Fünf Freunde Auf Schmugglerjag
Herr Schwarz.
»Block hat nichts damit zu tun, das könnt ihr mir glauben. Er ist in jeder Beziehung zuverlässig und eine große Hilfe für uns, seitdem er hier ist. Ich glaube, dass hinter allem Herr Schleicher steckt. Er kann von seinem Haus aus keine Zeichen zur See hin geben, weil es nicht hoch genug auf dem Hügel liegt. Er hat deshalb meinen Turm als Signalstation benutzt. Es ist für ihn eine Kleinigkeit herüberzukommen, denn er kennt alle Geheimgänge dieses Hauses besser als ich.«
Die Kinder glaubten jetzt, dass Schleicher der Mann gewesen sein musste, der die Blinkzeichen gegeben hatte. Und sie waren immer mehr davon überzeugt, dass Herr Schwarz mit den sonderbaren Ereignissen in seinem Haus nic hts zu tun hatte.
»Ich verstehe nur nicht, warum Block von alldem nichts wissen soll«, meinte Herr Schwarz und erhob sich. »Gerade er könnte einiges aufklären. Ich will ihn doch mal fragen, ob er nichts beobachtet hat.«
Julian biss sich auf die Lippen. Wenn Herr Schwarz mit Block über diese Sache spricht, werde ich nichts mehr erzählen, dachte er.
»Also, ich will mal hören, wie Block darüber denkt, und wenn wir das Geheimnis nicht aufklären können, gehe ich zur Polizei!«
Damit ging Herr Schwarz aus dem Zimmer. Julian wollte in Anwesenheit von Frau Schwarz nichts mehr sagen und brachte das Gespräch auf ganz andere Dinge.
»Wie steht’s mit dem Frühstück?«, fragte er plötzlich. »Ich habe einen Mordshunger!«
Daraufhin gingen alle frühstücken.
Es schmeckte ihnen wieder prächtig. Nur Bärbel konnte keinen Bissen herunterkriegen, weil sie immer wieder an den armen Peter denken musste.
Während sie noch um den Frühstückstisch versammelt waren, machte Julian folgenden Vorschlag: »Wir werden selber Licht in diese dunkle Angelegenheit bringen, und zwar fangen wir damit an, das Zimmer deines Vaters gründlich zu untersuchen, Georg. Von dort aus muss noch ein anderer Weg zum Geheimgang führen.«
»Wir sollten uns erst noch einmal klarmachen, was sich in der vergangenen Nacht zugetragen hat«, schlug Dick vor.
»Ich stelle es mir folgendermaßen vor«, begann Julian. »Peter wird sich im Zimmer von Onkel Quentin versteckt haben, bis er es wagen konnte, durch den Schrank in den Geheimgang zu gelangen. Er musste also erst abwarten, bis Onkel Quentin fest eingeschlafen war. Ja, und was dann? Während er noch in seinem Versteck war, kam irgendjemand von irgendwoher, um Onkel Quentin zu entführen. Warum, weiß ich nicht, aber so etwa muss es vor sich gegangen sein. Daraufhin schrie Peter um Hilfe und erhielt einen Schlag auf den Kopf. Dann wurde er zusammen mit Onkel Quentin weggeschleppt. Der Weg, den die Entführer genommen haben, ist uns noch unbekannt.«
»Ja«, sagte Georg, »und der Unbekannte, der sie raubte, war Herr Schleicher! Ich hörte deutlich, wie Peter seinen Namen rief. Er muss ihn also erkannt haben. Vielleicht hat er Licht gemacht.«
»Herr Schleicher hat die beiden wahrscheinlich in seinem Hause versteckt«, sagte Anne plötzlich.
»Eine großartige Idee«, stimmte Julian ihr zu. »Warum habe ich noch nicht daran gedacht? Richtig, dort müssen sie sein. Ich werde hingehen und mich dort ein wenig umsehen.«
»Nimm mich mit, Julian!«, bat Georg.
»Nein«, sagte Julian, »auf keinen Fall. Das ist ein recht gefährliches Abenteuer und der Schleicher ist ein übler Kerl.
Das ist nichts für Mädchen. Ich nehme Dick mit!«
»Du bist wirklich gemein!«, schrie Georg ihn an. »Bin ich nicht so viel wert wie ein Junge? Ich komme mit!«
»Na ja, ich gebe zu, dass du ein ganzer Junge bist«, sagte Julian.
»Deswegen kannst du für uns auf Anne und Bärbel Acht geben. Sie brauchen jetzt unbedingt einen männlichen Schutz!«
»Oh, geh nicht, Georg! Bitte bleibe bei uns«, bettelte Anne.
»Ich halte es übrigens für zwecklos, dorthin zu gehen«, sagte Georg.
»Der Schleicher würde euch nicht hereinlassen. Und würde es euch doch irgendwie gelingen - all die vielen geheimen Plätze, die es dort gibt, findet ihr nie! Es sind sicherlich noch mehr als in diesem Haus.«
Julian gab ihr innerlich Recht. Aber der Versuch musste gemacht werden. Nach dem Frühstück brachen er und Dick auf. Sie gingen den Hügel hinab zu Herrn Schleichers Haus.
Als sie dort ankamen, fanden sie das Haus verschlossen.
Niemand antwortete auf ihr Schellen und Klopfen. Die Vorhänge waren zugezogen und kein Rauch stieg aus dem Schornstein.
»Herr Schleicher macht Urlaub«, sagte der Gärtner,
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