Fünf Freunde Auf Schmugglerjag
Zimmer. Anne und Bärbel schliefen im Bett, und Georg legte sich auf ein kleines, aber bequemes Sofa und deckte sich mit einer warmen Decke zu.
Trotz aller Sorgen und Aufregungen waren sie nach einer halben Minute eingeschlafen. Die Jungen lagen ebenfalls bald in tiefem Schlaf.
Sie erwachten am nächsten Morgen, als Minna hereinkam, um Georgs Vater eine heiße Kanne Tee zu bringen. Sie zog die Vorhänge auf und erschrak ganz fürchterlich, als sie die beiden Jungen im Gästebett liegen sah.
»Was bedeutet das?«, rief sie erschrocken. »Wo ist euer Onkel?
Warum seid ihr hier?«
»Das werden wir später erklären«, sagte Julian, der keine Lust hatte, sich in Einzelheiten zu ergehen, da Minna eine Klatschbase war. »Sie können den Tee ruhig hier lassen, Minna. Wir trinken ihn gern.«
»Ja, schon gut, aber wo ist euer Onkel? Befindet er sich etwa in eurem Zimmer?« Minna wurde immer verwirrter. »Was ist los? Sagt doch endlich etwas!«
»Sie können ja in unserem Zimmer nachsehen, wenn Sie meinen, Onkel Quentin dort vorzufinden«, sagte Dick und hoffte, auf diese Weise die aufgeregte Person loszuwerden.
Endlich verschwand sie.
Die Jungen ergriffen die zurückgelassene Teekanne und brachten sie ins Zimmer der Mädchen. Sie tranken zu fünft abwechselnd aus derselben Tasse.
Bald kehrte Minna zurück, diesmal in Begleitung des Küchenmädchens und Blocks. Das Gesicht des Dieners war blass und unbewegt wie immer.
»Es ist niemand in Ihrem Zimmer, Herr Julian«, begann Minna. Dann stieß Block einen Ruf des Erstaunens aus und blickte wütend auf Georg. Er vermutete sie in ihrem Zimmer eingesperrt. Stattdessen saß sie in aller Gemütsruhe hier in Bärbels Zimmer und trank heißen Tee.
»Wie bist du herausgekommen?«, fragte er zornig. »Ich werde es Herrn Schwarz melden. Du weißt doch, dass du bestraft werden sollst!«
»Seien Sie still!«, sagte Julian. »Erlauben Sie sich nicht, in diesem Ton mit meiner Kusine zu sprechen! Ich glaube, dass Sie die Schuld an dieser sonderbaren Angelegenheit trifft!
Gehen Sie sofort hinaus!« Man wusste nicht, ob Block die Worte des Jungen verstanden hatte. Jedenfalls machte er keinerlei Anstalten sich zu entfernen.
»Verlassen Sie diesen Raum!«, rief Julian. »Hören Sie?!
Sonst könnte sich die Polizei für Sie interessieren, Block.
Hauen Sie ab!«
Minna und das Küchenmädchen schrien entsetzt auf. Diese rätselhaften Ereignisse waren zu viel für sie. Sie blickten auf Block und verließen das Zimmer. Zum Glück entfernte sich jetzt auch Block. Er warf im Hinausgehen einen vernichtenden Blick auf den forschen Julian.
»Ich gehe zu Herrn Schwarz«, drohte er und verschwand.
Nach einigen Minuten erschienen Herr und Frau Schwarz bei den Kindern. Frau Schwarz wirkte wie immer verschüchtert, aber auch Herr Schwarz sah diesmal verstört und fassungslos drein.
»Was bedeutet das alles? Erzählt!«, begann er. »Block sagte, euer Vater sei verschwunden. Stimmt das? Und …«
»Und Peter ebenfalls!«, schluchzte Bärbel unter Tränen. »Ja, Peter ist auch fort!«
Frau Schwarz schrie auf. »Was heißt das? Bärbel, was meinst du damit?«
»Lass nur, Bärbel. Ich glaube, ich kann das alles besser erzählen«, ergriff Julian das Wort. Er wollte verhindern, dass Bärbel zu viel ausplauderte. Ihrer Meinung nach trug nämlich ihr Vater die Hauptschuld an allem, aber es wäre unklug gewesen, ihn jetzt zu verdächtigen.
»Julian, erzähle, was geschehen ist! Bitte schnell!«, bat Frau Schwarz den Jungen mit nassen Augen.
Sie war ganz außer Fassung. »Onkel Quentin ist letzte Nacht aus seinem Bett verschwunden und Peter ebenfalls«, sagte Julian kurz und sachlich.
»Natürlich können sie wieder auftauchen.«
»Julian! Du weißt noch mehr«, sagte Herr Schwarz plötzlich und beobachtete ihn dabei scharf. »Du hast uns etwas zu berichten, bitte.
Wie kannst du nur in einem solchen Augenblick etwas verschweigen!?«
»Erzähle, Julian, erzähle!«, bettelte Bärbel. Julian schwieg und warf Bärbel einen Blick zu.
Die Nasenspitze von Herrn Schwarz färbte sich weiß. »Ich gehe zur Polizei«, sagte er. »Vielleicht wirst du dann den Mund auf tun, mein Junge. Sie werden dir schon Vernunft beibringen!«
Julian war überrascht. »Zur Polizei? Bitte schön, die kann ruhig kommen. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie zur Polizei gehen! Sie haben doch eine Menge zu verbergen!«
Die Verwirrung nimmt zu Herr Schwarz starrte Julian erstaunt und sprachlos an. In dem Zimmer
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