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Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Titel: Fünf Freunde Jagen Die Entführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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große Fenster. Dick rannte weiter auf den kleinen Wagen zu, der hinter dem großen stand.
    Mit einem schnellen Blick überflog Jo den Raum. Er war leer. Die Einrichtung machte einen beinah eleganten Eindruck, Wohn-und Schlafzimmer zugleich.
    Inzwischen sah Dick in den Anhänger. Zuerst glaubte er, es sei niemand darin. Dann aber starrte er in ein Paar Augen, in die kleinen böse funkelnden Augen einer alten dürren Frau mit ungekämmtem Haar. Einen Augenblick lang hatte Dick die Vorstellung, eine Hexe vor sich zu haben. Die Alte hockte auf dem Rand eines Bettes, das in einer Nische stand. Als sie Dick bemerkte, schüttelte sie drohend die Faust und schrie etwas, das er nicht verstehen konnte.
    Er sprang herunter und rannte zu den anderen.
    »Niemand in dem großen Wagen!« flüsterte Jo mit aufgeregter Stimme.
    »Und in dem anderen nur eine alte Hexe. Falls Georg da sein sollte, müßte man sie in einem Schrank oder in einer Schlafkoje versteckt haben«, sagte Dick leise.
    »Tim scheint sich nicht für diese Wagen zu interessieren«, murmelte Julian. »Wäre Georg hier, hätte er sofort gebellt.«
    »Wahrscheinlich«, stimmte Dick zu, und gleich darauf flüsterte er: »Da kommt sie! Die Alte! Die scheint aber eine Wut zu haben.«
    O ja, sie war wütend! Sie kam die Treppe herunter, hob die Faust und schrie mit heiserer Stimme. »Tim« flüsterte Julian plötzlich, »lauf! Such!« Sie standen immer noch an dem gleichen Platz, als die Alte laut schimpfend auf sie zuhumpelte. Was sie schrie, verstanden sie nicht. Aber daß sie verschwinden sollten, das begriffen sie.
    Tim hatte verstanden. Er sprang in den Wagen. Und es dauerte nicht eine Minute, da begann er wild zu bellen und zu winseln. Die Jungen schraken zusammen. Dick machte einen Schritt vorwärts.
    Dann stürzte Tim heraus. Er zerrte etwas hinter sich her, das aussah wie ein langes schweres Kleid. Als er an der Alten vorüberkam, stieß diese einen schrillen Schrei aus, trat nach ihm und riß ihm den Stoff aus den Zähnen.
    Sie hastete die Treppe hinauf und schlug die Tür hinter sich zu.
    »Wäre die Frau nicht so alt, hätte Tim ihr schon die Zähne gezeigt«, fauchte Dick. »Was hat er denn da überhaupt ’rausgeschleppt?«
    »Komm endlich vom Wagen weg!« zischte Julian.
    »Begreifst du denn immer noch nicht? Das war Georgs Bademantel!«
    »Was?« Dick starrte Julian entgeistert an. »Mensch, du hast recht! Bin ich ein Hornochse! Aber Georg war doch nicht drin im Wagen?« fuhr er leise fort. »Tim hätte sie ja sofort gefunden.«
    »Ich habe ihn ’reingeschickt, weil ich dachte, daß Georg tatsächlich dort versteckt gehalten wird. Vielleicht in irgendeiner Schlafkoje!«
    »Kluger alter Tim.« Dick streichelte sein weiches Fell. »Trägst den Schwanz auf halbmast, was?« Ach ja, er war ganz ratlos. Einesteils freute er sich, daß er Georgs Bademantel gefunden hatte, und anderenteils begriff er nicht, daß sie selbst nicht auch da war.
    »Es ist doch klar, daß sie woandershin gebracht worden ist«, sagte Julian schnell. »Warum, um Himmels willen, haben sie den Bademantel nicht mitgenommen? Es steht doch fest, daß sie hier war, oder? Wo ist sie nun?«
    »Kleider haben sie ihr angezogen. Und dann wurde sie weggebracht.« Dick war ganz blaß.
    Verwirrt und ratlos hatte Jo zugehört. Jetzt flüsterte sie:
    »Mecky winkt uns.« Sie liefen hinüber zu ihm. Sein Vater bediente das Karussell.
    Mecky führte sie in den kleinen Wohnwagen, der eng und schmutzig war. Hier hauste er.
    »Gringos Alte hat euch ja ganz schön angefahren«, grinste er. »Und was schleppte euer Hund da ’raus?«
    Sie erzählten ihm alles, und Mecky nickte. »Ich habe ein bißchen für euch ’rumgeschnüffelt, ein bißchen gefragt.
    Einer hörte in der Nacht jemanden schreien. Er kümmerte sich aber nicht drum. Hatte wohl Angst vor Gringo. Ist ja klar.«
    »Das war Georg«, sagte Dick leise.
    Mecky nickte wieder. »Ja, heute nachmittag, kurz bevor ihr kamt, hat Gringo den kleineren Wohnwagen an sein Auto gehängt und ist damit verschwunden. Er sagte, der solle repariert werden. Wir haben uns alle darüber gewundert.«
    »Georg war drin«, sagte Dick noch einmal. »Aber wo ist sie nun?«
    »Wann sind sie denn zurückgekommen?« fragte Julian hastig.
    »Sie sind ungefähr eine Stunde weggeblieben.«
    »Eine Stunde«, murmelte Dick. »In einer Stunde kann man fünfundzwanzig Kilometer fahren, wenn man etwas abschleppt. Also muß er an einen Ort gefahren sein, der zwölf Kilometer von hier

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