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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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wichtiger ist. Ich nehme an, er fühlt sich in Sportwagen wohler, ist aber fest entschlossen, ein Landjunker zu sein.«
»Welcher ist es?« fragte Meredith und sah sich um.
»Dort drüben.« Markby berührte ihren Ellenbogen und zeigte auf zwei Reiter, die fernab von der Menge, am äußersten Rand des Market Squares warteten, als mißtrauten sie dem Gewimmel. Beide waren makellos gekleidet, trugen Zylinderhüte, und ihre Stiefel glänzten, daß man sich darin spiegeln konnte.
»Der Typ links ist Green«, sagte Markby. »Er ist ein großer Finanzhai in der City. Hat ungefähr vor einem Jahr das alte Cherton Manor gekauft und ist fest entschlossen, den Landedelmann zu mimen.«
Meredith wandte ihre Aufmerksamkeit von Green und seinem Begleiter ab und der übrigen Versammlung zu. Du meine Güte, da war ja jemand, den sie kannte! Geoffrey Haynes, das gerötete Gesicht wütend wie immer, stand auf der anderen Seite des Platzes, die Hände in den Taschen seines Regenmantels, und funkelte jeden böse an, der die Frechheit hatte, vor ihm vorbeizugehen. Wie es schien, hatte das Weihnachtsfest mit der Tochter nur diesen einen Tag gedauert. War das der Grund, warum er in das einer Einsiedelei ähnliche Pook’s Common zurückkehren wollte, oder konnten die Tochter und ihre Familie Geoffrey nicht länger als einen Tag ertragen? Von der armen Lucy war weit und breit nichts zu sehen. Vielleicht war sie bei ihren Enkelkindern geblieben. Aber Geoffrey war nicht der Mann, der eine selbständige Handlung seiner Frau duldete. Bestimmt hatte er die Unglückliche hierher zurückgeschleppt. Meredith begann Harriets Empfindungen gegen Geoffrey Haynes zu teilen.
Ihre Aufmerksamkeit wurde von Hufgeklapper abgelenkt, ein Reiter auf einem Grauen kam auf sie zu. Er bückte sich und schüttelte Markby und Pringle die Hand.
»Morgen, Tom«, sagte Markby. »Kein Alarm mehr?«
»Alles ruhig, aber wir haben die Ställe gestern rund um die Uhr bewacht, für alle Fälle. Haben uns abgewechselt. Wenn ich die Kerle geschnappt hätte, hätte es einen Mord gegeben, das sag ich euch.«
»Tom Fearon«, sagte Markby zu Meredith und stellte auch sie vor. »Ihm gehörten Pook’s Stallungen.«
Sie hatte ihn und den Grauen bereits erkannt. Das Pferd war makellos gestriegelt, die Mähne geflochten, das Sattelzeug perfekt poliert. Der Graue paßte zu seinem Reiter, der, aus größerer Nähe gesehen, auf eine fremdartige, zigeunerhafte Weise tatsächlich ein auffallend gut aussehender Mann war. Schwarze Locken schauten unter dem Rand seiner Jagdmütze hervor, seine Haut war vom Leben im Freien dunkelbraun gebrannt. Meredith fühlte mehr, als daß sie es sah, wie seine dunklen Augen sie abschätzend musterten. Hätte Markby es ihr nicht gesagt, ihr Instinkt hätte ihr verraten, daß das einer war, der die Frauen mochte. Voller Abwehr spürte sie, wie sich ihre Nackenhaare sträubten.
Lächelnd beugte Fearon sich aus dem Sattel zu ihr und streckte ihr die Hand entgegen. »Freut mich, Sie hier zu sehen. Sie sind Miss Mitchell, nicht wahr? Harriet hat mir erzählt, daß sie das Cottage ihr gegenüber gemietet haben. Schon eingewöhnt?« »Ja, danke.«
»Besuchen Sie mich gelegentlich im Stall. Ich führe Sie herum. Und wenn Sie sich fürs Reiten interessieren, finden wir bestimmt ein passendes Pferd für Sie.«
»Sie sind sehr freundlich.« Sie wußte, daß das ziemlich steif klang, aber sie konnte nicht anders. Wenn Fearon sich einbildete, er könne sie zu einer kleinen Schmuserei im Heu in eine Pferdebox lokken, dann irrte er sich. Neben ihr grinste Alan Markby, als wisse er, was sie dachte.
Pringle unterbrach die Unterhaltung, vielleicht zum Glück, indem er rief: »Da ist Harriet!«
Fearon drehte sich abrupt im Sattel um, und der Graue stampfte nervös. Meredith, die sich erinnerte, daß Harriet sie gewarnt hatte, das Pferd schlage manchmal aus, trat hastig zur Seite.
Die Menge teilte sich, um Harriet zur Mitte des Platzes durchzulassen. Sie sah phantastisch aus, ihre sportliche Figur kam in dem knappen schwarzen Reitrock hervorragend zur Geltung, und ihre rote Mähne wurde unter der Jagdkappe von einem Haarnetz aus schwarzem Samt gebändigt. Doch sie sah auch, wie Meredith feststellte, sehr blaß und ziemlich niedergeschlagen aus. Fearon wendete den Kopf seines Pferdes und ritt ihr entgegen. Er beugte sich zu ihr und sprach mit eindringlichen Gesten und ernstem Gesicht auf sie ein, doch sie schüttelte den Kopf.
»Harriet sieht ein bißchen durch den Wind aus«,

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