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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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reagiert. Wenn sie ihn heute sieht, ist sie imstande, ihm ein paar noch unfreundlichere Worte an den Kopf zu werfen.«
»Sind ein bißchen aneinandergeraten, was?« fragte Markby interessiert.
»Oh, das weiß ich nicht. Aber sie hat ihn heftig beiseite gestoßen, und er wäre fast gestürzt. Der alberne Kerl hätte damit rechnen müssen. Ich meine, sie trug Reithosen und Stiefel, und er konnte sich doch wohl kaum einbilden, sie sei eine Kandidatin für seine Unterschriftensammlung.«
Meredith warf einen zweifelnden Blick auf den bärtigen jungen Demonstranten und versuchte ihn mit Hilfe von Telepathie zu beschwören, er solle sich im Hintergrund halten. Daß er das Gegenteil beabsichtigte, war offensichtlich. Das Plakat schwankte in der Luft, sein schmales Gesicht war vor Aufregung ganz verzerrt. Jagdfieber, dachte sie. Er hat eine Beute und ist entschlossen, sie zu hetzen. Nicht anders als die Reiter – ihre Motivation ist die gleiche.
Aus den Augenwinkeln beobachtete sie die Gruppe der Pferde mit ihren Reitern. Ein Pferd hatte sich entfernt und trabte jetzt auf die Demonstranten zu, aber erst eine Sekunde später merkte Meredith zu ihrer Bestürzung, daß es Blazer mit Harriet war. Sie saß jetzt leicht zusammengesunken im Sattel. Zuerst dachte Meredith, Harriet habe das Plakat gesehen und reite streitlustig hinüber. Doch ein Blick auf die matte Gestalt sagte ihr, daß die sonst so temperamentvolle Harriet die Demonstranten nicht einmal wahrgenommen hatte, auch nicht wußte, daß sie ihnen so nahe gekommen war. Unwillkürlich hob Meredith einen Arm, um auf sich aufmerksam zu machen. Sie wollte rufen: »Harriet, nicht dort rüber!« Doch selbst wenn sie es getan hätte, Harriet hätte sie nicht gehört.
Die Demonstranten schienen selbst überrascht, und die ganze Gruppe wich gemeinsam zurück, machte ihr den Weg frei. Blazer war ein großes Tier. Der einzige, der nicht wich, war der bärtige junge Mann mit dem Plakat. Im Gegenteil, als er Harriet kommen sah, ging er auf sie zu, als wolle er sie herausfordern.
Alles schien gleichzeitig abzulaufen. Er hat sie erkannt, dachte Meredith. Der Idiot wird sie beschimpfen, und sie wird ihm den Kopf abreißen.
»Wer ist der Narr mit dem Plakat?« rief Pringle. »Harriet!« schrie er.
Zugleich sagte Markby: »Sie kommt ihm zu nahe. Wo sind Constable Jones und ihr Kollege?«
Jane Jones war ein paar Meter entfernt und merkte nicht, daß sich etwas zusammenbraute. Aber ihr Kollege, ein junger Constable, entdeckte den möglichen Brennpunkt und ging schnell auf die Gruppe zu.
Sie waren alle zu langsam. Der bärtige junge Mann stieß plötzlich einen seltsamen Schrei aus, so daß alle in seine Richtung blickten, ein paar Pferde nervös zu tänzeln und die Reiter zu fluchen begannen. Vielleicht war Harriet von Pringles Stentorstimme aufgeschreckt worden. Warum auch immer, sie schien den Demonstranten erst zu bemerken, als er sein Plakat schwang. Sie zog an den Zügeln und versuchte Blazer, der die Augen rollte, so daß man nur noch das Weiße sah, zurückzureißen, weg aus der Gefahrenzone. Aber der Demonstrant warf sich nach vorn und schwenkte das Plakat drohend unter der Nase des erschrockenen Braunen. Blazer schnaubte wild und bäumte sich auf.
Während Harriet mit dem Pferd kämpfte, ritt der Master of the Hunt vorwärts und schrie: »Bleibt weg! Zurück da!« Und der Constable rief: »He du, hör auf damit!«
Aber der junge Mann schien von einem ganz besonderen Dämon besessen. Er stürzte vorwärts, ohne auf die fliegenden Hufe und die fluchende Reiterin zu achten, und schlug mit seinem Plakat nach ihr.
Die Zeit blieb stehen, und die Ereignisse rollten vor Merediths schreckensstarren Augen wie in Zeitlupe ab. Alle Geräusche waren gedämpft oder ausgeschaltet. Blazers Vorderbeine bewegten sich beinahe anmutig durch die Luft, als schwimme er. Wie durch einen Schleier sah Meredith, daß sich Demonstranten und Zuschauer geteilt hatten wie die Wogen des Roten Meeres und einen weiten Kreis um Harriet, Blazer und den Demonstranten bildeten.
Dann fiel Harriet – rutschte langsam seitlich aus dem Sattel, verlor Zügel und Steigbügel, hob die Hände über den Kopf, verlor die Kappe, das Netz löste sich, und die Mähne glänzender kastanienroter Locken flatterte wie ein Fanal über der zusammenbrechenden Gestalt.
Endlich landete sie mit einem gräßlich lauten Geräusch auf den Pflastersteinen des Market Square und blieb reglos liegen.
Nach einem Augenblick entsetzten Schweigens

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