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Fuego, Andréa de

Fuego, Andréa de

Titel: Fuego, Andréa de Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschwister des Wassers
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hatte nicht damit gerechnet. Er wollte einen Kaiserschnitt machen, aufschneiden und zunähen, zum abgemachten Termin. Júlia brachte das Kind mit einer Schwester im Krankenzimmer zur Welt. Messias wartete im Vorraum, er wollte ihren Körper nicht leiden sehen. Júlia legte sich ins Bett, um sich zu entspannen, die Krankenschwester bat sie, tief durchzuatmen, der Arzt käme gleich. Nach zwei oder drei schmerzhaften Wehen war der Junge da, Júlia weitete sich wie nie zuvor. Der Arzt kam, Júlia wurde an den Tropf gehängt, Messias streichelte ihre Hand.
    »Sie sind zum Gebären geboren.« Der Arzt ärgerte sich über ihre Selbständigkeit.
    »Wann kommt sie nach Hause?«
    »Morgen früh gleich, wir müssen nur noch die Routineuntersuchungen beim Kind durchführen.«
    Die Krankenschwester brachte den in eine Decke gewickelten Jungen, legte ihn in Júlias Arme, Messias weinte vor Glück. Júlia schnupperte an dem Baby, Erkennen unter Säugetieren. Der Geruch nach warmem, frischem Fleisch, ein pulsierendes Bündel.
    »Das Baby bleibt noch einen Tag länger, ich mache noch ein paar genauere Untersuchungen.«
    »Gibt es irgendein Problem?«
    »Er ist perfekt, Herr Vater, das sind nur Vorsichtsmaßnahmen, damit der Kleine später keine Probleme bekommt. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    Die Untersuchungen kosteten Geld, Messias fand diesen weiteren Tag im Krankenhaus merkwürdig, Júlia konnte bereits entlassen werden, man brauchte sie nur anzusehen, um zu erkennen, dass sie vor Gesundheit strotzte. Aus ihren Brüsten strömte süße Milch, die Haut war weich, den Sohn zu empfangen. Ludéria übernachtete bei Júlia in der Geburtsklinik, Messias fuhr zurück ins Geschäft, ohne ihn lief der Laden nicht. Am nächsten Tag durfte Júlia aufstehen und, wenn sie wollte, später wiederkommen, um das Baby zu holen. Sie beschloss zu bleiben, bis der Kleine freigegeben würde, zumal sie auch ihre Brust erleichtern musste. Die Untersuchungen waren beendet, Messias kam die Familie abholen. Ludéria blieb zu Hause und richtete die Wiege her, setzte Wasser für das Babybad auf, backte Brot, kochte eine Fleischsuppe, sie würde Júlia während des Wochenbetts betreuen. Sie träumte bereits davon, am Altar zu stehen und das Kind ins Taufbecken zu halten, wen sonst hätte Júlia als Taufpatin?
    Messias und Júlia saßen mit dem Kind auf dem Arm vor dem Arzt. Er hielt Umschläge mit Folien in der Hand, Blut- und Speicheluntersuchungen.
    »Das Kind ist ein Zwerg.«

67. Kapitel
    NICO UND SEINE Familie waren seit Tagen in der Höhle. Eneido hatte gewusst, dass sie auf das Boot würden warten müssen, daher hatte er Essen für die Malaquias besorgt.
    »Das Wasser muss steigen, damit das Boot hierherkommen kann.«
    »Wenn du Bescheid gegeben hättest, wäre ich später gekommen«, regte Maria sich auf.
    »Das Wasser macht, was es will, ich kann nicht darüber bestimmen.«
    Sie hatten es nicht schlecht dort, und weder Anésia noch Onofre versuchten je, sich dem Abgrund zu nähern. Sie waren wie betäubt, unter der Eulendecke herrschte eine andere Schwerkraft. Körper und Gedanken bereiteten sich auf einen Schnitt vor, es war wie das Fieber vor dem Aufplatzen der Eiterblase, der Schwindel vor der Ohnmacht, die Besserung vor dem Tod.
    Die wuschelige Hündin, die sich manchmal neben Onofre legte, wurde auch am Bug des Schiffs gesehen. Das Schiff war nicht mehr so fern, das Meer etwas höher.
    »Wie kann sie hier und dort gleichzeitig sein?«
    »Dieses Tier bringt einen ganz durcheinander, ich glaube inzwischen, dass es zwei sind.«
    »Zwillingshündinnen.«
    »Wie die Alten.«
    Als hätte man sie gerufen, betraten die alten Zwillinge die Höhle. Sie waren auf Waldpfaden hochgestiegen, der Wasserfall war überdeckt vom Meer, nur in der Höhe gab es noch festes Land. Die beiden waren gleich gekleidet, gleiche Schürzen, die Kopftücher gleich.
    »Wir bringen noch mehr Auflauf und Milchreis für die Kleinen. Wie groß sie geworden sind!«
    »Kennen Sie sie?«
    »Wir haben durchs Fenster gesehen, wie sie geboren wurden.«
    »Geraldo hätte die beiden fast erschossen«, erinnerte sich Antônio.
    Die beiden setzten sich auf die trockenen Palmblätter, Antônio legte sich neben sie und schnurrte fast beim Anblick der reichhaltigen Speisen. Er kannte die Zwillinge aus dem Maisfeld, wollte ihnen nah sein.
    »Wo wohnen Sie?«
    »Am Wasserfall.«
    »Es gibt doch keinen Wasserfall mehr, es ist doch alles Meer.«
    »Ein Wasserfall besteht nicht nur aus Wasser,

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