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Fuehrungs-Spiel

Fuehrungs-Spiel

Titel: Fuehrungs-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Peters , Hans-Dieter Hermann , Moritz Mueller-Wirth
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planbaren Faktoren (zum Beispiel: Plan des Gegners, Tagesform, Schiedsrichter, Wetter) können zu detaillierte Pläne das spontane Reaktionsvermögen behindern und damit die Chancen auf einen Erfolg mindern.
    Idealerweise sollte ein Plan nach folgenden beiden Prinzipien entstehen:
    • Nachvollziehbarkeit
    • Effektivität und Effizienz
    Jeder Plan sollte zunächst nachvollziehbar sein – und zwar nicht nur für denjenigen, der ihn ausgearbeitet hat, sondern vor allem für diejenigen, die sich an ihm orientieren sollen. Auch für den Plan gilt: »Information entsteht beim Empfänger« (vergleiche »Prolog: Kommunizieren«). Gute Pläne sind daher klar und einfach formuliert, verzichten auf komplizierte Schachtelsätze oder gespreizte Redewendungen. Ein guter Plan sollte sich idealerweise auch optisch, beispielsweise in Schaubildern, Gra f iken oder Diagrammen, darstellen lassen: Die Visualisierung verhilft, wie an anderer Stelle ausgeführt, zu einem unmittelbaren Zugang zum menschlichen Gehirn.
    Ungleiches Paar und doch beide unentbehrlich – Effektivität und Effizienz
    Effektiv und effizient! Diese Anforderungen an einen guten Plan klingen wie eine Selbstverständlichkeit, werden aber oft missachtet. Effektivität bedeutet nichts weniger, als dass – bei Einhaltung des Plans – das angestrebte Ziel mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht wird. Wichtig ist dabei, dass nicht nur das große Ziel ins Auge gefasst wird. Dieses zu erreichen, ist kaum mit Sicherheit zu planen. Die einzelnen Zwischenetappen hingegen, die kleinen Schritte, deren Zusammenspiel den großen Erfolg und Höchstleistungen bedingen, können oft präzise geplant, im Ergebnis vorhergesehen werden: Die Aufgaben, Ziele und Leistungen einzelner Teammitglieder sind effektiv planbar, das Zusammenspiel aller Teammitglieder hingegen nicht im gleichen Maße.
    Im Gegensatz zur Effektivität eines Plans bezieht sich die Effizienz auf den Aufwand, der nötig ist, um ein Ziel zu erreichen. Ein guter Plan funktioniert deshalb nach der Methode des geringstmöglichen Aufwands (das ist nicht zu verwechseln mit dem Weg des geringsten Widerstands!). Selbstverständlich orientiert sich dieser Aufwand ausschließlich am Ergebnis. Wird das Ziel nicht erreicht, wird man womöglich feststellen, dass der Aufwand zu gering war. Gerade im Sport ist schon so mancher Plan an einem gut gemeinten, aber übergroßen Trainings- und Betreuungsaufwand gescheitert. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Effektivität und Effizienz im Idealfall ein kongeniales Paar abgeben, ein un schlagbares Duo, unverzichtbar für jeden guten Plan(er). Wenn es hart auf hart kommt und beide Faktoren in Konkurrenz zueinander stehen, wird eine kluge Führungspersönlichkeit immer die Effektivität zum Maß der Dinge erheben, denn: Auch ein noch so effizienter Plan wird letztlich immer an seiner Effektivität gemessen.
    Individuell und kollektiv – wie kommt ein Plan in die Köpfe?
    »Toller Plan!« Dieser Ausruf ist nicht immer als Kompliment zu verstehen, sondern beschreibt häufig auch die geringe Chance auf Realisierung eines Plans. »Super geplant«, schallt es manchem selbst ernannten Großstrategen schadenfroh entgegen, »leider haben ihn nur wenige verstanden und kaum einer hat ihn umgesetzt.« Um eine solche Bilanz zu vermeiden , muss sich jeder, dessen Aufgabe es ist, für andere zu planen, mit der Frage auseinandersetzen: Wie erreicht mein Plan diejenigen, die ihn befolgen, die nach ihm arbeiten sollen?
    Drei zentrale Punkte sind dabei zunächst zu berücksichtigen:
    1.Die Ausgangslage
    2.Die Maßnahmen (Der Weg)
    3.Das Ziel
    Jeder, der an der Umsetzung des Plans beteiligt ist, muss diese drei Etappen für sich persönlich, aber auch als Teil der Gruppe verinnerlichen. Wie gut bin ich (sind wir) im Augenblick? Was kann, was muss ich (müssen wir) tun, um mich (uns) zu verbessern? Was will ich (wollen wir) erreichen? Ein kluger Planer wird die Mitglieder seines Teams immer einzeln und gemeinsam auf die Herausforderungen vorbereiten – er wird also immer mehrere individuelle und dazu noch einen kollektiven Plan ausarbeiten.
    Im zweiten Schritt werden mögliche Handlungsalternativen beschrieben und gegeneinander abgewogen. Zu unterscheiden ist dabei zwischen zwei Arten von Vorgaben, die ein guter Plan enthalten sollte: Jene, die immer den gewünschten Erfolg bringen. Ein Beispiel aus dem Sport wäre: Hartes Ausdauertraining führt bei vorausgegangener Normalbeanspruchung immer zur

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