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Fuehrungs-Spiel

Fuehrungs-Spiel

Titel: Fuehrungs-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Peters , Hans-Dieter Hermann , Moritz Mueller-Wirth
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für sich als leistungsfördernd erkennt, der wird, nach meinem Eindruck, Wege finden, um seinen Schützlingen dies zu ermöglichen – auf dass diese sich weiterbringen wie auch ihr Team.
    Begleiten – grundsätzliche Anmerkungen
    Wer mit Menschen arbeitet und sie führen soll, muss auch deren Persönlichkeitsstruktur berücksichtigen, um mit ihnen einen Weg gemeinsam zurücklegen zu können und ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Den Vorgang der Personalführung und -entwicklung soll hier mit dem Begriff »Begleiten« umschrieben werden.
    Der Vorgang des »Begleitens« basiert auf einigen Prämissen, an denen sich jede Führungspersönlichkeit orientieren kann:
    •Jeder Mensch weist in seiner Persönlichkeit Merkmale auf, die seinen Aufgaben, den an ihn gestellten Anforderungen gegenübergestellt werden können.
    •Jeder Mensch strebt danach, dass seine Interessen und Bedürfnisse durch das, was er tut, befriedigt werden.
    •Durch den beschleunigten Wandel in zahlreichen Lebensbereichen wird von jedem Einzelnen die Fähigkeit und Bereitschaft abverlangt, sich an Veränderungen von außen anpassen zu können und aus ihnen zu lernen, um sich weiterzuentwickeln.
    Die klassische Form der Personalentwicklung, des Begleitens von Teammitgliedern, erstreckt sich auf vier Kernkompetenzfelder, die eine Führungspersönlichkeit abdecken muss:
    •Fachkompetenz (die Fähigkeit, alle für das Fachgebiet notwendigen Informationen zu speichern und zu transferieren)
    •Methodenkompetenz (kognitive Fähigkeiten, die es ermöglichen, flexibel und langfristig auf sich verändernde Konstellationen reagieren zu können)
    •Sozialkompetenz (die Fähigkeit, die sich auf kommunikative und kooperative Aspekte zwischen Teammitgliedern und Führungsperson bezieht)
    •Personkompetenz (die Fähigkeit, die eigenen Handlungen, aber auch jene der Teammitglieder emotional steuern zu können)
    Die ersten beiden Punkte werden als selbstverständliche Fä higkeiten vorausgesetzt. Ohne fachliche Kompetenz und ohne die Fähigkeit, auf sich verändernde Konstellationen angemessen zu reagieren, sollte man niemandem zutrauen, ein Team zu führen. Und niemand sich selbst.
    Das, was die Wissenschaft als »Sozialkompetenz« und »Per sonkompetenz« beschreibt, macht dann allerdings den Unterschied aus – von der Vorgehensweise, aber auch vom Ergebnis. »Begleiten« bedeutet: Sich einlassen können auf die Persönlichkeit eines jeden Teammitglieds, auf sein soziales Umfeld, seine individuellen Erfahrungen und Möglichkeiten. Begleitung endet dabei nie in dem Moment, wenn gemeinsam ein Ziel erreicht ist. Wer Teammitglieder dauerhaft zu Höchstleistungen motivieren will, muss sie auch zwischen den Zeitpunkten begleiten, an denen von ihnen Leistung erwartet wird: Durch wertschätzende Kontaktaufnahmen per Telefon, Mail, SMS, durch persönlichen Kontakt und in speziellen Fällen auch durch einen Brief. Eine besondere Form der Begleitung entsteht, wenn auch in sportfernen Bereichen Unterstützung aller Art angeboten wird. Als Begleiter ist und bleibt eine Führungspersönlichkeit glaubwürdig. Sie kann höchsten Einsatz und absolute Leidenschaft einfordern, da diese auch von ihr selbst erbracht werden. Dennoch sollte Begleitung nie allein als Strategie zur Leistungssteigerung angewandt werden.
    Diese Form des Führens ist einerseits (heraus-)fordernd, gleichzeitig drückt sie aber auch höchste Wertschätzung und Respekt gegenüber den Teammitgliedern aus. Das individuelle Vorgehen gibt der begleiteten Person das Gefühl: »Du bist (mir) wichtig.« Diese Botschaft steigert ihre Wirkung noch mehr, wenn sie transportiert wird, obwohl gerade kein Leistungshöhepunkt oder eine für das Team wichtige Phase unmittelbar bevorsteht. Genau in solchen Momenten vermittelt man besonders glaubhaft: Das Interesse gilt nicht in erster Linie der maximalen Leistung, sondern der persönlichen Entwicklung der begleiteten Person, ihren mittel- und langfristigen Perspektiven. So wird signalisiert, dass man nicht aus einem egoistischen, rein leistungsmaximierenden Motiv heraus handelt und entsprechende Reaktionen hervorruft (»Ja, jetzt, wo er etwas von mir braucht, kümmert er sich um mich«), sondern auch aus echtem Interesse an der Person. So eingesetzt wird Begleitung zu einer starken, äußerst motivierenden Form der Personalführung.
    Natürlich kann es auch vorkommen, dass Menschen diese Art der Führung ablehnen oder praktisch nicht darauf reagieren. Dann darf eine

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