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Fünf Freunde im alten Turm

Fünf Freunde im alten Turm

Titel: Fünf Freunde im alten Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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so etwas habe ich noch nicht erlebt!« Julian fieberte vor Aufregung. »Was bedeutet das? Das müssen wir unbedingt herauskriegen! Und was in aller Welt meint Elli mit den bösen Männern?«
    Anne und Georg waren auch höchst erstaunt, hatten aber keine Lust, am Flussufer weiterzugehen, um das Rätsel zu lösen.
    »Verschwinden wir lieber, und schauen wir, dass wir endlich ins Haus kommen«, schlug Georg vor. »Die alte Dame ist doch im Augenblick das Wichtigste. Kein Wunder, dass man sie in diesem Turm einsperrt. So kann sie nichts davon merken, was hier unten vorgeht.«
    »Weiß der Teufel, was sich hier tut«, rief Dick. »Träume ich das alles eigentlich nur?«
    »Kommt ins Haus«, wiederholte Elli. Sie war glücklich, als die Kinder ihr endlich folgten. Als letzter tapste Tim hinter Georg her. Er verstand überhaupt nichts! Elli lotste sie wieder durch die verfallenen Mauern und die muffigen Keller, von denen manche wie alte Stapelplätze aussahen. Konservendosen lagen herum, alte Möbel und Wannen standen da und Kisten jeder Größe.
    »Wir gehen jetzt ganz fein!« sagte Elli und meinte damit, dass alle keinen Lärm machen sollten. Die Kinder folgten ihr eine lange Flucht von Stiegen hinauf, die zu einer großen, halboffenen Tür führten. Elli blieb lauschend stehen. Wahrscheinlich war sie auf der Hut vor dem Verwalter, dachte Julian. Hoffentlich war der scharfe Hund nicht im Haus.
    »Ist der große Hund im Haus?« flüsterte er.
    »Nein, Hund ist im Garten, Tag und Nacht«, antwortete das Kind. Julian atmete erleichtert auf.
    »Elli sucht den Mann«, sagte sie, gab den andern ein Zeichen zu warten und stürzte davon.
    »Sie will sicher herausfinden, wo der Verwalter steckt«, meinte Julian. »Die hat Mut, die Kleine! Mensch, da ist sie ja schon wieder!«
    »Der Mann schläft«, berichtete sie. »Kommt!« Sie führte sie nun von der Kellertür in eine geräumige Küche. In einer Ecke stand ein schwarzer Herd. Die Tür zur Speisekammer war etwas geöffnet. Elli schlich in die Speisekammer und kam mit einem Stück Kuchen zurück, das sie Julian anbot. Er schüttelte den Kopf.
    »Nein, du darfst nicht stehlen!« sagte er. Elli jedoch verstand nicht oder wollte nicht verstehen. Sie biss ein großes Stück ab, den Rest warf sie den Hunden zu. Die ließen es sich sofort schmecken.
    »Elli, bitte, führe uns zu der alten Dame«, sagte Dick, der keine Zeit verlieren wollte. »Elli, bist du sicher, dass niemand im Hause ist?«
    »Elli weiß das«, nickte die Kleine. »Ein Mann hat Wache - dort drüben.« Sie zeigte auf eine Tür. »Er bewacht die Frau, der Hund bewacht den Garten. Andere Männer kommen nicht her.«
    »Wo wohnen denn diese vielen anderen Männer?« wollte Julian wissen, aber Elli verstand seine Frage nicht. Sie schlich mit den Kindern in eine weite Halle. Zwei breite Steintreppen führten zu einem noch breiteren Treppenabsatz.
    Das Lämmchen hüpfte hinauf, und Max bellte vor Vergnügen.
    »Pst!« machten alle vier Kinder zugleich, aber Elli lachte. Sie schien sich hier wie zu Hause zu fühlen. Dick hätte gerne gewußt, wie oft sie wohl schon durch das Loch in dieses Haus gekommen war. Kein Wunder, dass sie ihre Nächte nicht zu Hause verbrachte! Sie konnte ja jederzeit in das Haus eindringen und sich hier in einer der vielen Ecken verstecken.
    Sie stiegen die Treppen empor. Aber Elli kam nicht weiter als bis zum zweiten Stockwerk. Vor ihnen lag nun ein langer Gang, an dessen anderem Ende die Treppe ins nächste Stockwerk begann. An den Wänden des schmalen Ganges hing ein Gemälde neben dem anderen. Elli sträubte sich weiterzugehen und lehnte sogar Julians Hand ab.
    »Was ist denn los?« fragte er.
    »Elli geht hier nicht«, sagte sie ängstlich. »Nein, hier geht sie nicht. Diese Leute da sehen Elli!« Sie zeigte auf die Reihe der Gemälde, alles Porträts von längst verstorbenen Besitzern dieses Hauses.
    »Sie fürchtet sich vor den Porträts«, sagte Anne. »Vor all den Augen, die ihr folgen, wenn sie durch den Gang läuft. Wie komisch! Na schön, bleib hier, Elli! Wir gehen inzwischen hinauf in den Turm.«
    Sie ließen Elli zurück, die sich mit Max und Fanny hinter einem Vorhang versteckt hatte. Während die Kinder mit Tim leise den Gang durchschritten, warf Anne immer wieder einen Blick auf die vielen Gesichter an der Wand. Genau wie Elli schauderte ihr vor den Augen, die sie ernst und prüfend anzusehen schienen. Noch eine Treppenflucht, dann wieder eine. Und nun standen sie in einem langen

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