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Fünf Brüder wie wir

Fünf Brüder wie wir

Titel: Fünf Brüder wie wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Ermittlungen durchführen?“
    „Einverstanden“, sagte ich. „Aber nur unter einer Bedingung: dass ich der Boss bin.“
    Weil es in Strömen regnete, fingen wir erst einmal damit an, uns aus weißem Karton Visitenkarten zu basteln.
    Auf meine schrieb ich:
    Jean Zwei
Spezialdetektiv
(Ermittlungen, Beschattung, Geheimoperationen)
Alle Polizisten haben Weisung, dem Inhaber dieser Karte behilflich zu sein.
    Unterzeichnet:
    Kommandant X,
    Verantwortlicher Leiter des Geheimdienstes
    „Kommandant X?“, spottete Jean Eins. „Soll das ein Name sein?“
    „Das ist ein Pseudonym“, erklärte ich. „Niemand kennt seine Identität, weil er der Chef des Geheimdienstes ist.“
    „Warum unterschreibt er dann?“
    „Braucht dich nicht zu kümmern“, sagte ich. „Das ist ein Geheimnis.“
    Jean Eins packte seine Briefmarkensammlerlupe ein, damit wir besser Spuren entdecken konnten, und ich mein Schweizer Armeemesser mit den acht Klingen, falls wir Schlösser knacken mussten, außerdem ein kleines Heft für Notizen.
    „Und jetzt?“, fragte Jean Eins.
    „Wir brauchen einen Geheimcode“, sagte ich, „damit wir miteinander reden können, ohne dass die Ganoven uns verstehen.“
    Jean Eins schnappte sich eines der beiden Walkie-Talkies, die uns Opa Jean zu Weihnachten geschenkt hat, und sperrte sich im Badezimmer ein.
    „Hallo, hallo?“, sagte ich. „Delta Bravo an Tango Alpha. Hören Sie mich?“
    Das Walkie-Talkie knackte und knisterte.
    „Wer soll es denn sonst sein, du Schwachkopf?“, kam die grässlich entstellte Stimme von Jean Eins aus dem Gerät.
    Ich las ihm langsam die Nachricht vor, die ich vorbereitet hatte. „Tango Alpha, hier Delta Bravo: yhugdhfkwljhv lqglylgxxp lq vlfkw… Ich wiederhole: yhugdhfkwljhv lqglylgxxp lq vlf…“
    Jean Eins stürmte wütend aus dem Badezimmer. „Was soll denn dieser Buchstabensalat? Hast du gerade einen Schlag auf den Hinterkopf gekriegt oder willst du mich nur verarschen?“
    „Du Dummkopf!“, sagte ich. „Es heißt: ‚Verdaechtiges Individuum in Sicht‘. Das ist ein Geheimcode, den ich erfunden habe: Du verschiebst jeden Buchstaben um drei und …“
    „Mir reicht’s“, sagte Jean Eins. „Detektiv spielen ist sowieso ein Riesenquark. Wir haben noch nicht mal ein Rätsel, das wir aufklären müssen.“
    „Wie stellst du dir das vor?“, sagte ich beleidigt. „Die Rätsel muss man erst finden.“
    „Was spielt ihr denn?“, fragte Jean Drei, der auf einmal ins Zimmer hereinschneite. „Uns ist langweilig. Dürfen wir mitspielen?“
    „Kommt nicht infrage“, sagte Jean Eins. „Wir haben einen Detektivclub gegründet. Da können wir keine Zwerge gebrauchen.“
    „Aber Mama hat gesagt, dass wir mit euch spielen sollen!“, verkündete Jean Vier, der jetzt auch hereinkam. Ein viel zu großer Cowboy-Gürtel hing ihm über dem Hintern.
    „Und ich? Und ich?“, heulte Jean Fünf, der sich mit beiden Beinen auf seinem Topf voranschob. „Auch Detektiv spielen!“
    „Wenn ich schon wieder auf die Kleinen aufpassen soll“, sagte Jean Eins, „steck ich lieber gleich den Kopf in den Ofen.“
    Ein wilder Streit brach aus. Deshalb brüllte Mama, dass wir alle unsere Zimmer aufräumen müssten, und zwar gründlich, wenn wir nicht in der Lage seien, einen Nachmittag miteinander zu spielen, ohne uns in die Haare zu kriegen.
    „Einverstanden“, sagte ich. „Einverstanden. Wir spielen Fünf Freunde , aber ich warne euch: Ich bin der Boss.“
    Erst waren alle begeistert. Ich war Dick und Jean Eins war Julian.
    „Wer will der Hund Timmy sein?“, fragte ich.
    „Ich, ich!“, jubelte Jean Fünf.
    Er schmiss sich auf alle viere und fing an, nach unseren Hosenbeinen zu schnappen, wobei er wie ein Wahnsinniger bellte.
    Ich verteilte die übrigen Rollen: „Jean Drei, du bist Georgina, und du, Jean Vier, du bist Anne.“
    Und da wurde es auf einmal schwierig.
    „Ich mach kein Mädchen“, verkündete Jean Drei.
    „Georgina ist kein richtiges Mädchen“, versuchte Jean Eins ihm zu erklären. „Sie ist fast ein Junge und wird deshalb auch George genannt.“
    „Ich auch nicht“, verkündete Jean Vier. „Ich will auch kein Mädchen sein.“
    „Wusst ich’s doch, dass es so endet, wenn wir die dummen Kleinen mitspielen lassen“, meinte Jean Eins resigniert.
    „Ich kann auch nichts dafür, dass bei den Fünf Freunden zwei Mädchen dabei sind.“
    Dann gingen Jean Eins und Jean Drei aufeinander los. Es artete in eine Rauferei aus und Mama musste eingreifen.
    „Die

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