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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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missbilligenden Blick zu und nahm selbst auf dem zusätzlichen Stuhl Platz.
    Daraufhin schien sich Max zu entspannen. Eine Ahnung schlich sich in Jillians Kopf. Um sie zu testen, lächelte sie einer Gruppe von jungen Männern unten im Parkett zu. Maxens Gesicht nahm einen finsteren Ausdruck an, als die Männer in ihre Richtung nickten und ihre Operngläser an die Augen hoben, um sie deutlicher sehen zu können. Sie lehnte sich zu LadyLou hinüber, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern, und Maxens Ausdruck entspannte sich wieder. je mehr Aufmerksamkeit sie von den Gentlemen unten erhielt, desto heftiger schien Max zu reagieren. Diese Entdeckung versetzte sie in Erstaunen und erfüllte sie mit einem Gefühl der Macht.
    Auf diese Weise hatte sie eigentlich nicht seine Aufmerksamkeit gewinnen wollen, aber für den Moment reichte es ihr. Sie beschloss, sie zu ihrem größtmöglichen Vorteil zu nutzen.
    Das Orchester spielte einen Akkord, und der Vorhang hob sich. Das Gesumme der Unterhaltungen verstummte, und die vorwiegend männliche Zuschauerschaft nahm auf ihren Sitzen Platz.
    Damien nahm seinen Platz ein und lehnte sich mit einem gutmütigen Grinsen zu Bruce hinüber. »Na, was ist das für ein Gefühl, der am meisten beneidetete Junggeselle im ganzen Land zu sein?«
    »Unglaublich«, murmelte Damien, als er und Max sich noch einen Nachttrunk in Damiens Arbeitszimmer gönnten. »Jillian hat es fertiggebracht, die Aufmerksamkeit jedes Mannes zwischen achtzehn und achtzig auf sich zu lenken. Bruce ist ihr auch zum Opfer gefallen. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass er das Interesse verlieren würde, sobald ich ihm meine Einwilligung gegeben hatte, Jillian den Hof zu machen.«
    »Solltest du dir nicht eher Sorgen darum machen, dass er sein Interesse noch nicht verloren hat? Du kennst Bruce doch genauso gut wie ich«, sagte Max, der sich von einem Abend zu erholen versuchte, an dem er den blumigen Nonsens hatte über sich ergehen lassen müssen, den Jillians Verehrer in der Pause über sie ergossen hatten. Außerdem war die Vorstellung nur zweitklassig gewesen. Gott sei Dank hatten sich Jillian und LadyLou direkt nach der Rückkehr aus der Oper zurückgezogen.
    »Das ist richtig«, stimmte ihm Damien zu. »Aber im Augenblick findet Jillian ihn amüsant. Wenn er seinem gewöhnlichen Muster folgt, wird er, bevor er sich gefühlsmäßig zu sehr einlässt, eine andere finden, die ihn interessiert.«
    Max rieb sich über den Nasenrücken. Verdammt, er war sich sicher, dass er eine Migräne bekommen würde. Seit er am nachmittag den Unterhaltungen im Club gelauscht hatte, fühlte er sich angespannt. Es war schlimmer geworden, als Jillian mit der Anmut einer Frau, die sich ihrer Wirkung bewußt ist, ihren Umhang abgelegt hatte. Sie hatte so unglaublich schön ausgesehen in ihrem pfirsichfarbenen Kleid. Sie hatte sogar ein wenig nach Pfirsich gerochen. Er wäre nicht überrascht gewesen, wenn einer ihrer Bewunderer versucht hätte, sie anzuknabbern. Ihm selbst war der Gedanke jedenfalls ein oder zweimal gekommen.
    Er versuchte sich einzureden, dass sie nur ein kleines Mädchen war, das sich aufgeputzt hatte. Aber dies war schwer zu glauben, nachdem er Zeuge geworden war, welche Wirkung sie auf die anwesenden Männer gehabt hatte. Es machte ihm zu schaffen, dass ein Mann mit Bruces Ansprüchen sie so faszinierend fand. Und damit war er wieder beim Thema. »Was ist, falls Bruce doch nicht das Interesse verlieren sollte?«
    »Ich passe auf, Max. Bruce ist kein Narr. Er weiß, dass ich kein Fehlverhalten von seiner Seite dulden werde. Andererseits könnte Jillian seine Zuneigung wecken.«
    »Und du würdest das gutheißen?« fragte Max, der sich des scharfen Untertons seiner Stimme durchaus bewußt war. »Du weißt doch, dass man Bruce nicht trauen kann.«
    »Kann man das nicht? Warum ist er dann dein Freund? Warum machen wir Geschäfte mit ihm?«
    Damiens Worte brachten Max dazu, sich zusammenzureißen. Was tat er denn nur? Was hatte er sich dabei gedacht? Natürlich war Bruce sein Freund. Natürlich konnte man ihm vertrauen. Aber Jillian war nun einmal keine geschäftliche Transaktion, und er war einfach nicht davon überzeugt, dass Bruces Interesse an ihr rein platonischer Natur war. »Du kennst doch seinen Ruf -«
    »Ein Grund mehr für Bruce, bei Jillian vorsichtig zu sein«, schnitt ihm Damien das Wort ab. »Und sollte er oder einer dieser Mistkerle meiner Schwester etwas zuleide tun, dann werde ich denjenigen umbringen«,

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