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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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einige Male dabei, wie er sie mit einem ernsten, durchdringenden Gesichtsausdruck beobachtete, ohne überhaupt zu bemerken, wie viele Frauen ihm einladende Blicke zuwarfen. Obwohl er noch nicht sein Recht auf einen zweiten Tanz mit ihr in Anspruch genommen hatte, schien sie zumindest seiner Aufmerksamkeit sicher.
    Sie beschloss, nicht weiter über sein Versäumnis nachzudenken, sondern statt dessen dem schmeichelhaften Gefühl nachzugeben, dass so viele Männer sich um die Erlaubnis bemühten, mit ihr tanzen zu dürfen. Obwohl sie sich fragte, wie sie das alles bewältigen sollte. Es war schon schwer genug, ihre Aufmerksamkeit während des Tanzes einem einzigen Mann zu schenken. Es war ihr bisher noch nie aufgefallen, dass Männer einseitige Unterhaltungen bevorzugten, bei denen sie sich hervortun konnten. Sie lauschte ihnen also und lächelte, bis ihr Gesicht schmerzte.
    Und dann war alles vorüber. Die letzten Gäste waren verschwunden, und lediglich vereinzelte Kratzspuren auf der Tanzfläche deuteten darauf hin, dass sie überhaupt dagewesen waren. Verwelkte Blumen säumten die Wände, und aus abgebrannten Kerzen tropfte Wachs auf den Kerzenleuchter. Die Laube neigte sich ein wenig schräg zu einer Seite, als sei auch sie erschöpft.
    LadyLou ging direkt zu Bett und ließ Damien und Max allein mit Jillian im Ballsaal zurück. Jillian blickte mit verschlafenen Augen auf ihre Laube und verspürte einen Hauch von Melancholie. Morgen schon würde der Saal wieder kahl sein, und der Zauber dieser Nacht wäre verflogen.
    »Müde, Pandora?« fragte Max.
    »Ja«, seufzte sie. »Aber ich möchte nicht, dass es zu Ende geht. Es soll noch lange nicht vorüber sein ...« Sie schüttelte den Kopf, unfähig, die Gefühle auszudrücken, die sie bedrückten.
    »Es wird noch viele andere Bälle geben«, tröstete sie Max. Er trat hinter sie, und sie spürte die Wärme und die Kraft, die von seinen Händen auf ihre Schultern überging.
    »Ja«, stimmte Damien ihm zu. »Morgen abend ist schon wieder irgendwo der nächste.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu imstande wäre«, sagte sie und trat unruhig auf dem Boden hin und her. Ihre Füße brannten wie Feuer und schmerzten. »Das heißt, ich bin mir absolut sicher, dass ich nicht dazu imstande wäre.«
    »Es gibt andere Möglichkeiten, sich zu vergnügen, Pandora«, sagte Max. »Das Theater, die Oper -«
    Er zog seine Hände fort, als sie sich umdrehte, um ihm ins Gesicht zu blicken.
    Sie bedauerte es, dass sie sich überhaupt bewegt hatte. »LadyLou sagt, dass wir später in der Saison die Oper besuchen werden.«
    Max zuckte die Schultern. »Wir könnten auch schon morgen abend gehen.«
    Damiens Mund verzog sich voller Abscheu. »Würdest du nicht lieber ins Theater gehen?«
    Jillian grinste. Damien haßte die Oper. Max und sie dagegen liebten sie. »Sollen wir abstimmen?« zog sie ihren Bruder auf. Damien blickte sie düster an. »Du musst mich ja nicht begleiten, Damien. Max kann das für dich übernehmen.«
    Gleich darauf stieß sie einen übertriebenen Seufzer aus, als Max und Damien die Stirn runzelten. »Schicklichkeit ist solch eine Plage. Ich habe nicht einmal die Gelegenheit zu einem zweiten Tanz mit Max bekommen, und jetzt ist kein Orchester mehr da.«
    Ihre, Gesichter hellten sich wieder auf, und Max zog eine Augenbraue In die Höhe, während er Damien fragte: »Darf ich um die Erlaubnis bitten?«
    Damien nickte.
    Max öffnete seine Arme und lächelte. »Komm«, sagte er leise - so leise, dass es zu einer intimen Sache zwischen ihnen wurde.
    In seinen Augen spiegelte sich all die Zuneigung, die er ihr die letzten zehn Jahre entgegengebracht hatte, und sie wäre beinahe in Tränen ausgebrochen. Ihre Knie zitterten, und sie hatte ein flaues Gefühl im Magen, als sie auf ihn zutrat und den festen Griff seiner Hand in ihrer spürte, den Druck seiner Finger auf ihrer Taille empfand und für einen Augenblick sein Oberschenkel gegen ihren rieb.
    »Summe, Damien«, befahl er und begann, sie zu einem Walzerschritt im Kreis zu drehen.
     

Kapitel 10
    »L- Lady J-Jillian, ich hoffe doch sehr, dass S- Sie .
    Jasper Reynolds verstummte und lief rot an. Er atmete einmal tief durch. »... m- mir heute a- abend einen Tanz r-reservieren werden.«
    »Ich werde Ihnen ganz bestimmt einen Tanz für das nächste Mal, wenn wir uns treffen, reservieren«, erwiderte Jillian
    Ein verwirrter Ausdruck überzog Reynolds ernstes Gesicht, als er ihre vage Antwort vernahm. Jillian verspürte

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