FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman
nicht eilig. Daher beobachtete er die beiden, die in ihren kurzen und engen Shorts eine wahrlich gute Figur abgaben. Vor allem der Hintern des linken Kerls gefiel Max außerordentlich gut … Perfekte Rundungen. Die stark behaarten Oberschenkel, die aus den Shorts ragten, deuteten darauf hin, dass dieser Kerl eine wunderschön befellte Kiste hatte. Er malte sich aus, was er damit wohl alles anstellen könnte …
Nein, lass es! Deswegen bist du nicht hier. Außerdem findest du die beiden später eh nicht mehr. Sind wahrscheinlich das Quotenpaar der Stadt.
Während er diesen Satz zu Ende dachte, wurde er von drei Männern auf ihren Fahrrädern überholt, die außer Speedos, Flipflops und Handtüchern über den Schultern nichts anhatten. Einer sah muskulöser und durchtrainierter aus als der andere. Max ertappte sich dabei, wie er leise pfiff.
„Hey baby, see you at Tea!“, rief einer der schönen Radfahrer dem Kleineren der beiden Männer zu, die vor Max liefen.
Das muss wohl eine ganze Gruppe von Schwulen sein …
Die Regenbogenflaggen, die nun in einem Abstand von zehn Metern die Commercial Street säumten, ließen bei Max die Alarmglocken schrillen. Und da fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Um ihn herum liefen, joggten, saßen und fuhren nur Schwule und Lesben. Die einen gingen mit ihren Hunden spazieren. Die anderen plauderten angeregt über ihre Einkäufe. Ein Männerpaar stand auf dem Bürgersteig und küsste sich zärtlich, während zwei Frauen mit ihrer asiatischen Tochter, wahrscheinlich adoptiert, aus einem T-Shirt-Laden herauskamen. Das Mädchen war bestens gelaunt und trug ein Shirt mit der Aufschrift I LOVE MY TWO MOMS.
Max fuhr rechts ran, schaltete den Motor aus und stieg wie vom Blitz getroffen aus dem Auto. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich dasCrown & Anchor , ein riesiger Gebäudekomplex, der aus einem Restaurant, einem Hotel, einer Diskothek und mehreren Bars bestand. Max gegenüber stand eine Dragqueen, die mit ihren goldenen High Heels und der zur Turmfrisur gekämmten blonden Perücke über zwei Meter groß war. Sie war professionell geschminkt. Trotz ihres roten Paillettenkleids und den diversen Schichten Make-up schien ihr die Hitze nichts auszumachen. Sie stach aus der Menge an Menschen nicht nur durch ihr Äußeres heraus: Ihre männliche Bassstimme erledigte den Rest. „Aufgepasst, ihr geilen Schwanzlutscher und Muschileckerinnen! Heute Abend um 22 Uhr trete ich mal wieder im Crown & Anchor auf und werde dafür sorgen, dass ihr auf eure Sitze spritzt vor Freude. Kommt und seht Clitorella und ihre Freundinnen . Cher, Madonna, Marilyn, Lady Gaga – sie alle kommen zu meiner Party. Ach ja, und sollten sich ein paar Heten dahin verirren: Keine Angst, ihr werdet nur gefickt, wenn ihr nicht brav seid! Aufgepasst, ihr geilen Schwanzl…“
Wo, bitte, bin ich hier gelandet? Träume ich, oder bin ich tot und in einer Art Paralleluniversum?
Max fiel auf, dass ihm seit ein paar Minuten der Mund offen stand. Das alles hier war schwuler als Mykonos, Ibiza, Sitges und Gran Canaria zusammen!
… der Ort ist genau der richtige für dich …
… Erholung in Provincetown? Viel Glück …
… Provincetown? Reisen Sie allein oder mit Ihrem boyfriend? …
Diese Äußerungen ergaben nun allesamt einen Sinn. Er war wohl im amerikanischen Schwulenmekka gelandet. Key West auf Neuenglisch. Max wusste nicht, was er nun tun sollte. Sofort umkehren und die Heimreise antreten? Sich einen anderen Ort in Cape Cod suchen und damit Schlotti vor den Kopf stoßen? Oder Schlotti lieber gleich den Kopf abschlagen, dafür, dass sie ihn hierhergeschickt hatte, obwohl er eigentlich nie wieder im Leben etwas von Männern wissen wollte?
Clitorella, die Dragqueen, beobachtete ihn von der anderen Straßenseite aus. Auf einmal kam sie auf ihn zu. „ Hey angel , ist alles okay? Du siehst aus, als hättest du gerade ein Kind zur Welt gebracht und wartest noch auf die Nachgeburt.“
Nachgeburt? Das hat sie jetzt nicht wirklich gesagt, oder?
„Nein, es … es ist alles okay“, erwiderte er. „Nur ein bisschen müde. Ich bin eben erst angekommen. Und weiß nicht, wohin.“
„Willkommen in Provincetown, Baby . Du wirst hier viel Spaß haben – sofern du nicht straight bist. Wo musst du denn hin?“
Max schaute auf den Zettel, den Schlotti ihm mitgegeben hatte. „Conant Street, zwischen Commercial und Bradford.“
„West End. Sehr nobel. Kann ich dich heiraten?“
Mit Sicherheit nicht,
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