FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman
erholen.“
Der Amerikaner sah ihn an und wirkte, als würde er ihm jede Sekunde zuzwinkern. „ Good luck .“
Viel Glück? Also, wer sich in Cape Cod, das nur aus Meer, Sand und ein paar Häusern bestand, nicht erholen konnte, der war ja wohl selbst schuld .
Und mit einem sanften Ruck setzte die Maschine auf. Die erste Hürde war geschafft. Welcome to the United States, Max …
Die Schlange vor dem Einreiseschalter war zum Glück sehr kurz, so dass er schnell an die Reihe kam. Max trat an einen der zahlreichen Counter der Passkontrolle und war bei einem weiblichen Officer gelandet. Die Frau erinnerte ihn an Schlotti.
„Was ist der Grund Ihres Aufenthalts?“
Während sie Max diese Frage stellte, legte sie seinen Reisepass auf den Scanner.
„Ferien in Provincetown“, antwortete er.
„ Nice. Reisen Sie allein oder mit Ihrem boyfriend? “
Boyfriend? Max war perplex. Immerhin hatte er sein ganzes Leben Wert darauf gelegt, nicht schwul oder gar tuntig zu wirken. Er war doch ein ziemlich männlicher Typ. Das wurde ihm regelmäßig attestiert. Einer, der mit seinen graumelierten kurzen Haaren und seinem auf wenige Millimeter gestutzten, aber dichten Vollbart auch bei der weiblichen Bevölkerung immer wieder gut anzukommen schien. Was hat mich verraten?
„Nein, ich reise allein“, erwiderte er.
„Kennen Sie jemanden hier in den Staaten?“
„Ja, aber nicht in Provincetown.“
„ Don’t worry, dort werden Sie bestimmt bald Anschluss finden …“ Energisch stempelte sie seinen Pass und die Zollerklärung ab und gab ihm mit einem Augenzwinkern die Papiere zurück. „Have a nice stay!“
Liegt es an meiner Frisur? Meinem Augenaufschlag? Halte ich das Handgelenk etwa so, als wäre es gebrochen? Ich brauche jetzt dringend einen Spiegel …
Nachdem er seinen Koffer vom Gepäckband gehoben und dem Zollbeamten seine Erklärung gegeben hatte, steuerte Max auf den Ausgang zu. Die Schiebetür öffnete sich, und er war da. In Boston. Hallo, ihr Lieben … Er schaute in Dutzende Gesichter, die erwartungsvoll in seine Richtung blickten. All diese Leute waren hier, um Verwandte, Freunde, Kollegen oder Geliebte abzuholen. Abschiede oder Wiedervereinigungen rührten Max immer wieder. Egal, ob Bahnhof, Flughafen oder Bootssteg: Es war schön, wenn man irgendwo erwartet wurde. In die Arme geschlossen wurde. Sätze hörte wie „Schön, dass du wieder da bist“, „Du hast mir gefehlt“, „Fahr nie wieder ohne mich weg“.
Mit einem Mal spürte Max etwas, das sich wie ein Faustschlag in den Magen anfühlte. Ihm wurde plötzlich bewusst, dass niemand auf ihn wartete. Und dass das so schnell auch nicht wieder der Fall wäre … Er atmete tief durch und bahnte sich den Weg durch Willkommensschilder, bunte Luftballons und die heitere Meute, die sektlaunig in der Ankunftshalle stand.
Unmittelbar nachdem er das Gepäck im Kofferraum verstaut und sich hinters Steuer seines Mietwagens gesetzt hatte, breitete sich in Max’ Innern so etwas wie Urlaubsstimmung aus. Alles verlief reibungslos. Die Menschen, mit denen er bis jetzt zu tun gehabt hatte, an der Einreise, am Zoll und am Mietwagenschalter, waren allesamt sehr freundlich und hilfsbereit gewesen. Die Sonne an diesem frühen Nachmittag schien vom wolkenlosen Sommerhimmel herab, und er war weit weg von dem Schrottplatz, zu dem sein Privatleben geworden war. Alles würde von nun an besser werden. Die Elefanten würden langsam wieder zu Mücken mutieren, und er würde nach zwei Wochen hier gestärkt und mit so viel Energie wie nie zuvor nach Hause zurückkehren. Max verließ die Mietwagenstation und fuhr in den Tunnel ein, um den Atlantik zu unterqueren, der den Flughafen vom Rest der Stadt trennte. Er wechselte auf den Interstate Highway 90 West, dann wählte er die Nummer seiner Mutter. Wieder nur die Mailbox. Ohne eine erneute Nachricht zu hinterlassen, legte er das Handy beiseite.
Ein paarmal atmete er bewusst tief ein und wieder aus. Er würde in Zukunft erst einmal einen großen Bogen um Schwule machen. Abstand. Entschleunigung. Besinnung. Dabei war der letzte Urlaub noch gar nicht so lange her. Aber erholsam war er nicht gewesen. Tim hatte ihn überredet, nach Gran Canaria zu fliegen. Im Nachhinein empfand er diesen Urlaub als den Anfang vom Ende.
Max und Tim hatten bis dahin eine geschlossene Beziehung geführt. Er zumindest. Bei Tim war er sich da nie so sicher gewesen. Inzwischen war er sogar überzeugt davon, dass sein Ex-Freund bereits vor Gran Canaria
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