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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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heiser. »Was ist dort oben vorgefallen, Holman ? Ich warne Sie, ich bringe Sie um, wenn irgend etwas ...«
    »Ramón«, sagte ich gereizt,
»setzen Sie sich, und halten Sie den Mund, wenn Sie nicht den ersten Märtyrer
der Holmanschen Gegenrevolution abgeben wollen.«
    Er wollte sich mit vor Wut
lodernden Augen auf mich stürzen, blieb aber abrupt stehen, als ich Valeros Pistole aus der Tasche zog und den Lauf auf seinen
Nabel richtete.
    »Wenn Sie einer von Brogans
heldischen Dreckskerlen sein wollen, dann gehen Sie nur weiter, Ramón«, sagte
ich mit milder Stimme. »Sie wissen gar nicht, was für ein Vergnügen es mir
bereiten würde, abzudrücken.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde
sah ich einen ersten Schimmer von Furcht in seinen glitzernden Augen, und das
verschaffte mir ein Gefühl ausgesprochener Befriedigung. Langsam sank er neben
Nina auf die Couch nieder, und seine Lippen bildeten eine einzige gerade Linie.
    »Der Colonel hat plötzlich
Kopfweh bekommen. Ich kann auch in die Details gehen, wenn Sie wollen — daß er
zum Beispiel jetzt gefesselt ist und so weiter.«
    »Vermutlich haben Sie bereits
die Polizei benachrichtigt, und sie wird jeden Augenblick eintreffen?« sagte
von Arlsburg steif.
    »Sie vermuten falsch, mein
Freund«, sagte ich und sah den verblüfften Ausdruck auf seinem Gesicht.
    »Habe ich nicht gesagt, daß er
als Detektiv einen guten Ruf hat?« sagte Brogan beinahe stolz. »Seht nur, mit
welcher Gelassenheit er alles erledigt. Was ist Ihr Colonel nun wert, General,
nachdem Holman nun die Pistole in der Hand hat, he?«
    Ramón öffnete den Mund, um zu
antworten, überlegte es sich und preßte die Zähne aufeinander. Die Anstrengung
ließ sein Gesicht finster blicken.
    »Ja«, fuhr Brogan fort, mit
einem unüberhörbaren Ton des Entzückens in der Stimme. »Wir haben ihm die Falle
gestellt — ihm sollte alles in die Schuhe geschoben werden — er sollte daran glauben! Und nun
seht ihn an! Er ist den Colonel losgeworden, steht da und hält die Pistole des
Colonels in der Hand, als ob sie ihm schon immer gehört hätte — und der, auf
den er gerade gezielt hat, wenn er ein bißchen den Finger krümmt, springt zwei
Meter in die Luft.«
    »Geben Sie ruhig Ihre Meinung
zum besten , Brogan«, sagte Courtney in eisigem Ton.
    Lees Mund verzog sich in
grimmigem Vergnügen, während er zu dem Engländer hinüberblickte. »Ich spreche
für uns alle, Schätzchen«, sagte er spöttisch, »und das wissen Sie auch
verdammt genau!«
    »Wie wär’s mit einem Ihrer
berühmten Drinks, Brogan?« sagte ich.
    »Ja, Sir.« Er wandte sich der
Bar zu, während er vor sich hinkicherte . »Ganz wie
Sie meinen, Mr. Holman , Sir. Einen Augenblick, Sir.«
    »Ach, hören Sie schon auf,
Lee!« fuhr ihn Nina verdrossen an. »Als ob die Dinge nicht auch ohne Ihre
albernen Clownerien schon schlimm genug wären.«
    »Sie sollten wieder anfangen zu
essen, Nina, Baby«, sagte er jovial. »Ein bißchen Fleisch auf all den Knochen
ansetzen — das würde Ihre Disposition wesentlich verändern. Wenn Sie
ausreichend essen würden, könnten Sie es vielleicht schaffen, vom reinen Gift
auf das Herb-säuerliche herunterzugehen.«
    »Darling«, sagte Zelda, »Nina
war schon immer herb-säuerlich — solange ich zurückdenken kann.«
    »Wäre es zuviel verlangt, Holman «, sagte Courtney mit angespannter
Stimme, »wenn wir Sie bäten, uns Ihre Absichten mitzuteilen, nachdem sich nun
die Situation so rapide gewandelt zu haben scheint?«
    »Keineswegs«, sagte ich
großzügig. »Ich werde mich hinsetzen und Ihnen alles erzählen, Freund.«
    Brogan hatte mein Glas
eingegossen und wollte nun, es in einer Hand haltend, auf mich zukommen.
    »Lassen Sie es ruhig auf der
Bar stehen«, sagte ich. »Und dann setzen Sie sich zu Nina und Ramón auf die
Couch.«
    »Was ist los, Rick, Baby?
Trauen Sie mir nicht?« Er zuckte resigniert die Schultern, stellte das Glas
wieder auf die Bar und ging zur Couch hinüber.
    »Jan«, sagte ich, ohne den Kopf
zu wenden, »gehen Sie hinter die Bar, ja?«
    »Gern, Mr. Holman «,
antwortete sie leise. »Soll ich Ihnen Ihren Drink bringen?«
    »Danke, ich hole ihn mir
selbst.« Ich ging zur Bar und nahm das Glas in die Hand.
    Es war so ziemlich der
strategisch günstigste Punkt des ganzen Raumes. Ich konnte jeden einzelnen im
Blickfeld behalten, ohne dabei meine Augen zu überanstrengen — und zugleich bot
er zusätzlich die Annehmlichkeit, das Glas mit der freien Hand mühelos
niederstellen zu

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