FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman
welcher Tag heute war. Max erinnerte sich, an einem Freitag losgeflogen zu sein. Das bedeutete, dass noch immer Freitag sein musste. Die Nacht zum Samstag. Jetzt aufzustehen, würde seinen Biorhythmus komplett durcheinanderwirbeln. Er stand auf und ging ins Bad, um zu pinkeln. Währenddessen kramte er seine Schlaftabletten aus dem Waschbeutel hervor und nahm drei davon. Die würden ihm helfen, bis zum nächsten Morgen durchzuschlafen, sich an die ostamerikanische Zeit anzupassen und mit den anderen aufzustehen. Danach legte er sich wieder aufs Bett. Max wollte einfach nur einschlafen und sich in den Zustand der geistigen Schwerelosigkeit zurückbegeben. Er zog seine Reiseklamotten aus, die er immer noch anhatte, und legte sich nackt unter die dünne Daunendecke, die in ein weißes Laken eingeschlagen war. Momentan fühlte er sich ganz gut. Neutral. Wie in Watte gepackt. Das frisch bezogene Bett gab ihm Geborgenheit, und seine Beklemmungen schienen verflogen zu sein. Vielleicht lag das aber auch an seiner Schlaftrunkenheit. Nur wieder einschlafen. Einschlafen …
Max’ Wunsch wurde erhört. Die Schlaftabletten zeigten Wirkung. Mit der Dosierung hatte er es allerdings wohl zu gut gemeint. Als er am nächsten Morgen aufwachte, zum ersten Mal die Augen aufschlug und das Bewusstsein wiedererlangte, war es schon lange nicht mehr Morgen. Bevor er auf die Uhr auf dem Display seines Handys sah, versuchte Max auszumachen, wo er war, wie er hieß und wie er sich fühlte . Ich bin immer noch ich, ein alternder Homosexueller … Ich befinde mich in Provincetown. Ich bin Single. Ich … ich fühle mich gut! Erstaunlicherweise.
Der Tiefschlaf hatte anscheinend geholfen, seinen Geist zu therapieren. Seinem Unbehagen Linderung zu verschaffen. Max starrte an die Decke und dachte über seinen Aufenthalt in Provincetown nach. Was hatte Clitorella zu ihm gesagt? Es gäbe ein oder zwei Heterobars, in denen man dem schwulen Treiben entkommen könnte? Sollte er sich allen Ernstes die Mühe machen und seine Energie dahin gehend verschwenden, unschwule Orte im schwulen Ort ausfindig zu machen? Und dann dort seine kostbare Zeit verbringen?
Blödsinn.
Nein. Entweder begab er sich ins normale Leben, mischte sich unters normale, also schwule, Volk, das nun mal für die wirklichen Normalos in der Welt alles andere als normal war. Oder er reiste ab und suchte sich einen anderen Fleck in New England, an dem er ausharren konnte, bis sein Flieger zurück nach Deutschland ging. Er musste an Clitorella denken. Besser gesagt, an seine eigene Reaktion, als sie mit ihm gesprochen hatte. Gestern hatte sie in ihrer Überdrehtheit abschreckend auf ihn gewirkt. Heute dagegen, nach einer gehörigen Mütze voll Schlaf und mit dem nötigen Abstand, fand er sie eigentlich ziemlich cool. Sie nahm sich wahrscheinlich selber nicht zu ernst. Und das sollte er am besten auch tun. Die Dinge nicht so ernst sehen. Clitorella, Provincetown und sich selber.
Gib dir noch eine weitere Nacht. Dann entscheidest du.
Ja, so würde er es machen. Er sah auf sein Handy. Und schreckte hoch. Verdammte Axt! Es war bereits kurz vor 16 Uhr. Abgesehen von der mitternächtlichen Pinkelpause hatte er fast 24 Stunden in seinem ganz privaten künstlichen Koma verbracht! Kein Wunder, dass er sich so gut fühlte. Abrupt erhob sich Max und stand auf. Er trat ans Fenster und schaute über die Dächer aufs blaue Meer hinaus. Ein paar Segelboote dümpelten durch die flachen Wellen der Lagune. Die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel. Alles war so schön. Alles wirkte so friedlich. Leise fing er an zu summen. Fly me to the moon. Er hatte keinen Schimmer, aus welchen Ecken seines Unterbewusstseins das nun wieder kam. Aber er wusste, welchen Ursprung das Knurren hatte, das seinen Magen heimsuchte. Er hatte seit 24 Stunden nichts mehr gegessen und getrunken.
Max ging nach unten und durchforstete die Küchenschränke nach brauchbaren Fressalien. Eine halbe Tüte Chips und zwei Schokoriegel. Selten war er über Junkfood so erfreut gewesen wie in diesem Moment.
Nachdem er seine Energiereserven aufgefüllt und das köstliche Frühstück mit vier Gläsern eiskaltem Wasser hinuntergespült hatte, fühlte er sich nicht nur ausgeschlafen, sondern zudem fit wie ein Turnschuh. Er dachte an die gestrige Fahrt durch die Commercial Street. An die beiden Frauen mit ihrer Adoptivtochter. An die Jungs auf ihrem Rückweg vom Strand, an ihre Lebensfreude. Und an den alten Mann mit dem schlohweißen
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