Fucking Munich
Couch erreicht hatte, blieb die Fremde stehen. Ihre Finger klammerten sich an das Polster der Lehne. «Wo sind die anderen?» Hektisch schaute sie sich um.
«Wir sind allein», erwiderte er mit ruhiger Stimme, um sie nicht noch mehr zu erschrecken. «Wie heißt du?»
«Eva», stieß sie hervor.
Die verführerische Eva. Steffen grinste innerlich. «Und wie weiter?»
«Ähm … Bauer.» Ihre Lider zitterten, und sie schaute hastig weg.
Sie war eine schlechte Lügnerin. Aber er würde ihre wahren Absichten schon noch herausbekommen. Vielleicht sollte er seine Kollegen hinzurufen, damit sie die junge Frau befragten. Aber am liebsten wollte er das selbst übernehmen. Eva hatte etwas an sich, das ihn zu ihr hinzog. Auf den ersten Blick erschien sie nicht besonders hübsch, auch wenn ihr Körper ein Traum war und ihre Rehaugen ihn faszinierten. Dennoch wirkte sie eher unscheinbar. Gewöhnlich. Sie fiel nicht sonderlich auf. Genau so einen Typ Frau suchte Forstenrieder.
«Wie hast du mich gefunden?», wollte er wissen. Da draußen gab es jemanden, der redete, und Eva kannte womöglich den Namen dieser Person.
«Eine Bekannte hat mir gesagt, dass ich Sie … Euch hier finde.»
Er horchte auf. «Welche Bekannte? Wie heißt sie?»
Eva rutschte an der Couch entlang, offenbar wollte sie ihm entkommen. Schnell stützte Steffen die Hände links und rechts von ihrem Körper auf die Lehne. Jetzt war Eva gefangen! Er spürte die Hitze, die sie ausstrahlte, und roch ein zartes Parfüm. In seinen Lenden kribbelte es.
«Ich weiß es nicht», sagte sie hastig. «Ich habe sie nur einmal gesehen, auf einem Treffen, danach nie wieder.»
«Welches Treffen?»
«Es ist ein SM -Stammtisch, an dem sich Gleichgesinnte einmal im Monat zusammenfinden.»
«Wo? Wer ist alles dabei?» Er brauchte Namen. Alle Details! Eva entpuppte sich als glücklicher Zufall. Sie stand wohl tatsächlich auf SM , wenn sie solche Treffen besuchte. «Wie sah die Frau aus?»
«Zierlich, und sie hatte schulterlanges schwarzes Haar. Mehr weiß ich nicht mehr. Ich kenne nicht einmal ihren Namen.»
Steffen überlegte. Die Beschreibung passte auf eine Frau, die in Forstenrieders Haus lebte.
«Wieso wollen Sie … wollt Ihr das wissen?», fragte sie.
«Ich muss alles wissen, Eva.» Jetzt war sie abgelenkt und die Gelegenheit günstig. Blitzschnell schnappte er sich ihre Handtasche und wich zurück.
Eva keuchte auf, ließ es jedoch zu, dass er den Inhalt durchsuchte. Er fand eine Packung Taschentücher, einen Lippenstift, ein Smartphone und ihren Geldbeutel. Er klappte ihn auf, entdeckte aber nur ihren Führerschein. Sie hieß tatsächlich Eva. Eva Hellmann.
«Du hast mich angelogen», sagte er. «Ich mag nicht, wenn man mich anlügt.»
Rasch senkte sie den Blick. «Es wird nicht wieder vorkommen, Herr.»
Ihre Unterwürfigkeit fing an, ihm zu gefallen. Dennoch – er durfte sich nicht ablenken lassen. Am besten, er traf sich später noch einmal mit ihr, aber nicht hier. Zuerst musste er sich allerdings vergewissern, dass nicht doch Forstenrieder sie geschickt hatte. Vielleicht war sie ja verwanzt?
Eva schluckte. Jetzt wusste er, wie sie wirklich hieß. Konnte dieser Mann etwas mit ihrem Namen anfangen? Bei einer Internet-Recherche würde er merken, dass es mehrere Eva Hellmanns gab. Trotzdem ließ sich wahrscheinlich relativ schnell herausfinden, dass sie für das Boulevardmagazin
Happening
arbeitete. Zum Glück hatte sie ihren Presseausweis in weiser Voraussicht zu Hause gelassen.
Als er ihr die Handtasche zurückgab, atmete Eva auf und musterte ihn verstohlen. Sie kannte seinen Namen nicht und wagte auch nicht, danach zu fragen. An der Tür hatte nur «Winterholler» gestanden.
Sie musste vorsichtig sein, durfte sich keinen Fehler erlauben, oder er würde sie nach Hause schicken. Er hatte einen wütenden Eindruck gemacht, weil sie ihn angelogen hatte, aber nun sah er sie lediglich streng an.
Verdammt, war der Kerl heiß mit seinem feuchten schwarzen Haar. Sie sollte allein schon wegen seiner Größe Angst vor ihm haben, doch trotz seiner körperlichen Überlegenheit beruhigte sich ihr panisch klopfendes Herz langsam. Vielleicht, weil etwas in seinem Blick lag, das sie verzauberte. Sie schaffte es kaum, sich von seinen stahlgrauen Augen loszureißen, die durch seinen Dreitagebart noch intensiver wirkten. Die kühlen Augen passten perfekt zu einem Meister. In ihrem Schoß pochte es. Was für ein sexy Mann!
Verstohlen inspizierte sie seinen
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