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Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Fünf Freunde und der Zauberer Wu

Titel: Fünf Freunde und der Zauberer Wu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Stimmchen, und ein kleines Mädchen mit wirrem Haar kam herbeigeeilt.
    »Wo finde ich Herrn Tapper, Kleine?« fragte Julian freundlich.
    »Er ist bei einem Pferd«, erklärte das Mädchen wichtig. »Und wer bist du?«
    »Wir sind Nachbarn«, erwiderte Julian. »Führst du mich zu Herrn Tapper?«
    »Ich bring’ dich hin«, sagte die Kleine und schob ihre kleine Hand in Julians große. »Ich zeig’ dir den Weg, weil du mir gefällst.«
    Julian winkte den andern, und das Kind führte sie bis zur Mitte des Lagers. Auf halbem Weg hörten sie hinter sich ein trauriges Jaulen. »Timmy!« rief Georg bedauernd und blieb stehen. »Wir haben ihn allein im Garten angebunden. Ich muß ihn holen.«
    »Jetzt besser nicht!« warnte Julian. »Es könnte eine Rauferei geben zwischen ihm und dem Schimpansen. Und da könnte dein Timmy möglicherweise den kürzeren ziehen!«
    »Quatsch! Tim nimmt’s mit jedem auf!« empörte sich Georg.
    Aber sie ging doch lieber nicht zurück, Tim holen.
    »Wenn der sich bloß nicht losreißt, über den Zaun springt und uns nachläuft!« meinte Julian besorgt.
    »Da ist er, mein Opa, der da auf den Stufen sitzt«, verkündete das kleine Mädchen stolz und lachte zu Julian hinauf, dessen Hand es noch immer festhielt. »Ja, du gefällst mir«, wiederholte es und zog das Näschen kraus.
    Die Kleine schrie dem bärtigen Mann, der dort auf dem Leiterchen vor einem Wohnwagen saß, so laut sie nur konnte zu:
    »Opa, da sind Leute, die wollen zu dir!«
    Großvater Tapper untersuchte gerade den Hinterlauf eines prächtigen Braunen. Er gab keine Antwort.
    »Opa!« rief die Kleine nochmals. »Die Leute wollen zu dir!«
    Herr Tapper schaute sich um. Wie hell seine Augen unter den buschigen Brauen hervorblitzten! Behutsam setzte er den Hut auf die Erde und gab dem edlen Tier einen liebevollen Klaps. »Nun brauchst du nicht mehr zu hinken, mein Schöner!« sagte er. »Ich hab’ den Stein herausgenommen, und du kannst wieder tanzen.«
    Das Pferd hob den prächtigen Kopf und wieherte, als wollte es »danke« sagen.
    Brummer fuhr zusammen, und Schelm schlüpfte ihm vor Schreck unter die Achsel.
    »Nanu, Äffchen, hast du noch nie eine Pferdestimme gehört?« fragte der Großvater beschwichtigend, und Schelm streckte sofort sein Köpfchen neugierig unter Brummers Arm hervor.
    »Tanzt denn das Pferd wirklich?« wollte Anne wissen und hob schüchtern den Arm. Sie hätte so gern die samtweiche Schnauze des Tieres gestreichelt.
    »Und ob! Es ist gewiß einer der besten vierbeinigen Tänzer«, antwortete Herr Tapper und begann eine rhythmische Melodie zu pfeifen. Das Pferd spitzte die Ohren, sah den Großvater an und – tanzte. Verwundert sahen die Kinder zu, wie es sich immer wieder im Kreis drehte und im Takt zur Melodie die Schritte setzte.
    »Ich glaub’s einfach nicht!« rief Georg begeistert. »Tanzen Ihre Pferde alle so gut wie dieses?«
    »Freilich, manche sogar noch besser«, antwortete Großvater Tapper voll Stolz. »Wartet nur, bis ihr sie bei der Vorstellung seht mit dem wippenden Federbusch auf ihren Köpfen!
    Pferde! Es gibt auf der Welt nichts Herrlicheres!«
    »Herr Tapper, wir wohnen in dem Haus dort hinterm Zaun«, begann Julian, der fand, es sei nun an der Zeit, ihren Besuch zu erklären. »Sie wissen ja wahrscheinlich, daß Brummers Vater dieses Grundstück gehört und…«
    »Ja, ja, aber wir haben ein seit Jahrhunderten verbrieftes Recht hierherzukommen«, entgegnete der Alte gereizt. »Nun fang mir du nicht auch noch an, hier rumzustreiten…«
    »Nein, nein, ganz im Gegenteil«, beeilte sich Julian zu versichern.

    »Wir wollen nicht mit Ihnen streiten. Ich wollte nur, vielmehr meine Freunde und ich, wir wollen Ihnen nur sagen, daß wir hier auf der Wiese zelten. Das macht Ihnen doch nichts aus, oder? Wir wollen Ihnen nämlich nicht im Weg sein.«
    »Ach so, wenn es weiter nichts ist, da braucht ihr keine Bedenken zu haben. Klar könnt ihr hier zelten. Das macht uns überhaupt nichts aus. Ich hab’ schon gedacht, da kommen wieder so Wichtigtuer, die meinen, sie müßten uns verscheuchen. Solche mit ‘ner großen Klappe wie euer Freund da!« Und er nickte zu Brummer hin. Der wurde rot bis unter die Haarwurzeln, sagte aber kein Wort. Herr Tapper fuhr belustigt fort: »Na, mein Enkel hat’s dir aber gezeigt, Kleiner, was? War ‘ne saubere Landung. Ja, Temperament hat unser Achim, das läßt sich nicht leugnen. Aber mach dir nichts draus, nächstes Mal, wer weiß, legst vielleicht du ihn aufs

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