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Frühstück im Bett

Frühstück im Bett

Titel: Frühstück im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Füßen. »Pat Conroy nannte Oxford den Vatikan der Südstaatenliteratur«, verkündete er, als er die Veranda verließ.
    »Davon weiß ich nichts. Aber ich liebe Conroys Bücher.« Sie kraulte Gordons Kopf. »Wie ich sehe, ist mein Hund noch am Leben.«
    »Weil ich ein barmherziger Mann bin.«
    Zu einem weißen Pullover trug er eine makellose graue Hose. Die körperliche Arbeit im Freien hatte sein Gesicht gebräunt. Wieder einmal faszinierte sie der Kontrast zwischen seiner maskulinen Ausstrahlung und seiner Eleganz. Er steckte voller Widersprüche, hochmütig und zynisch, aber auch sanftmütig und viel sentimentaler, als er’s irgendjemandem zeigte. Wie schmerzlich musste ihn der Selbstmord seiner Frau getroffen haben …
    »Worum geht’s?«, fragte sie.
    »Ich will dir was geben.«
    »Unsinn, du hast mir schon genug geschenkt – das Flugticket …«
    »Faulkner war stets mein amerikanischer Lieblingsautor«, unterbrach er sie.

    »Was mich nicht überrascht. Du teilst seine Vorliebe für dieselbe literarische Landschaft.«
    »Leider nicht seinen mühelosen Umgang mit der Sprache. Der Mann war ein Genie.«
    »Vermutlich.«
    »Wage es bloß nicht, mich mit verächtlichen Äußerungen über William Faulkner zu ärgern.«
    »Solange ich nicht alle seine Werke lesen muss, respektiere ich ihn rückhaltlos.«
    »Wie kannst du so reden? Faulkner war …«
    »… ein Mann. Und meine Geduld mit toten Schriftstellern ist begrenzt. Übrigens, auch mit lebenden, wobei du und Mr Conroy bemerkenswerte Ausnahmen bilden. Also, Jane Austen, Harper Lee, Alice Walker – das sind Autorinnen, die uns Frauen gefallen.« Wie ein Wasserfall schwatzte sie weiter. »Jetzt ist Margaret Mitchell nicht mehr en vogue. Aber man konnte gar nicht aufhören, ›Vom Winde verweht‹ zu lesen. Und dann Mary Stewart, Daphne DuMaurier, LaVyrle Spencer, Helen Fielding – aber nur die erste ›Bridget Jones‹. Nein, für Faulkner schwärme ich wirklich nicht.«
    »Für meinen Geschmack ist deine Liste etwas zu romantisch.«
    »Sitz erst mal sechs Monate lang am Sterbebett eines Menschen, den du liebst, und warte auf seinen Tod – und dann erzähl mir, eine Liebesgeschichte mit Happy End wäre kein Gottesgeschenk.«
    Flüchtig hauchte er einen Kuss auf ihre Stirn – und die Zärtlichkeit dieser Geste überwältigte sie beinahe. »Gehen wir hinein.«
    Er hielt ihr die Haustür auf. Als sie das menschenleere Haus betraten, schaute sie sich in der Halle um und betrachtete die Treppe zum ersten Stock. »Kannst du mich auch in George Clooneys Domizil führen?«
    »Ein andermal.«
    Sie wanderten durch die Korridore und spähten in alle Räume,
gingen aber nicht hinein. Beim Anblick von Trivialliteratur, die ein Regal neben Faulkners Bett füllte, konnte Sugar Beth nicht widerstehen und zeigte grinsend darauf. Aber Colin interessierte sich mehr für das Arbeitszimmer. Hingerissen inspizierte er die alte Underwood-Schreibmaschine und stellte die Theorie auf, die moderne Textverarbeitung könnte Faulkners Stil verändert haben. Sugar Beth verkniff sich den Einwand, Microsoft würde Colins Kreativität nicht sonderlich fördern. Die einzige Arbeit, die derzeit in Frenchman’s Bride zu beobachten sei, würde mit Steinen zusammenhängen.
    Während sie das Haus verließen und über das Grundstück wanderten, brach die Dunkelheit herein. Doch sie erkannte noch die blühenden Forsythien und die wilden Pflaumenbäume in den Bailey’s Woods hinter dem Haus. Bald würde auch der Hartriegel in voller Blüte stehen. Gordon watschelte willig an Colins Seite. Gelegentlich erforschte er Sträucher oder schnüffelte an Grasbüscheln.
    Auf dem Rückweg zum Haus griff Colin nach Sugar Beths Hand. »Diese Woche habe ich dich vermisst.«
    Sie spürte die rauen Schwielen auf seiner Handfläche und wollte ihm ihre Finger entziehen. Aber es wäre sinnlos, sich selbst zu quälen. »Du bist einfach nur lüstern.«
    Da blieb er stehen, berührte ihre Wange und schaute sie so zärtlich an, dass ihr Atem stockte. »Ich will mehr von dir als Sex, Sugar Beth.«
    Obwohl ihr eine freche Antwort einfiel, eine geladene schussbereite Waffe, drückte sie nur zögernd ab. »Das – das weißt du doch, ich fische nicht nach Komplimenten.«
    »Bitte, hör auf mit dem Unsinn, Darling.« Seine Stimme klang unglaublich sanft. Das Kosewort, das aus jedem anderen Mund belanglos geklungen hätte, schwebte auf sie herab wie eine Wolke aus Kirschblüten.
    Weil sie einen Vorwand brauchte, um

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