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Fuer Akkie

Fuer Akkie

Titel: Fuer Akkie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Vriens
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Akkie drehte sich einfach um und ging zurück in die Halle. Dort ließ sie sich wütend auf eine Bank fallen. »Ich komme nicht mit in diese dämliche Onkologie, bevor ihr mir nicht sagt, was das ist!«, schnaubte sie.
    »Siehst du jetzt, was du angerichtet hast, Loes?«, rief ihr Vater. »Du machst ihr Angst!«
    Akkies Mutter setzte sich neben sie. »Entschuldige«, sagte sie leise und wandte ihr Gesicht ab, damit Akkie nicht sah, dass sie weinte.
    »Komm«, drängte ihr Vater, »wir müssen weiter …«
    »Nein!«
    »Na los, Akkie! Wir wissen noch nichts sicher.«
    »Nein, du sollst es mir erst sagen.«
    »Aber jetzt hör doch mal zu …«
    »Nein!«
    In diesem Moment stieg eine Krankenschwester aus dem Aufzug. Akkie sprang auf, lief zu ihr und fragte: »Schwester, können Sie mir sagen, was man in der Onkologie macht?«
    »Warum möchtest du das wissen?«
    »Ich … äh, ich muss ein Referat über das Krankenhaus halten, und dazu muss ich das wissen.«
    »Onkologie ist die Station für Krebspatienten. Du kannst dir an der Rezeption eine Broschüre über die Klinik mitnehmen.« Die Krankenschwester ging weiter.
    Akkie sah ihr hinterher und murmelte: »Krebs.« Das Wort fühlte sich eigenartig an. Krebs. Das war doch was für Erwachsene. Inas Mann war daran gestorben. Sterben … Man konnte daran sterben.
    Akkie starrte auf das Schild über dem Aufzug und las die Aufschrift: Innere Medizin, Augenheilkunde, Onkologie, Urologie. Dann sagte sie laut und deutlich: »Für Krebs müssen wir in den dritten Stock. Das ist es also, was ihr mir nicht sagen wolltet!«
    Jetzt erst wurde ihr bewusst, dass ihr Vater schon eine ganze Weile neben ihr stand und ihr schützend den Arm um die Schulter gelegt hatte.
    »Wir sind alle ein wenig durcheinander«, sagte er leise. »Mam und ich wussten nicht richtig, wie wir es dir sagen sollten. Irgendwas stimmt mit deinem Blut nicht, und es könnte sein, dass es etwas Ernstes ist. Aber das ist alles nicht sicher. Es kann genauso gut falscher Alarm sein. Wenn wir jetzt nach oben gehen, erfahren wir zumindest, was wirklich los ist. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm.«
    Am liebsten wäre Akkie weggelaufen. Weg aus diesem dummen Krankenhaus. Weg von ihrer schluchzenden Mutter auf der Bank. Weg von ihrem Vater, der versuchte, sie in den Aufzug zu locken. Früher, als sie klein war, hatte er sie genauso gelockt, wenn sie sich nicht ins Wasser traute. »Komm doch, Akkie, du brauchst keine Angst zu haben, es ist wirklich nicht tief.« Und er hatte es immer geschafft, das musste sie zugeben. Sie war eine hervorragende Schwimmerin geworden.
    Ihr Vater sah, dass sie zur großen Drehtür schaute. »Wir haben auch Angst, Akkie«, sagte er leise.
    »Benehmt ihr euch deswegen so bescheuert?«
    Ihr Vater musste lachen, ob er wollte oder nicht. Aber seine Augen waren immer noch ernst und traurig.
    Akkie drückte sich ganz fest an ihn und flüsterte: »Paps, ich finde das wirklich gruselig.«
    Ihr Vater hielt sie ganz fest. »Weißt du, Akkie, wenn man vor etwas Angst hat, das man nicht kennt, kann man davor weglaufen. Aber man kann auch versuchen herauszufinden, wovor man eigentlich Angst hat. Wenn wir jetzt nach oben gehen, wissen wir ganz bald, woran wir sind und ob es überhaupt etwas zum Davonlaufen gibt.«
    Mit einem Ruck löste sich Akkie von ihm und betrat entschlossen den Aufzug. Ihre Eltern folgten ihr.
    Sie drückte auf eine Taste und sagte ganz nüchtern: »Dritter Stock, Onkologie.« Sie klang wie ein Schaffner im Zug, der den nächsten Halt ansagt. Die Türen schlossen sich, und der Aufzug fuhr leise surrend an. Ihre Mutter streichelte ihre Wange. Akkie wollte die Hand erst wegstoßen, aber ihre Mutter sah sie so liebevoll an, dass sie es zuließ.
    Im dritten Stock mussten sie einen langen weißen Flur durchqueren, bis sie vor einer geschlossenen Tür mit einer Klingel standen. Akkies Vater drückte auf den Knopf, und kurz darauf ließ ein Pfleger sie eintreten.
    Hinter Scheiben aus Mattglas, die die Krankenzimmer vom Flur trennten, hörte Akkie laute Kinderstimmen. Der Pfleger öffnete eine Tür und brachte sie in einen Raum mit einem großen Schreibtisch und einigen darum herum gruppierten Stühlen.
    »Wenn Sie bitte einen Moment hier warten würden, ich sage Doktor van der Laan Bescheid.«
    Als Akkie sich in dem Raum umsah, fiel ein wenig die Spannung von ihr ab. Es wirkte gar nicht so ungemütlich. An der Wand hingen Kinderzeichnungen. Viele Porträts von einem riesigen Mann mit

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