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Fuehrungs-Spiel

Fuehrungs-Spiel

Titel: Fuehrungs-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Peters , Hans-Dieter Hermann , Moritz Mueller-Wirth
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verschiedenen Handlungsmöglichkeiten steht und sich aufgrund bestimmter Kriterien für eine der Optionen entscheiden muss. Führungskräfte allgemein, so auch Trainer im Leistungssport, müssen sich zwischen Personen, zwischen Objekten oder auch zwischen Vorgehensweisen oder Strategien entscheiden. Klar ist dabei: Die Auswahl einer Option zieht jeweils Konsequenzen nach sich. Geht es dabei um Menschen, sind diese Konsequenzen anders zu bewerten als bei Entscheidungen, von denen unmittelbar keine Personen betroffen sind. Meistens, jedoch nicht immer, sind diese Konsequenzen bei Menschen, gegen die entschieden wurde, schmerzhaft. Es gibt jedoch auch – zugegeben seltene – Fälle, in denen Führungspersönlichkeiten sich gegen Menschen entscheiden – und jenen damit zu einer ungeahnten Erleichterung verhelfen.
    Der Weg zur Entscheidung
    Menschen treffen Entscheidungen nicht immer nur unter dem Aspekt der Nutzenmaximierung. Anstelle von rein rational getriebenen Entscheidungen stehen oft »Weisheiten«, Erfahrun gen oder einfache und natürliche Denkweisen im Vordergrund. Ein nicht nur im Sport gern verwendeter Satz, der Entscheidungen aufgrund von Erfahrungen auf den Punkt bringt, lautet: »Never change a winning team.«
    Dieses Erfahrungswissen ist sehr hilfreich und nützlich für den Entscheidungsträger, kann es ihm doch zeitgerecht zu einer befriedigenden Entscheidung verhelfen. Dennoch stellen Erfahrungen oft auch Vereinfachungen dar und können daher zu systematischen Verzerrungen oder falschen Wahrnehmungen führen. Daher sollte vor einer endgültigen Entscheidung stets diskutiert werden, ob im vorangegangenen Entscheidungsprozess Fehler oder Verzerrungen eine Rolle ge spielt haben.
    Durch das Fällen von Entscheidungen soll ein unbefriedigender Ausgangszustand in einen erwünschten Endzustand überführt werden. Dieser Prozess besteht aus der Abfolge von Phasen, die sowohl für Entscheidungen zwischen zwei oder mehreren Personen als auch für solche, die ganze Gruppen betreffen, angewandt werden können:
    1 .Problemdefinition
    2 .Suche nach Handlungsmöglichkeiten
    3 .Bewertung der Handlungsmöglichkeiten
    4 .Interne Entscheidung
    5 .Umsetzung der Entscheidung
    6. Beurteilung der Entscheidung
    Problemdefinition
    Im ersten Schritt, der Problemdefinition, muss dreierlei erreicht werden: Zunächst muss die Entscheidungssituation gen a u beschrieben werden. Dann, zweitens, muss die Situation, in der die Entscheidung zu treffen ist, umfassend analysiert, und drittens das Ziel, welches mit der Entscheidung verfolgt wird, klar definiert werden. Zur Definition der Entscheidungssituation gehört die Zusammenstellung aller für eine Entscheidung relevanten Sachverhalte. Daraus sollte sich die Notwendigkeit einer Entscheidung ableiten lassen. Es soll schon vorgekommen sein, dass eine genaue Prüfung des Sachverhalts Entscheidungsprozesse stoppte, noch bevor sie wirklich begonnen hatten.
    Zeigt sich jedoch auch nach Prüfung des Sachverhalts, dass eine Entscheidung unumgänglich ist, müssen – in der Situationsanalyse – die Rahmenbedingungen, unter denen die Entscheidung zu treffen ist, abgesteckt werden. Zu klären ist dabei neben anderem, welche Personen von den Folgen betroffen sein könnten. Auch mögliche Einschränkungen der Entscheidungsfreiheit, die verfügbaren Ressourcen wie Zeit oder finanzielle Mittel können dabei eine Rolle spielen. Außerdem muss geklärt werden, wen der Entscheider in den Entscheidungsprozess mit einbinden will, wer ihn berät, wie sein Umfeld insgesamt »aufgestellt« ist. Mit der Zielanalyse schließlich werden die Ergebnisse bestimmt und benannt, die mit der anstehenden Entscheidung erreicht werden sollen.
    Suche nach Handlungsmöglichkeiten
    Im zweiten Schritt, bei der Suche nach Handlungsmöglichkeiten, werden verschiedene Wege zum Ziel definiert. Dazu müssen Informationen eingeholt und Ideen entwickelt werden, welche den Entscheidungsprozess voranbringen können. Der Kreis der Zulieferer sollte möglichst klein gehalten werden und unbedingt vertrauenswürdig sein. Ein Musterbeispiel für eine solche Entscheidungsvorbereitung lieferte Jürgen Klinsmann während der WM 2006, als er mit seinem Co-Trainer Joachim Löw, dem Torwarttrainer Andreas Köpke und Manager Oliver Bierhoff in einer geradezu idealtypischen Runde seine Entscheidungen vorbereitete. Bei öffentlich nicht derartig im Fokus stehenden Entscheidungen empfiehlt es sich, auch externe Berater hinzuzuziehen, die mit

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