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Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten

Titel: Fünf Zaubersteine zu binden fünf verschiedne Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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Gasse vorbei, die mit Abfall verstopft ist. Komm mit.« Er rannte los, das noch immer betäubt wirkende Mä d chen folgte, und die neue/alte Jill McCulloch schloß sich ihnen an.
    Ihr schwarzes Haar war immer kurz geschnitten gewesen; jetzt reichte es, wie sie entdeckte, fast bis zum Boden, und sie mußte sich mit der Last von fast zwei Kilogramm plagen – harmlos, wenn sie es g e wöhnt gewesen wäre, was nicht zutraf.
    Sie erreichten den Durchgang und kamen dort wieder zu Atem.
    »Wir müssen uns hier verstecken, bis es dunkel wird«, e r klärte der Junge. »So kannst du nicht auf die Straße. Du hast eine gute Figur, und deine Haut und die Züge wirken exotisch. Selbst wenn dich keiner zur Frau verlangt, mußt du jedem B e fehl, außer zum Sex, von jedem Erwachsenen gehorchen.«
    Sie begriff jetzt. Jede Frau, die in ihrem Alter noch nackt war, galt als unter einer göttlichen Bestrafung stehend; ihr ex o tisches Aussehen – eine normale Weiße, aber diese Leute hier hatten Äh n lichkeit mit Indianern – würde das für manche nur bestätigen. Niemand würde sich im mindesten schuldbewußt fühlten, viele aber dazu verlockt, sie zur Haussklavin zu m a chen, und seit dem Wagnis mußte sie sich verhalten wie die Einheimischen – sie würde gehorchen müssen.
    »Aber wo gehen wir hin?« fragte sie.
    »Vorerst zum Haus zurück.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Das hilft mir nichts, da wäre ich nur eine Gefa n gene. Nein, für mich liegt die Lösung in diesem Tempel.«
    »Du glaubst, es gibt wirklich eine Lösung?« fragte der Junge skeptisch. »Wenn unser Heiliger Ältester den deinen nicht mag, ist es aus.«
    Sie seufzte und ließ sich zurücksinken.
    »Mag sein, aber eine Lösung gibt es. Der Heilige Geist hat es mir praktisch gesagt. Er sagte, ich kön n te mein Problem lösen, wenn ich den Heiligen Vertrag st u diere.«
    Der Junge und das Mädchen glucksten.
    »Aber das ist die übliche Antwort für jeden, der Probleme hat«, sagte er.
    »Das mag sein, aber ich habe das Gefühl, daß es wirklich e i ne Lösung gibt«, erwiderte sie. »Ich muß nur dahinterko m men.«
    Sie überdachten die Möglichkeiten. Diebstahl kam natürlich nicht in Frage. Sie mußte rein sein wie frischgefallener Schnee – sie konnte gegen das He i lige Bündnis jetzt selbst dann nicht verstoßen, wenn sie bereit gewesen wäre, die Folgen auf sich zu nehmen. Und sogar wenn jemand anderer den Diebstahl au s führte, bedeutete das sofortige göttliche Vergeltung; sie moc h ten nach der Tat ihre Arme verlieren, und, wenn sie flüchteten, ihre Beine dazu. Das galt natürlich nicht für sie selbst, aber sie konnte die Tat auch nicht ausführen.
    Ein schweres Rätsel.
    Und die Zeit lief ab – nicht nur jeden Zolkar-Tag eine Stu n de, nein, sie war jetzt eine wandelnde Zeitbombe in dieser Ku l tur, die sich nicht einmal in der Öffentlichkeit zeigen durfte.
    Der Junge nahm Münzen von den heutigen Einnahmen mit und entfernte sich, um bald wieder mit selbstgebackenem Brot, Senf und kaltem Braten z u rückzukommen. Das Zeug schmeckte gräßlich, aber sie hatten alle Heißhunger und verschlangen a l les.
    Das eigentliche Problem blieb bestehen. Wie konnte man im Rahmen des Heiligen Vertrages e t was erlangen, das einem der Eigentümer nicht geben wollte?
    Und plötzlich fiel es ihr ein.
    »Natürlich!« murmelte sie und schnalzte mit den Fingern. »Ich komme mir jetzt wirklich dumm vor, Schatten der Stadt, weil ich das nicht gleich begri f fen habe. Wir hatten es dauernd vor Augen.«
    Er begriff nicht – ja, mehr noch: Daß eine Frau auf etwas gekommen war, das er nicht verstehen konnte, beunruhigte ihn zutiefst.
    »Wenn ich zu dem Heiligen Ältesten gelangen und auch nur kurz mit ihm sprechen kann, ist es mir möglich, das Juwel zu bekommen«, erklärte sie z u versichtlich.
    »Aber wie willst du zu ihm kommen?« sagte der Junge. »Du hast schon vorher Probleme genug g e habt, aber nun –«
    Alles der Reihe nach, dachte sie.
    »Der Heilige Älteste ist auch an den Vertrag gebunden, nicht?« fragte sie.
    Die beiden nickten.
    »Natürlich«, sagte der Junge. »Er ist der einzige, der ganz ohne Sünde ist.«
    »Dann wird mein Plan gelingen«, gab sie zurück. »Wenn ich nur in den Tempel gelangen kann.«
    »Wüßte nicht, wie«, meinte der Junge düster.
    Warte mal! dachte sie plötzlich. Vielleicht sehe ich Schwi e rigkeiten, wo gar keine sind. Das Heilige Bündnis studieren, hatte der Heilige Geist verlangt. Das Bündnis! Das war der

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