Frühstück im Bett
erringen.«
»Nun beweist du’s erneut – du bist ein besserer Mensch als ich.«
»Sugar Beth …«
Unmissverständlich bekundete seine leise Stimme, dass der Zeitpunkt für flotte Sprüche überschritten war.
»Hör mal, Colin, ich bin nicht völlig übergeschnappt, und ich habe nicht vor, vom Erlös dieses Bildes zu leben. Ich werde nach Houston zurückkehren und die Lizenz für eine Immobilienagentur beantragen.« Das hatte sie für eine fabelhafte Idee gehalten, und die gefiel ihr nach wie vor. Aber sie musste sich
mühsam zwingen, Enthusiasmus auszustrahlen. »Da habe ich viele Kontakte. Und ich will exklusive Immobilien verkaufen. Leider wird’s ohne ein imposantes Auto und eine elegante Garderobe nicht klappen.«
»Du? Eine Immobilienmaklerin?«
»Was ist denn so pervers daran?«
»Nichts, ein respektabler Beruf, nur … In dieser Rolle sehe ich dich nicht.«
»Oh, ich bin ein Verkaufsgenie.«
»Bis dich ein blasierter Kunde ärgert.«
»Mitunter kann ich glatt taktvoll sein.«
Colin verschränkte die Arme vor der Brust. »Ach richtig, du bist das personifizierte Taktgefühl.«
»Danke für die Aufmunterung.«
»Ich versuche dich auf etwas hinzuweisen, das du beharrlich ignorierst. Aber ich glaube, wir haben bereits erörtert, wie schwer es dir fällt, den Tatsachen ins Auge zu sehen. Um ein Beispiel anzuführen – deine hirnrissige Idee, in der Buchhandlung zu arbeiten …«
»Darüber will ich nicht mehr mit dir reden.«
»Dann unterhalten wir uns halt über deinen Plan, hübsche Häuser zu verkaufen.« Sein Zorn schien zu wachsen. Unbehaglich beobachtete sie ihn, während er auf und ab ging. »Du brauchst eine realistische Strategie, um deinen Lebensunterhalt zu verdienen – kein Szenario, das auf einem wahrscheinlich vernichteten Gemälde basiert.«
»Oh, jetzt weiß ich’s. Am besten suche ich mir eine Lehrstelle in einer Autowerkstatt.«
»Das reicht.« Ohne Vorwarnung – vom Beben der aristokratischen Nasenflügel abgesehen – presste er sie an eine Wand. »Möge mir der Himmel beistehen! Niemals wollte ich bei einer Frau Gewalt anwenden. Aber entweder lieben wir uns, oder ich lege dich übers Knie.«
Endlich entlockte er ihr ein Lächeln. »Okay, ich entscheide mich für die erste Möglichkeit.«
Nach einem deftigen Fluch verschloss er ihr den Mund mit einem heißen Kuss und schob seine Hände unter ihren Jeansrock. Und sie tat nichts, um ihn daran zu hindern.
Sekunden später waren ihre Strumpfhose und der Slip verschwunden. Colin umfasste ihre Schenkel, die sie bereitwillig spreizte, und hob sie hoch. Neben Gordons Kopf fiel eine Porzellanvase zu Boden und ließ ihn in die Küche flüchten. Sugar Beth schlang ihre Beine um Colins Hüften. Hastig zerrte er an seiner Kleidung und drang mit einem machtvollen Stoß in sie ein.
Sie war bereit für ihn. Stöhnend bewegte er sich in ihr, dann zog er sich abrupt zurück. »Kein Kondom«, keuchte er.
Aber sie schmiegte sich eng an ihn und ließ ihn nicht los. »Dafür ist gesorgt.«
»Gott sei Dank.«
Er presste ihren Rücken an die Wand, seine Finger gruben sich in ihre Hinterbacken. Hingebungsvoll küsste sie ihn, überließ sich dem heißen, feuchten Genuss, den Geräuschen und Gerüchen – seiner Leidenschaft – seiner Zärtlichkeit. Sie verliebte sich endgültig in ihn.
Von dieser Erkenntnis wurde sie seit Tagen verfolgt, hatte sich aber geweigert, ihre Emotionen zu akzeptieren. Jetzt blieb ihr nichts anderes mehr übrig – weil seine Wimpern dunkle Halbkreise auf den Wangenknochen bildeten, weil er sich so gut in ihr anfühlte – und überhaupt. Sie saugte an seiner Unterlippe, und er beschleunigte sein Tempo. Hemmungslos und voller Wollust genoss sie den Aufruhr in ihrem Körper.
Danach führte sie ihn nach oben. In ihrem Schlafzimmer schlüpften sie aus der restlichen Kleidung und liebten sich erneut – diesmal langsam, mit einer Sanftmut, die ihr beinahe den Verstand raubte. Den Kampf um die Barrieren zwischen Colin und sich selbst würde sie verlieren.
Als die Lust gestillt war, nahmen sie gemeinsam ein Bad. Sugar Beth steckte ihr Haar auf dem Oberkopf fest und senkte sich behutsam in das heiße, wohlduftende Wasser. Die Knie
angezogen, saß er hinter ihr, einen Ellbogen auf dem Wannenrand. »Wie hast du das gemeint?« Seine seifige Hand streichelte eine ihrer Brüste. »Als ich erwähnte, ich hätte kein Kondom bei mir, sagtest du, dafür sei gesorgt.«
Im rosigen Schimmer, den Tallulahs alte
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