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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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sicherlich ... hm ... ungewöhnlich«, entgegnete Lady Seymour geschickt. »Aber Sie überraschen mich, Hoheit. Gewöhnlich ziehen Sie doch das Vertraute dem Exotischen vor.«
    Exotisch. Jillian gefiel diese Bezeichnung. Sie passte gut zu dunkler Schönheit.
    »Ich hatte keine Ahnung, dass Sie über meine Vorlieben so gut Bescheid wissen, Arabella«, sagte Max.
    Lady Seymour starrte sie mit kaltem Blick an. -»Sie stehen seiner Hoheit sehr nahe, nicht wahr, meine Liebe? Darf ich annehmen, dass eine Übereinkunft getroffen wurde? Das würde Ihre Vertrautheit erklären.«
    Die Muskeln in Damiens Kiefer spannten sich, und er ließ seinen Blick über Max und Jillian gleiten.
    Max erstarrte.
    »Eine Übereinkunft?« wiederholte Jillian. Sie war zu verwirrt durch die Veränderung, die plötzlich mit Max und Damien vor sich gegangen war, um die Anspielung, die in dieser Bemerkung verborgen lag, zu verstehen. Es gab immer irgendwelche Anspielungen in den Bemerkungen dieser Hexe.
    »Heirat, meine Liebe.«
    Jillians Atem schien ihr in der Kehle zu gefrieren. Heirat? Mit Max? Welch furchterregende Vorstellung. Welch wunderbare Vorstellung. Sie blickte zu ihrem Bruder hinüber. Max anzusehen getraute sie sich nicht. Sie hätte es nicht ertragen, einen amüsierten Ausdruck in seinen Augen zu entdecken.
    Die Spannung löste sich, als Damien zu lachen begann. »Was denn - und damit eine wunderbare Freundschaft zerstören?« Er schüttelte den Kopf. »Unsere Familien haben sich seit Jahrhunderten gegenseitig den Rücken gestärkt, und wir besaßen immer genug gesunden Menschenverstand, um dabei Heiratsverträge außen vor zu lassen.«
    Jillian verspürte den Drang zu fragen, warum die Idee so absurd sei. Eine Heirat mit Max schien ihr ein Ausdruck von gesundem Menschenverstand zu sein, der nicht mehr zu überbieten war!
    Lady Seymour lächelte. »Ja, ich verstehe, was Sie meinen. Loyalisten und Ehe vertragen sich meist schlecht.«
    »Mutter, wie kannst du so etwas sagen?« fragte Melissa. »Du und Vater, ihr ward euch doch aufs Innigste zugetan.«
    »Wir waren eine Ausnahme, herzallerliebste Melissa«, sagte Lady Seymour und tätschelte die Hand ihrer Tochter.
    »Auch ich werde aus Liebe heiraten«, verkündete Melissa.
    Lady Seymour stieß einen Seufzer aus. »Das wünsche ich dir, aber dennoch darfst du die Augenlicht vor der Realität verschließen.«
    Realität? Jillian hielt den Atem an und beugte sich vor. Ausnahmsweise war sie einmal daran interessiert, was die Gräfin zu sagen hatte. Aber Lady Seymour schien zufrieden damit zu sein, an ihrem Tee zu nippen und an einem Stück Kuchen zu knabbern.
    Damien räusperte sich und sprang von seinem Sessel hoch, um sich noch einen Drink einzuschütten.
    Jillian war äußerst unzufrieden über diese Unterbrechung eines Gesprächs, das sie als sehr wichtig erachtete. Sollten Melissa und sie die Realität vielleicht erahnen? Sie wusste nur, dass auch sie den Mann heiraten wollte, den sie liebte. Und das war Max. Es war alles so einfach und doch so kompliziert.
    Sie sehnte sich verzweifelt danach, ihn anzuschauen, seinen Gesichtsausdruck zu sehen. Er verharrte in einer Stille, die sie verstörte. Sie konnte die Spannung fühlen, die von ihm ausging, sah, wie angespannt seine Oberschenkel waren und wie bemüht er war, sich unter Kontrolle zu halten. War ihm die Vorstellung von einer Ehe mit ihr derart undenkbar? Aber vielleicht war er ja nur wütend auf Arabella. Er hatte es überaus deutlich gemacht, dass er sie nicht leiden konnte. Aber natürlich. Das musste es sein.
    Die Türen flogen auf. LadyLou kam in einer Wolke aus marineblauem Taft hereingeeilt und entschuldigte sich überschwänglich. Während sie in einem Sessel Platz nahm, erhob sich Max.
    »Damien, ich habe heute nachmittag eine Verabredung, und wir müssen uns vorher noch geschäftlich unterhalten. Meine Damen, wenn Sie uns bitte entschuldigen würden ...?«
    »Ja, natürlich, Max«, erwiderte Damien und stürzte sein Glas mit einem Zug hinunter. »Arabella, Lady Melissa, ich nehme an, unsere Wege werden sich während der Saison noch kreuzen.«
    Und schon waren Damien und Max verschwunden. Max hatte es wohl gar nicht erwarten können, aus dem Zimmer zu kommen. Jillian redete sich ein, dass es mehr an Lady Seymour als an dem Thema Heirat gelegen hatte.

    »Zum Teufel mit Arabella Seymour«, sagte Max, nachdem er die Tür zum Arbeitszimmer fest hinter sich geschlossen hatte. »Wir hätten Jillian wirklich besser auf dem

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