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Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition)

Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition)

Titel: Fuck the Möhrchen: Ein Baby packt aus Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ruscher
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wäre, würd ich gern ein Schweinchen sein.«
    Und alle intonieren illustrativ: »Oink, oink, oink, oink, oink, oink, oink, oink, oink, oink, oink, oink, oink, oink, oink.«
    Ich bin fassungslos.
    Sören auch.
    Nur Levke-Fee kichert begeistert.
    »Garantierte Textsicherheit auch bei Stilldemenz«, konstatiere ich trocken.
    Indes sucht Teddy nach Kühlung, schmeißt den Wischmopp beiseite und springt in den vollen Putzeimer.
    Reihum gibt es jetzt Verwandlungswünsche als Hasen, Bären und Hunde.
    Gleich bin ich dran.
    Ich schwitze wie verrückt, meine Schweißdrüsen schreiben »Feuchtgebiete II«, und meine Hände sind so nass wie es die Ente von Dr. Klöbner gern wäre.
    Ich höre nur: »... würd ich gern ...«
    Mama fühlt sich zoologisch kompetent und singt: »... eine Milbe sein.« –
    Das musst du erst mal bringen.
    Alle Übermutti-Augen sind schnurstracks auf sie gerichtet, während Mama offensichtlich im biologisch abbaubaren Rattanläufer nach einem Exemplar sucht, um ihre Idee für die Babys plastisch zu untermauern.
    Meine Mama. Milbe.
    Aloe-Vera stutzt einen Moment und singt dann souverän:
    »Möff, möff, möff, möff, muffel, muffel, möff, möff, müffel, müf-fel, möff, möff, möff.«
    Bin jetzt bekannt in Prag und beweise Aloe-Vera zum Abschluss, dass man mit unverdauter Rohkost wunderbar Mandalas legen kann.
    Mama murmelt noch, PEKiP, das sei ja wohl Ballermann für frisch Geschlüpfte ohne Schlüpfer, und Wiebke sei ja pädagogisch mit allen Wassern gewaschen, mitunter vielleicht auch mit trüben, aber jetzt sei ja wohl erst mal Schluss, und ich bin stolz auf sie wie noch niemand vor ihr.
    Wir verlassen die überhitzte Brutstätte, und ich flüstere Sören-Wotan zu: »Ich hoffe inständig, dass Küken nachts ihren Weg hier hinein finden, um mollig warm zu gesunden und freilaufenden Hühnern heranzureifen.«
    Er pflichtet mir bei: »Du hast recht, dann wäre die Energieverschwendung wenigstens für was gut.« Dann hält er inne und schaut mich an. »Du hast immer so gute Ideen, das mag ich an dir.«
    Ich werde rot und rutsche tiefer in meinen Kinderwagen hinein.
    Das Leben ist schön.
    ~
    Trotz erster PEKiP-Erfahrung bin ich abends problemlos eingeschlafen, wache aber nachts auf und fühle mich alleine.
    Teddy ist nicht da, er ist mal wieder in der Kneipe und versucht, einen passenden Teddy für sich zu finden.
    »Oder wenigstens einen One-Night-Stand«, hat er gesagt, bevor er sich verabschiedet hat.
    »Du kannst mich doch nicht hier alleine lassen«, hatte ich entrüstet erwidert, aber er sagte nur: »Ich muss tun, was ein Mann tun muss, zumindest ab und zu, und morgen früh bin ich wieder da, versprochen, liebe Mia, ich lass dich nicht hängen. Und? Wie sehe ich aus?«
    Und er zog von dannen, ohne meine Antwort abzuwarten.
    Im Nu fühle ich mich verlassen und schreie so lange, bis Mama kommt und mich auf den Arm nimmt. Ich will, dass wir alle zusammen schlafen, damit ich nicht so alleine bin und Mama und Papa sich wohl fühlen und nicht mehr so oft streiten.
    Mama scheint das zu spüren und honoriert mein familiäres Engagement, indem sie mich seufzend zum Ehebett trägt.
    Wo denn mein Teddy sei, sagt sie mehr zu sich als zu mir, der sei ja nie an seinem Platz, vermutlich habe Papa den wieder bei Oma und Opa vergessen, wenn sie sich nicht um alles kümmere, dann wäre bald nur noch Chaos in der Bude.
    Nun liege ich zwischen meinem schnarchenden Papa und meiner müden Mama und strample hellwach hin und her. Mama reicht mir ihre Brust, doch ich will nicht und strample weiter.
    Mama ruckelt an Papas Arm und sagt, so ginge das nicht, mit seiner Schnarcherei könne hier keiner schlafen, und er könne sich ruhig auch mal um Mia kümmern, sie müsse jetzt jedenfalls schlafen.
    Papa murrt, was denn jetzt schon wieder los sei, und warum sie denn Mia nun schon wieder in ihr Ehebett geholt habe, und wer denn bitteschön morgen früh zur Arbeit müsse, er oder Mama, und wenn er jetzt nicht augenblicklich seine Ruhe habe, könne er bald für den Lebensunterhalt nicht mehr garantieren, so viel stünde fest.
    Was das denn jetzt wieder solle, entrüstet sich Mama, sie hätten doch abgemacht, dass sie sich die Kindererziehung teilten, das sei doch heute völlig normal, und dazu gehörten nun mal auch die Nächte, und sie hätte eh schon beruflich zurückgesteckt, indem sie ein Kind geboren hätte, das hätte sie eine Menge gekostet, und er könne trotzdem problemlos weiter als Tontechniker arbeiten, da hätte

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