Fünf Freunde Als Retter in der Not
raten, dich gelegentlich mal über den Sinn von Verbotstafeln aufzuklären. Überall geht’s nicht so glimpflich ab wie hier.«
»Tut sich hier denn was Geheimnisvolles?«, fragte Toby grinsend.
»Ja, das möchtest du gern wissen, was? Das wird ich dir gerade auf die Nase binden!«
Julian fand, er sollte jetzt auch mal etwas dazu sagen, zumal er sich Vorwürfe machte, auf Toby reingefallen zu sein.
»Entschuldigung, wir wollten wirklich nichts Schlimmes tun«, sagte er zerknirscht. »Wir verschwinden gleich. In Zukunft achten wir besser auf Verbotsschilder.«
Der Mann nickte.
»Schon gut«, sagte er. »Tut mir Leid, dass ich euch an diesem heißen Tag das Badevergnügen verpatzt habe. Aber wenn dieser Lauser hier«, er zeigte auf Toby, »wenn er Leutnant Thomas um Erlaubnis bittet, dass ihr hier ab und zu baden dürft, dann soll’s mir recht sein. Nur wissen muss ich es, sonst gibt’s Ärger.«
»Danke, das ist nett«, sagte Julian. »Aber wir sind ja nur ein paar Tage hier.«
»Also, nichts für ungut und auf Wiedersehen.« Mit diesen Worten verabschiedete sich der Mann und entfernte sich rasch.
»Na so was!«, rief Toby entrüstet.
»Wie kommt der Kerl dazu, große Reden zu halten und uns das Baden zu vermiesen? Er hat doch gesagt, dass hier nichts los ist. So ein Wichtigtuer ...«
»Halt bloß den Mund!«, rief Dick. »Kapierst du nicht, dass er seinen Befehl ausführen muss? Der Wichtigtuer bist du! Wir hätten uns jede Menge Ärger einhandeln können.«
»Stimmt«, sagte Julian. »Das war wieder mal eine von deinen Glanzleistungen. Jetzt aber nichts wie weg. Wir gehen zu deiner Mutter und fragen sie, ob sie uns ein paar Lebensmittel verkauft. Ich habe einen Mordshunger.«
Toby war ziemlich kleinlaut. Verstohlen schaute er nach Georg, ob sie sich nicht schadenfroh ins Fäustchen lachte. Aber Georg triumphierte niemals, wenn jemand der Dumme war, und Toby fiel ein Stein vom Herzen.
»Soll ich meinen Vetter fragen, ob er uns hier baden lässt?«, fragte er beim Anziehen.
»Das ist nicht nötig«, antwortete Julian. »Aber ich möchte deinen Vetter gern kennen lernen, kannst du da vielleicht was drehen?«
»Klar, vielleicht nimmt er uns sogar mal im Flugzeug mit«, sagte Toby und bei diesem Gedanken hob sich seine Stimmung gleich wieder. »Das darf nicht wahr sein! Da kommt schon wieder dieser schreckliche Benny mit dem Ferkel.«
Benny schnappte nach Luft, denn er trug das Schweinchen im Arm. »Ich such euch, weil’s gleich Tee gibt. Mama hat schon alles auf dem Tisch«, erzählte er.
»Das ist aber nett von deiner Mutter«, sagte Anne und nahm den Jungen bei der Hand. »Warum lässt du denn das Schweinchen nicht laufen? Es ist doch schwer.«
»Weil’s schon wieder weggelaufen ist«, berichtete Benny ernst. »Und darum muss ich’s tragen.«
»Leg ihm doch ein Halsband um und führ es an der Leine spazieren«, riet Dick dem Kleinen.
»Es hat doch keinen Hals«, antwortete Benny. Tatsächlich, das Ferkel war so gut genährt, dass sein Kopf ohne sichtbaren Hals in den Rumpf überging.
Die kleine Gruppe machte sich auf den Weg zum Bauernhof. Quiekend rannte das Ferkel voraus, denn es freute sich auf sein Zuhause. Tim legte den Kopf schief, als er das Gequieke hörte. Etwas ratlos lief er neben dem kleinen Kerl her und stupste ihn immer wieder zärtlich mit seiner großen Schnauze.
Frau Thomas schaute durchs Fenster. »Kommt schnell rein!«, rief sie den Kindern entgegen. »Ich kann mir vorstellen, dass ihr einen Bärenhunger habt. Außerdem ist Besuch da, der euch bestimmt interessiert.«
»Wer ist es?«, schrie Toby und rannte ins Haus. »Ach, du bist’s, Kurt! He, Julian, da ist mein Vetter vom Flugplatz, von dem ich euch erzählt habe. Und das sind meine Freunde«, fügte er zu Kurt gewandt hinzu.
Ein großer, gut aussehender junger Mann stand lächelnd auf. Die vier Kinder sahen ihn neugierig an. Das war also der berühmte Vetter! Schien ein guter Typ zu sein. Er hatte einen offenen, klaren Blick, mit dem er die Freunde musterte. So einen Vetter müsste man auch haben!
»Hallo!«, begrüßte Tobys Vetter Kurt die Kinder. »Hallo, Hund. Na, du bist aber freundlich!«
Alle Augen richteten sich auf Tim, der geradewegs auf den Leutnant zulief und die Pfote gab.
»Guten Tag«, grüßte Kurt ernst und schüttelte Tims Pfote.
»So was hat Tim noch nie gemacht«, sagte Georg erstaunt. »Da bin ich echt baff. Der mag Sie, Hunde spüren, wenn jemand nett ist.«
Vetter Kurt
»Ich mag
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