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Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Titel: Fünf Freunde Jagen Die Entführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Onkel Quentin wieder da.«
    »Ach, du liebe Zeit!« rief sie und faßte in ihre Schürzentasche. »Es ist ja ein Telegramm gekommen.
    Hier, ich habe es aufgemacht, ich war so unruhig. Die gnädige Frau und der Herr kommen erst in einer Woche zurück.«
    In einer Woche kann viel geschehen!

Der Überfall 
    Die Kinder waren sehr erschrocken, als sie hörten, daß Onkel Quentin und Tante Fanny noch so lange fortbleiben würden. Julian nahm das Telegramm. Es war an Georg adressiert: 
    ›sind vor einer woche nicht zurück – stop –  Schwierigkeiten – stop – hoffe bei euch alles in Ordnung – stop – Grüß Mutter!‹
    Das Telegramm trug keinen Absender. Wie seltsam!
    Was mochte das bedeuten? Im Zusammenhang mit dem eben Erlebten erschien Julian auch dies unheimlich. Man durfte Berta jedenfalls von nun an keine Minute mehr aus den Augen lassen. Nur gut, daß Tim da war. Niemandem würde es gelingen, sie zu entführen, wenn Tim auf sie achtgab.
    Übrigens war es ein guter Gedanke von Georg, ihn in der Nacht in Johannas Zimmer bei Berta zu lassen.
    Hoffentlich hatte sie es sich inzwischen nicht schon wieder anders überlegt. Es war schließlich etwas anderes, Tim eine ganze Woche zu entbehren als nur eine einzige Nacht.
    An diesem Abend war Julian sehr beschäftigt. Nach dem Essen, vorm Kartenspielen, ließ er die Jalousien an allen Fenstern herunter. Er nahm auch Sally unter den Arm, als Berta ihn hinausführen wollte, und machte für sie diesen Gang. Vorsichtig sah Julian sich um und lauschte.
    Schlich da nicht jemand hinter den Büschen? Bewegte sich nicht ein Schatten an der Gartenmauer? Ach, er sah wohl schon Gespenster!
    »Du machst mich ganz verrückt, Julian«, stöhnte Anne, als er wieder hereinkam. »Kannst du nicht die Jalousien hochziehen? Nur für ein paar Minuten? Ich ersticke noch.
    Wir haben ja Tim. Der wird bestimmt knurren, wenn draußen jemand herumgeistert.«
    »Also gut«, stimmte Julian nach kurzer Überlegung zu und zog die Jalousien hoch. Es war ganz dunkel draußen, und das Licht der Lampe fiel breit und hell aus dem Fenster.
    »Na endlich!« Anne atmete tief. »Ist das jetzt dein Stich, Georg?«
    Sie saßen um den Tisch. Julian und Dick nebeneinander, Georg gegenüber, Anne mit dem Rücken zum Fenster, Berta hockte neben Georg, die ihr gerade das neue Kartenspiel erklärte. Sie sah aus wie ein ernster kleiner Junge mit blondem, kurzgeschnittenem Haar.
    »Jetzt bist du dran, Dick«, sagte Georg. »Du bist ja heute abend so langweilig.« Sie wartete und sah in die dunkle Nacht.
    Plötzlich stieß sie einen gellenden Schrei aus! Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen! Sie sprang vom Stuhl, und die Karten fielen ihr aus der Hand. Alle fuhren hoch.
    »Georg!« schrie Julian. »Was ist los?«
    »Da, ein Gesicht! Ich sah ein Gesicht! Das Licht fiel gerade darauf. Er hat mich angeguckt! Tim!« schrie sie.
    »Tim, faß ihn!« Aber Tim war nicht da. Und Sally auch nicht.
    »Tim!« schrie Georg außer sich. »Komm sofort her! Faß ihn!«
    Laut bellend, mit großen Sprüngen kam er durch die Halle. Sally hopste fröhlich hinter ihm her.
    »Dummkopf!« schrie Georg, ihre Stimme überschlug sich. »Spring aus dem Fenster! Such! Faß ihn!«
    Mit einem Satz war Tim draußen. Sally versuchte, es ihm nachzutun. Doch sie rutschte ab. Sie bellte und winselte abwechselnd, und wieder und wieder sprang sie.
    Aber ohne Erfolg! Johanna kam ins Zimmer gestürzt, völlig verwirrt und rot im Gesicht.
    »Ruhe!« brüllte Julian. »Halt die Klappe, Sally!«
    Plötzlich war es totenstill. Und dann hörten sie etwas.
    Ein Wagen fuhr langsam an, fuhr schneller und schneller, und leiser und leiser wurde das Motorengeräusch.
    »Verdammt!« stöhnte Dick. »Der ist uns durch die Lappen gegangen.« Erschöpft sank er auf einen Stuhl.
    »Ich kann nicht mehr«, murmelte er. »Mir ist, als hörte ich immer noch Georgs Schreien. Außerdem komme ich mir vor, als wäre ich Hunderte von Kilometern gelaufen.«
    In diesem Augenblick sprang Tim zum Fenster herein.
    Dick und die drei kreideweißen zitternden Mädchen fuhren wieder zusammen. Sally hatte sich unter dem Sofa verkrochen.
    »Was ist denn los?« rief Johanna. »Was ist denn bloß los?«
    Niemand antwortete. Georg begann Tim die heftigsten Vorwürfe zu machen. Der stand vor ihr mit hängenden Ohren und eingezogenem Schwanz.
    »Wo warst du? Warum bist du in die Küche gelaufen?
    Warum warst du nicht hier, gerade als ich dich so nötig brauchte? Ich verstehe dich nicht. Du

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