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Fuer Akkie

Fuer Akkie

Titel: Fuer Akkie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Vriens
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Augen da. Sie weinte nicht mehr, aber ihr geisterten Hunderte von Fragen durch den Kopf. Wie sollte es bloß weitergehen, wenn sie wirklich Leukämie hatte? Was sollte aus dem Fußballturnier werden? Konnte sie dann überhaupt weiter zur Schule gehen? Was war mit dem Abschiedsmuscial? Und der Klassenfahrt? Darauf hatte sie sich schon jahrelang gefreut. Alle schwärmten davon. Die Klassenfahrt war doch das Schönste an der ganzen Grundschule. Würde sie an der Abschlussprüfung teilnehmen können? Die war schon im nächsten Monat, und da wollte sie unbedingt dabei sein. Schließlich hatte sie mit Elise, Laurens und Brammie ausgemacht, gemeinsam auf die Theo-Thijssen- Oberschule zu wechseln.
    Wie lange musste man in so einer Klinik bleiben, wenn man diese dumme Krankheit hatte? Konnte sie im nächsten Jahr überhaupt auf die höhere Schule gehen?
    Plötzlich wurde es Akkie zu viel. Mit einem Ruck setzte sie sich auf, spürte aber sofort einen stechenden Schmerz im Rücken. Sie fiel auf die Liege zurück und begann wieder laut zu schluchzen. Ihre Eltern hielten sie ganz fest, und als Akkie sie anschaute, sah sie Tränen in ihren Augen.
    Allmählich wurde sie ruhiger, und sie fragte: »Mam, hab ich dir sehr wehgetan?«
    »Nein, Schätzchen, war halb so schlimm.«
    Sie schaute auf die Hand ihrer Mutter, die noch immer ganz rot war. Akkie kicherte. »Was hast du denn angestellt, Mam? Hast wohl wieder gerauft?«
    Als Veerle kurz darauf mit Cola und Kaffee wiederkam, war die Stimmung im Raum schon ein wenig besser.
    »Doktor van der Laan kommt gleich«, sagte sie.
    »Muss ich hierbleiben, wenn ich Leukämie habe?«, fragte Akkie.
    Veerle nickte. »Wir fangen dann sofort mit der Behandlung an. Du musst das so sehen: Je früher du bei uns bleibst, desto schneller bist du wieder gesund. Und wenn du möchtest, dürfen deine Eltern auch hier übernachten. Aber das erklärt dir alles der Arzt, wenn das Ergebnis da ist.«
    »Wie lange dauert diese Behandlung?«
    Veerle zögerte kurz, sagte aber dann: »Das ist ganz unterschiedlich. Aber die meisten Patienten müssen nicht die ganze Zeit in der Klinik bleiben. Man macht eine Chemotherapie, und dann darf man wieder für ein paar Wochen nach Hause. Danach muss man für die nächste Chemo zurückkommen. Und so geht das ein paarmal. Aber du bist der Chef, ohne deine Zustimmung und die deiner Eltern machen wir gar nichts.«
    »Was ist eine Chemo?«
    »Da bekommt man sehr starke Medikamente, die einem beim Gesundwerden helfen.«
    »Das will ich ja, aber kann ich denn, wenn ich zu Hause bin, wieder normal zur Schule gehen?«
    »Akkie«, unterbrach ihr Vater sie, »wart doch erst mal ab. Vielleicht machst du dir ja völlig umsonst Sorgen.«
    Aber mit verbissenem Gesicht wiederholte Akkie ihre Frage: »Veerle, kann ich dann wieder normal zur Schule gehen?«
    In dem Moment ging die Tür auf und Doktor Schnauzer kam herein. Er blickte Akkie fest an und sagte ruhig: »Wir sind uns jetzt ganz sicher, Akkie. Du hast leider Leukämie.«

Leukämie
    Am nächsten Morgen ging Elise zum Hintereingang von Akkies Haus. In der Küche war es noch dunkel, und die Tür war verschlossen. Sie trat ein paar Schritte zurück, um zu sehen, ob die Vorhänge oben noch zugezogen waren, aber das waren sie nicht. In diesem Augenblick sprang Kareltje auf die Fensterbank und maunzte kläglich, während er mit seinen dicken Pfoten an der Scheibe kratzte.
    »Armer Kareltje«, dachte Elise, »da willst du mal raus , und dann ist niemand da, der dir die Tür aufmacht!«
    Sie winkte dem Kater noch kurz zu und lief mit einer unguten Vorahnung zur Schule. Unterwegs traf sie Laurens und Brammie.
    »Wo ist Akkie?«, fragte Laurens.
    »Weiß ich nicht. Ich hab gestern Abend noch angerufen, aber niemanden erreicht. Und gerade eben war ich wieder bei ihnen, aber es ist niemand zu Hause.«
    »Kruziteufel«, meinte Brammie kopfschüttelnd.
    »Es heißt Kruzitürken, Bram«, sagte Laurens.
    »Kruzitürken«, wiederholte Brammie.
    »Vielleicht weiß Ina was«, meinte Elise und rannte schon los.
    Laurens und Brammie folgten ihr, aber Elise lief so schnell, dass sie sie nicht einholen konnten. Nach ein paar Minuten gaben sie auf.
    »Die ist echt schnell«, keuchte Laurens.
    »Bestimmt gedopt! Wahrscheinlich mit Zuckertörtchen«, sagte Brammie, und Laurens lachte.
    Als die beiden in die Schule trotteten, waren Joep und Frenklin die ersten, denen sie auf dem Hof begegneten.
    »Schließt ihr euch unserem Männerclub an?«, fragte Joep

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