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Fuehrungs-Spiel

Fuehrungs-Spiel

Titel: Fuehrungs-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Peters , Hans-Dieter Hermann , Moritz Mueller-Wirth
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den Emotionen auch immer wieder ganz präzise meine Vorstellungen ansprach. Bei Führungskräften gilt: Empathie ohne Rationalität ist wie Emotionen ohne Planung – nichts wert.
    Kommunizieren – grundsätzliche Anmerkungen
    Kommunikation ist zweifellos die Basis jeglicher Art mensch lichen Zusammenlebens. Im Grunde ist sie der Austausch von Nachrichten. Nachrichten wiederum sind Botschaften mit Bedeutungsinhalt, die von einem Sender an einen Empfänger übertragen werden. Da diese Nachrichten auf bestimmte Art und Weise von der sendenden Person sozusagen codiert sind, müssen diese Zeichen vom Empfänger erst entziffert werden. Nicht selten kann es dabei zu Missverständnissen in der Kommunikation kommen, wenn der Sender meint, etwas anderes vermittelt zu haben, als der Empfänger der Botschaft entnommen hat.
    Um die eigenen Interessen überzeugend zu vertreten, sind bestimmte persönliche Voraussetzungen des Senders vonnöten, wie zum Beispiel Selbstakzeptanz, Individualität, Echtheit, unaufdring liche Selbstsicherheit und Wertschätzung gegenüber dem Gesprächspartner.
    Die Kommunikationsebenen
    Nachrichten können auf verschiedenen Kanälen gesendet und empfangen werden. Der Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun postuliert vier Ebenen der Kommunikation, die darauf hinweisen, dass eine Nachricht stets mehrere Botschaften enthält. Auf der Seite des Senders und auf der Seite des Empfängers können jeweils vier Aspekte einer Nachricht unterschieden werden. Die Empfänger einer Botschaft entscheiden selbst, wie sie eine Nachricht interpretieren. Es beschließt also der Zuhörer, auf welcher Ebene die Botschaft überwiegend empfangen wird. Dies kann gegebenenfalls der Intention des Senders beziehungsweise des Redners widersprechen. Daraus ergibt sich die Aufgabe des Redners, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die von ihm gesendeten Botschaften auch in der gewünschten Form von seinen Zuhörern verstanden werden.
    Schulz von Thun unterscheidet vier Ebenen einer Nachricht:
    Sachebene
    Selbstoffenbarungsebene
    Beziehungsebene
    Appellebene
    Sachebene
    Die Sachebene bezieht sich auf sachliche Informationen und ist somit an den Verstand einer Person adressiert. Die Wahrschein lichkeit, dass der Inhalt eines Beitrags den Zuhörer erreicht, kann durch Einhaltung von vier Kriterien erhöht werden:
    1. Einfachheit
    2. Gliederung/Ordnung
    3. Kürze/Prägnanz
    4. Zusätzliche Stimulation
    Spricht jemand einfach und verständlich, so hilft das den Zuhörern, den Inhalt zu verstehen und zu speichern. Sind die Ausführungen gut gegliedert, so dient dies dem Erkennen der bedeutsamen Aussagen. Prägnanz dient der Aufmerksamkeit der Zuhörer, und wer bildhaft sprechen kann und zuhörerspezifische Beispiele verwendet, motiviert seine Zuhörer zur Konzentration und zur Aufnahme der Inhalte. Wer selbst schon einmal Mitglied in einem Team war, wird sich sicherlich an jene Führungskräfte und Trainer positiv erinnern, denen diese rhetorischen Möglichkeiten gegeben waren.
    Selbstoffenbarungsebene
    In einer Äußerung stecken meist auch Informationen über die Persönlichkeit des Sprechenden. Nicht nur Führungskräfte und Trainer, viele Menschen bemühen sich in der Kommunikation mit ihrem nicht privaten Umfeld, ihre persönlichen Eigenarten zu verbergen, manche versuchen sogar, durch Imponiergehabe ihre Zuhörer zu überzeugen. Verletzbare Seiten und Schwächen sollen dem Gegenüber verborgen bleiben und ihr Status und Ansehen vor der Öffentlichkeit gewahrt werden. Wird allerdings ständig Energie darauf verwendet , gut dazustehen, kann es passieren, dass die Person nicht mehr als authentisch wahrgenommen wird. Unter Techniken der Selbstdarstellung und Selbstverbergung leiden oft die Eindeutigkeit und die Klarheit von Informationen.
    Beziehungsebene
    Durch Wortwahl, Tonfall und Körpersprache kann Zuhörern bewusst oder unbewusst vermittelt werden, was man von ihnen hält. Gerade diese Faktoren sind wichtig, um die Angesprochenen zu erreichen, denn Beziehungsbotschaften lösen mehr oder weniger stark ausgeprägte emotionale Reaktionen auf s eiten der Zuhörer aus. Entscheidend ist auch hierbei nicht, was direkt ausgesprochen wird, sondern was der Zuhörer wahrnimmt.
    Die gegenseitige Wertschätzung – unabhängig von persönlicher Sympathie – zwischen dem Sender und seinen Empfängern ist das wichtigste Kriterium für eine gelungene Beziehung. Wird wertschätzend kommuniziert, so sind das

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