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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Bamford getroffen und gefragt, ob sie ihr ein Buch zum Signieren schicken dürfe, und Harriet sagte, aber ja, natürlich. Also hat Emma ihr das Buch nach Pook’s Common geschickt und es mit einer sehr netten Widmung und einem Foto von Harriet, hoch zu Pferde, zurückbekommen. Es hängt gerahmt in Emmas Zimmer. Dieser Unfall ist eine schreckliche Sache.«
Jedoch hätte auch diese bemerkenswerte literarische Arbeit – selbst wenn sie eine ganze Armee von Fans wie seine Nichte Emma gehabt hätte – Harriet kein besonders großes Einkommen eingebracht, ebensowenig wie der Journalismus; für den Rest hatte wohl der Treuhandfonds gesorgt.
Er fragte sich auch, ob Harriet vielleicht auch Drohbriefe erhalten hatte wie Tom Fearon, und wenn ja, wo sie sie aufbewahrt hatte? Bisher hatte er aber keinen Grund, einen Durchsuchungsbefehl für Ivy Cottage zu beantragen, und Mr. Simpson würde feuerrot anlaufen und jeden juristischen Folianten seiner großen Bibliothek nach ihm werfen, sollte er es auch nur versuchen. Es würde sich aber lohnen, sich mit Miss Frances Needham-Burrell in Verbindung zu setzen, sobald sie hier war, und sie zu bitten, wenn sie den Nachlaß ihrer Cousine ordnete, nach Briefen Ausschau zu halten, die Drohungen oder Beschimpfungen enthielten.
Markby machte kehrt, ging zum Rose Cottage zurück, und Meredith öffnete ihm schon, bevor er klopfte. Sie schien sich zu freuen, ihn zu sehen.
»Ich habe Sie durch die Vorhänge beobachtet, nennt man das nun schnüffeln? Was hätten Sie lieber
– Tee oder Kaffee?«
»Tee wäre schön.« Er nahm im Wohnzimmer Platz, in das sie ihn führte, und stellte fest: »Sie haben den Weihnachtsschmuck abgenommen?«
»Ja, es schien mir nicht richtig, ihn unter diesen Umständen hängenzulassen. Mrs. Brissett hat sich über Harriets Tod sehr aufgeregt. Sie hat geweint, und ich habe sie nach Hause geschickt. Sie hatte Harriet sehr gern. Offenbar hat Mrs. Brissetts Schwiegersohn vor ein paar Jahren ihre Tochter verlassen, und sie hatte Schwierigkeiten, einen Job zu finden, und kein Geld … Und Harriet hat ihr geholfen und irgendwo Arbeit verschafft. Die Brissetts sind ihr ewig dankbar. Das klingt, als wäre Harriet sehr nett gewesen.«
»Ich glaube, daß sie sehr nett war«, sagte Markby, der an das von Harriet signierte Exemplar für Emma dachte. Meredith holte den Tee, und als sie zurückkam, sagte er: »Das ist eigentlich ein offizieller Besuch.«
Meredith lächelte. »Das habe ich vermutet. Was passiert mit diesem jungen Mann?«
»Sie meinen diesen erbärmlichen Pardy – so heißt er nämlich. Simon Pardy. Ich mußte ihn laufenlassen, aber er muß sich zu unserer Verfügung halten. Hat mir seinen Anwalt auf den Hals gehetzt. Keinen Geringeren als Ihren Freund Colin Deanes. Er erschien in Rekordzeit und beschuldigte mich, Pardy mit meiner Taktik zu drangsalieren. Da ich aus Pardy sowieso nichts mehr herausbekommen hätte, habe ich eine Erklärung tippen lassen, und nachdem Deanes sie gewissermaßen mit der Lupe untersucht hatte, hat Pardy unterschrieben. Dann hat Deanes ihn mitgenommen und sich dabei wie eine Glucke aufgeführt.«
»Ist Deanes denn Anwalt?« fragte Meredith überrascht. »Ich dachte, er sei Schriftsteller und Soziologe.«
»Und, wie es scheint, ein qualifizierter Rechtsanwalt, der früher irgendwo im Norden Partner in einer Anwaltskanzlei war, aber aufgehört hat, um seine ganze Zeit verwahrlosten Jugendlichen zu widmen. Ich hab das vorher auch nicht gewußt.«
»Ist Pardy verwahrlost? Ich meine, war er schon früher in Schwierigkeiten?«
Markby knurrte. »Nicht in dieser Gegend. Kleine Sachen, anderswo.«
Pardys Vorstrafen waren relativ geringfügig, verschiedene Bezirksverwaltungen hatten ihm für mehrere Städte Aufenthaltsverbot erteilt, weil er mehrmals ohne Genehmigung auf der Straße gesammelt – , zur Unterstützung verschiedener Projekte mit seiner Büchse gerasselt hatte; für das Wohl der Tiere setzte er sich jedoch erst seit kurzem ein. Das fand Markby merkwürdig. Man konnte behaupten, Simon Pardy habe das Herz auf dem rechten Fleck, aber sein Kopf – so kam es Markby vor – war einfach überall. Ein irrationaler junger Mann. Die Projekte, für die er so fanatisch kämpfte, befriedigten ohne Zweifel eine tiefe emotionale Leere in ihm. Seiner Familie vermutlich entfremdet, hatte er auch nur wenige echte Freunde. Sogar die einheimischen Jagdgegner konnten nicht viel über ihn sagen.
»Er ist eines Tages einfach aufgetaucht«, hatte ihr Anführer

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