Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden
wissen, ob du die Wahrheit sprichst oder lügst! Weißt du wirklich, wo Georg ist?« Jo nickte.
»Willst du uns hinführen?« fragte Julian mit ernster Stimme.
Jo nickte wieder.
»Ja, ich tu’s. Ihr seid zwar gemein zu mir gewesen, aber ich will euch beweisen, dass ich nicht so bin, wie ihr glaubt. Ich bringe euch zu Georg.«
Jo beginnt zu erzählen
Dong - in der Halle schlug die Uhr.
»Ein Uhr«, sagte Johanna. »Mitternacht is t schon vorbei!
Herr Julian, heute nacht können wir doch nichts mehr unternehmen. Dieses Zigeunermädel ist nicht mehr imstande, euch jetzt zu Georg zu führen, sie kann vor Erschöpfung kaum mehr stehen.«
»Sie haben recht, Johanna«, erwiderte Julian und gab sofort den Gedanken auf, noch diese Nacht Georg zu finden,
»Wir müssen bis morgen warten. Ein Jammer, dass die Telefondrähte durchgeschnitten sind. Ich glaube, wir sollten diese Geschichte haargenau der Polizei erzählen.«
Jo schaute sofort auf.
»Dann verrate ich euch nicht, wo Georg steckt. Wisst ihr, was die Polizisten mit mir machen werden, wenn sie mich fangen?
Sie stecken mich in eine Erziehungsanstalt, dort komme ich nie wieder heraus, weil ich wirklich böse Dinge getan habe. Ich hatte noch niemals Gelegenheit, gut zu sein.«
»Jeder bekommt einmal dazu die Gelegenheit«, sagte Julian.
»Auch du, Jo, aber versäume sie nicht! - Na schön, wir lassen die Polizei aus dem Spiel, wenn du uns versprichst, dass du uns zu Georg bringst. Das ist ein guter Vorschlag.« Jo nickte und ließ sich von Johanna ins obere Stockwerk bringen.
»Ich habe in meinem Zimmer ein Sofa«, meinte die Köchin.
»Dort kann sie schlafen, aber zuerst muss sie baden.
Sie riecht so entsetzlich, dass sie mir sofort mein Zimmer verpesten würde.«
Nach einer halben Stunde lag Jo auf Johannas Sofa. Sie war nun gebadet, auch die Haare waren gewaschen, getrocknet und gebürstet. Wie sehr sie jetzt Georg ähnlich sah! Vor ihr stand auf einem Tablett eine Schale voll dampfender Milch und etwas Brot. Johanna trat ans Treppengeländer und rief hinüber zu Julian’ Zimmer: »Herr Julian, das Mädel liegt im Bett, sie möchte Ihnen und Herrn Dick etwas sagen!«
Die beiden Jungen zogen sich die Bademäntel an und gingen in Johannas nettes Zimmer. Sie erkannten nun die saubere Jo, die eines von Annes alten Nachthemden trug, kaum wieder. Jo lächelte den beiden zaghaft entgegen.
»Was wolltest du uns sagen?« fragte Julian.
»Ich muss euch noch etwas erzählen«, begann Jo und tauchte das Brot in die Milch.
»Jetzt fühle ich mich nämlich sehr wohl, ganz anders als sonst. Vielleicht bin ich morgen schon wieder die alte, und dann würde ich euch nicht alles beichten. Deshalb tue ich es lieber heute.«
»Also los!« ermunterte sie Julian.
»Ich habe die Männer in dieses Haus hineingeführt«, gestand Jo, während Julian und Dick sie entgeistert anstarrten.
»Das ist die lautere Wahrheit«, sagte Jo.
»Ich kroch durch das kleine Fenster, das nicht versperrt war, ins Haus. Dann schlich ich zur Haustür und öffnete sie für die Männer. Sie haben im Zimmer recht toll herumgewirtschaftet, nicht wahr? Ich habe sie dabei beobachtet, sie haben eine Menge Papiere und Bücher mitgenommen.«
»Du konntest doch gar nicht durch das kleine Fenster kriechen«, sagte Dick sofort.
»Doch! Ich bin nämlich schon durch viele solche kleine Fenster gestiegen. Inzwischen bin ich etwas gewachsen, da geht es nicht mehr so gut. Bei eurem Fenster aber war es kein Kunststück!«
Julian ließ Jo nicht aus den Augen und sagte:
»Als die Männer mit ihrer Arbeit fertig waren, hast du die Tür hinter ihnen zugeriegelt und bist durch das kleine Fenster wieder ins Freie geschlüpft, stimmt’s?«
»Ja«, sagte Jo und steckte ein Stück Brot in den Mund.
» Und wie war das mit Tim?« erkundigte sich nun Dick.
»Wer hat ihn betäubt, dass er sich die ganze Nacht nicht gerührt hat?«
»Ich natürlich! Das war doch nicht schwierig!«
Die beiden Jungen waren platt vor Staunen. Das war ein unverfrorenes kleines Biest!
»Ich habe mit Tim am Strand Freundschaft geschlossen erinnert ihr euch noch? Georg hat sich darüber geärgert. Ich mag nämlich Hunde sehr gerne. Wir hatten vor Mutters Tod eine ganze Menge. Hunde folgen mir aufs Wort. Vater hat mir genau gesagt, was ich tun muss - mich mit Tim befreunden, ihn in der Nacht treffen und ihm Fleisch mit etwas darin geben!«
»Aha, ich verstehe!
Das war an diesem Abend besonders leicht, denn wir haben ja Tim
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