Fucking Moskau - Sex, Drugs & Wodka
Dank muss Becky am nächsten Tag pünktlich am Flughafen sein und geht noch in derselben Nacht nach Hause. Ich falle in mein Bett. Dann fällt mir ein, dass ich vielleicht noch die Bettwäsche wechseln sollte. Ich bin die letzten Tage nicht dazu gekommen, und jetzt ist es echt genug.
Montag. Es fällt mir schwer zu arbeiten, denn ich bin körperlich am Ende. Ja, es mag toll klingen. Sechs Tage und sechs Frauen, aber in Wirklichkeit ist es ein Marathon. Nicht nur körperlich, denn man muss den Frauen auch außerhalb des Schlafzimmers etwas bieten und sie unterhalten. Es wundert mich ohnehin, dass ich ihre Namen in den letzten Tagen nicht durcheinandergebracht habe.
Am Abend bin ich bei Lisa eingeladen. Sie hat Hummer und Kaviar eingekauft, erzählt sie mir am Telefon, doch ich muss absagen. Ich weiß, wie der Abend endet, und ich schaffe das nicht noch eine Nacht.
»Sorry, ich fühl mich nicht gut«, flunkere ich am Telefon. Lisa ist enttäuscht, gibt sich aber damit zufrieden, dass ich sie in den nächsten Tagen besuchen werde, wenn es mir wieder besser geht.
Sieben Tage, sieben Frauen, das ist ein Wahnsinn. Jeder Mann, der damit prahlt, ist entweder ein Lügner oder Superman. Es war einfach zu viel. In Zukunft beschließe ich, es langsamer anzugehen. Quantität ist es also auch nicht. Bleibt die Qualität.
Die Anwältin
Donnerstagabend, wir stehen gelangweilt an der Bar des So-Ho Rooms. Katsche, mein neuer Mitbewohner, leistet mir Gesellschaft. Heute veranstalten wir unsere eigene Party im exklusivsten Klub Moskaus.
»Du kennst mich«, sage ich zu ihm, »Mein Herz liegt im Underground. Dieses Schickimicki-Gehabe hier im So-Ho langweilt mich wahnsinnig.«
»Warum machst’n dann ’ne Party hier?«
»Wegen der Kohle. Und fürs Image ist es auch gut.«
»Hast recht. Es ist langweilig, und die Musik geht gar nicht. Aber wenigstens sind die Frauen hier gut.«
Ich zucke mit den Schultern. »Ja und? Die Models sehen dich doch eh nicht an. Wir haben nicht genug Geld, und das wissen die.«
Ich habe erst letztens von der Managerin des So-Ho gehört, dass eine der Frauen nach einem One-Night-Stand mit einem dicken reichen Russen einen 6er BMW geschenkt bekommen hat. Nein, damit können wir nicht mithalten. »Weißt du«, sagte die Managerin, »Wenn einer deiner Ausländer einen Tisch nimmt, gibt er um die dreihundert Euro aus. Der Russe am Nachbartisch lässt tausend Euro und mehr da.«
»Nur die Hoffnung nicht aufgeben«, antwortet Katsche. Vor uns tanzen 1,80-große Mädchen in High Heels. Mein Freund Maxim nennt sie immer »Basketball-Spielerinnen«. Es sind wunderschöne Geschöpfe: lange Beine, fester Po, viel zu enge Klamotten, immer das perfekte Make-up und eine Frisur wie frisch vom Stylisten. Man sieht, dass diese Mädchen teuer sind.
Ich habe immer wieder Besuch aus Deutschland oder anderen Ländern. Die Männer sind beeindruckt von den Frauen, aber ich muss ihnen auch immer wieder sagen, dass Moskau nicht Kiew ist. Hier bist du als Ausländer nichts wert. Zumindest nicht für diese Art von Frauen. Wenn du Glück hast, kannst du ihr einen Drink ausgeben, dafür darfst du dann kurze Zeit neben einer dieser Göttinnen stehen. Das war’s dann aber auch. Mehr wird nicht passieren. Meistens jedenfalls. An den Tischen sitzen heute eine Menge Russen. Später spielt eine russische Pop-Band aus den 90ern, das zieht immer eine Menge Gäste an. An den meisten Tischen sitzen zwei bis drei Männer und um sie herum diese langbeinigen Models. Ich schaue auf die Couch vor mir, dort kniet ein Mädchen mit hautengen Vinylhosen. Sie trägt keine Unterwäsche, das kann man sehen. Man sieht jede Rundung, die des Pos, aber auch den Venushügel dazwischen. Dem luxemburgischen Banker neben mir läuft schon der Sabber aus dem Mund, aber dieses Mädchen gehört einem der Russen. An der Bar wird es langsam voller. Katsche redet mit ein paar Italienern, während ich von Gast zu Gast ziehe und Small Talk mache. Ich habe eine Menge Mädchen in meiner Party-Community, aber die meisten davon sind leider keine Model-Typen, sondern spielen eher in der Mittelklasse. Trotzdem sehen sie nicht schlecht aus, und die Ausländer sind froh, wenn sie wenigstens bei ihnen landen, während die Russen die Models kriegen.
Als die Band spielt, tobt die Party. Alle tanzen. Die besoffenen russischen Männer genauso wie die Expats mit ihren neuen Freundinnen. Es ist schon fast zwei Uhr, und die meisten haben schon kräftig getankt. Katsche hat sich
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