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FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman

FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman

Titel: FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Klein
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schließlich in seine Brieftasche, zog das Passbild von Tim heraus, das er stets bei sich trug, öffnete das Fahrerfenster noch weiter und überließ das Porträt seines Ex-Partners seinem Schicksal auf dem nordamerikanischen Asphalt.
    Die letzte Stunde verging wie im Flug. Die anfängliche Müdigkeit war wie weggeblasen. In Deutschland war es bereits 21.30 Uhr. Aber Max war nun sechs Stunden zurück und dankbar für diese geografisch bedingte Verjüngung. Er fuhr an Truro vorbei, dem letzten Ort vor Provincetown, und sah mit Verzückung die winzigen Strandhäuschen, die allesamt identisch erschienen. Mehrere Dutzend reihten sich aneinander. Sie mussten aus den fünfziger Jahren stammen und vermittelten einen morbiden Charme. Zwischen ihnen konnte Max hindurch auf den Strand und das Wasser schauen. Ein wundervoller Anblick. Vor ihm, in ein paar Meilen Entfernung, ragte ein Turm in die Höhe, der genauso aussah wie der, der an der Piazza del Campo in Siena stand. Dann erinnerte er sich wieder. Irgendwann mal, vor ein paar Jahren, hatte Max ein Bild gesehen, auf dem dieser Turm abgebildet war, und es hieß, dass man in den USA den italienischen torre eins zu eins nachgebaut hatte. Dass es sich hierbei um Provincetown handelte, war ihm nie bewusst gewesen.
    Endlich passierte er das Ortsschild. Er bog links ab, fuhr Richtung Wasser, soweit er konnte, und befand sich nach einer Rechtskurve auf der Commercial Street . Wundervolle kleine, frei stehende Häuser im New-England-Stil säumten beide Seiten dieser verschlafenen Straße. Manche Fassaden wirkten durch das ausgeblichene Holz und eine gewisse gräuliche Patina wie das Spiegelbild der Gezeiten und der rauhen See, die heute so friedlich und glatt im Sonnenlicht schimmerte, und es war, als ob man ein Ölgemälde betrachtete. Andere Häuser waren dagegen frisch gestrichen und erstrahlten in den wunderbarsten Pastelltönen. Mit Verzücken blieb Max’ Blick immer wieder an den strahlend weißen Veranden hängen, die mit New England Chairs in Weiß, Blau oder Rot versehen waren.
    Ich bin angekommen. Hallo Provincetown.
    Max fuhr nun unmittelbar am Wasser entlang und konnte links zwischen den Häusern den schmalen Stadtstrand erkennen, der verlassen schien. Ab und an sah er jemanden am Straßenrand laufen. Es war wunderschön. So friedlich. Das Zusammenspiel von Sonne, blauem Himmel, Wasser und den Puppenhäusern eine Streicheleinheit für Max’ Sinne. Langsam kam er dem Zentrum offenbar näher. Die weibliche Stimme des Navis wies ihn an, weiterhin geradeaus zu fahren. Nun war die Commercial Street bereits um einiges belebter. Wo er sich gerade befand, reihte sich eine Kunstgalerie an die nächste. Der Stil der höchstens zweigeschossigen Häuser blieb unverändert schön. Max hatte mittlerweile alle Fenster geöffnet und fuhr mit Schrittgeschwindigkeit. Er cruiste. Ganz gemächlich. Ohne Eile. Er bemühte sich, so viel wie möglich von dieser entspannten Stimmung in sich aufzunehmen. Das positive Karma dieses Ortes sollte seine Seele erfüllen. Er summte zu Maxwell, dessen androgyne Soulstimme aus den Lautsprechern seines Autos Til The Cops Come Knockin’ säuselte. Schließlich gelangte er an ein Stoppschild. Vor ihm, an einer für die Verhältnisse dieser Kleinstadt wohl recht belebten Kreuzung, stand in der Mitte ein Polizist, der den Verkehr regelte. Er trug zu seiner Uniform eine kurze Hose und eine knallrote Sonnenbrille. Statt strammzustehen und kontrollierte Trillerpfeifen-Geräusche von sich zu geben, führte er eine Art Streetdance auf. Allein die Handfläche seines ausgestreckten Armes gab Max zu verstehen, dass er nun anhalten und warten sollte, bis die Autos, die von links und rechts kamen, die Kreuzung überquert hatten. Max schaute dem letzten Wagen hinterher, der von rechts heran- und an ihm vorbeifuhr, und entdeckte, dass auf der linken Seite der Pier begann, an dem Fischerboote, Ausflugsschiffe und die großen Fähren aus Boston anlegten. Nachdem er die Kreuzung hinter sich gelassen hatte, folgte er weiterhin der Commercial Street, und die Betriebsamkeit legte sich wieder ein wenig. Dennoch war hier bedeutend mehr los als zu Beginn seiner Entdeckungsfahrt durch Provincetown. Max fiel ein Männerpärchen auf, das Hand in Hand vor ihm die Straße entlanglief. Die beiden gingen mitten auf der Fahrbahn.
    Wie liberal die hier sind. Das war mir gar nicht bewusst.
    Er überlegte, ob er hupen sollte, damit die Männer ihn vorbeiließen, doch er hatte es ja

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