnern wird.«
Als der Abend vorüber war und sie zu Carter fuhren, wartete er, bis sie im Haus waren. Dann umarmte er sie.
»Danke. Ich nehme an, es raubt einem den letzten Nerv, so einer Horde zu begegnen und dann auch noch so ins Kreuzverhör genommen zu werden.«
»Ich sage nur: puh. Meinst du, ich habe das Vorsingen bestanden?«
»Ganz sicher.«
Mac bückte sich, um den Kater zu streicheln, der kam, um sie zu begrüßen. »Deine Familie ist sehr nett. So habe ich mir das auch gedacht. Ihr liebt einander. Das merkt man.«
»Ja, stimmt. Muss ich mich für Diane entschuldigen? Sie sucht zu gern nach den Wolken hinter dem Silberstreif am Himmel.«
»Nein. Ich verstehe sie, weil ich oft genauso bin. Nur eher innerlich. Ich mag alle, auch Diane. Sie sind alle so normal. Ich bin ganz neidisch auf so eine Familie.«
»Du kannst an meiner teilhaben. Und ich wünschte, ich könnte das sagen, ohne dass du gleich so guckst.«
»Ich auch. Das ist mein entscheidender Schwachpunkt, nicht deiner.«
»So ein Bockmist.«
Mac fiel die Kinnlade herunter. Solche Ausdrücke benutzte Carter höchst selten. »Es
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